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Klinische Bedeutung des Karzinoembryonalen antigen Zelladhäsionsmoleküls (CEACAM)-1 bei operablen Bronchialkarzinomen
Klinische Bedeutung des Karzinoembryonalen antigen Zelladhäsionsmoleküls (CEACAM)-1 bei operablen Bronchialkarzinomen
Das Karzinoembryonale Antigen Zelladhäsionsmolekül CEACAM-1 ist an interzellulären Adhäsionen beteiligt und begünstigt die Tumorangiogenese. In dieser Studie wurde die Expression von CEACAM-1 bei operablen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinomen und ihr prognostischer Einfluss untersucht. Primärtumoren von 145 Patienten mit operablen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinomen wurden mittels eines monoklonalen anti-CEACAM-1 Antikörpers immunhistochemisch untersucht. Die CEACAM-1 Expression wurde in 3 Kategorien eingeteilt: niedrig: £33% gefärbte Tumorzellen, intermediär: >33% und <66% gefärbte Tumorzellen, erhöht: ≥66% gefärbte Tumorzellen. Die Krankheitsverläufe wurden über den Zeitraum von 10 Jahren im Rahmen der Tumornachsorge beobachtet und anhand von Kaplan-Meier-Überlebenskurven durch log-rank Analyse verglichen. Normales respiratorisches Epithel und Stromazellen zeigten keine CEACAM-1 Expression. Primärtumoren von 31 Patienten (21,4%) wurden als niedrig CEACAM-1 exprimierend eingestuft und Präparate von 42 Patienten (29%) zeigten eine intermediäre CEACAM-1 Expression. Eine erhöhte CEACAM-1 Expression wurde bei Tumoren von 72 Patienten (49,6%) beobachtet und korrelierte nicht mit dem pT-Status, pN-Status, Differenzierungsgrad oder UICC-Stadium. Bei Adenokarzinomen trat eine erhöhte CEACAM-1 Expression mit 61,9% signifikant häufiger auf als bei Plattenepithelkarzinomen mit 35,7% (p= 0.017, X2 Test). In der univariaten Überlebensanalyse war eine hohe CEACAM-1 Expression mit signifikant ungünstigen Verläufen bei pN1-pN2 Patienten (n=60; p=0.024; Log Rank Test), pT3-pT4 Patienten (n=22; p=0.009; Log Rank Test), und Stadium IIa-IIIa Patienten (n=69; p=0.012; Log Rank test) assoziiert. Die multivariate Cox Regressionsanalyse zeigte, dass die erhöhte CEACAM-1 Expression ein unabhängiger prognostischer Parameter ist (p=0.018; Relatives Risiko 1.8; 95%Confidence Intervall 1.1-2.8). Eine erhöhte Expression von CEACAM-1 ist mit einer ungünstigen Prognose von Patienten mit fortgeschrittenen operablen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinomen assoziiert. Diese Beobachtung spricht gegen eine bisher postulierte tumorhemmende Wirkung von CEACAM-1 und zeigt, dass gegenteilig, CEACAM-1 sogar in die Tumorprogression von operablen Bronchialkarzinomen involviert ist.
CEACAM-1, Bronchialkarzinom, Immunhistochemie, Angiogenese
Dango, Sebastian
2005
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Dango, Sebastian (2005): Klinische Bedeutung des Karzinoembryonalen antigen Zelladhäsionsmoleküls (CEACAM)-1 bei operablen Bronchialkarzinomen. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Das Karzinoembryonale Antigen Zelladhäsionsmolekül CEACAM-1 ist an interzellulären Adhäsionen beteiligt und begünstigt die Tumorangiogenese. In dieser Studie wurde die Expression von CEACAM-1 bei operablen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinomen und ihr prognostischer Einfluss untersucht. Primärtumoren von 145 Patienten mit operablen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinomen wurden mittels eines monoklonalen anti-CEACAM-1 Antikörpers immunhistochemisch untersucht. Die CEACAM-1 Expression wurde in 3 Kategorien eingeteilt: niedrig: £33% gefärbte Tumorzellen, intermediär: >33% und <66% gefärbte Tumorzellen, erhöht: ≥66% gefärbte Tumorzellen. Die Krankheitsverläufe wurden über den Zeitraum von 10 Jahren im Rahmen der Tumornachsorge beobachtet und anhand von Kaplan-Meier-Überlebenskurven durch log-rank Analyse verglichen. Normales respiratorisches Epithel und Stromazellen zeigten keine CEACAM-1 Expression. Primärtumoren von 31 Patienten (21,4%) wurden als niedrig CEACAM-1 exprimierend eingestuft und Präparate von 42 Patienten (29%) zeigten eine intermediäre CEACAM-1 Expression. Eine erhöhte CEACAM-1 Expression wurde bei Tumoren von 72 Patienten (49,6%) beobachtet und korrelierte nicht mit dem pT-Status, pN-Status, Differenzierungsgrad oder UICC-Stadium. Bei Adenokarzinomen trat eine erhöhte CEACAM-1 Expression mit 61,9% signifikant häufiger auf als bei Plattenepithelkarzinomen mit 35,7% (p= 0.017, X2 Test). In der univariaten Überlebensanalyse war eine hohe CEACAM-1 Expression mit signifikant ungünstigen Verläufen bei pN1-pN2 Patienten (n=60; p=0.024; Log Rank Test), pT3-pT4 Patienten (n=22; p=0.009; Log Rank Test), und Stadium IIa-IIIa Patienten (n=69; p=0.012; Log Rank test) assoziiert. Die multivariate Cox Regressionsanalyse zeigte, dass die erhöhte CEACAM-1 Expression ein unabhängiger prognostischer Parameter ist (p=0.018; Relatives Risiko 1.8; 95%Confidence Intervall 1.1-2.8). Eine erhöhte Expression von CEACAM-1 ist mit einer ungünstigen Prognose von Patienten mit fortgeschrittenen operablen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinomen assoziiert. Diese Beobachtung spricht gegen eine bisher postulierte tumorhemmende Wirkung von CEACAM-1 und zeigt, dass gegenteilig, CEACAM-1 sogar in die Tumorprogression von operablen Bronchialkarzinomen involviert ist.