Flür, Katharina (2010): Molekulare Mechanismen der viral-getriggerten Glomerulonephritis: Effekte der Toll-like Rezeptor-abhängigen und -unabhängigen Erkennung viraler RNA in glomerulären Mesangialzellen. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät |
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Abstract
Es ist bereits bekannt, dass akute Infektionen zur Verschlechterung einer vorbestehenden Glomerulonephritis führen können. Dies ist zum Beispiel bei der Lupusnephritis, der IgA-Nephropathie oder der renalen Vaskulitis der Fall (mesangioproliferative Glomerulonephritiden). Chronische virale Infektionen (z.B. Hepatitis C) können sogar eine de novo Glomerulonephritis auslösen. Hierbei handelt es sich um eine Immunkomplex-Glomerulonephritis, die durch die Bildung von Immunkomplexen aus eindringendem Antigen und daraufhin gebildetem Antikörper entsteht. Die Immunkomplexe werden über den Fc-Teil des Antikörpers erkannt. Ob die viralen Komponenten dieser Komplexe auch direkt erkannt werden und von welchen Zellen ist unbekannt. Neben der Bildung von Immunkomplexen spielt die Produktion von Interferonen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von virusassoziierten Glomerulonephritiden. Die Aktivierung der systemischen antiviralen Immunität führt zur systemischen Interferonfreisetzung. Es wird angenommen, dass die meisten Zellen Typ I-Interferone produzieren können, wenn sie viral infiziert werden. So kann beispielsweise die TLR-3- vermittelte Erkennung viraler dsRNA in den Inselzellen des Pankreas über lokale IFN-a-Produktion eine autoimmune Inselzellzerstörung auslösen. Dahingegen ist unklar, ob lokal produzierte Typ I-Interferone zur Entstehung von irusassoziierten Glomerulonephritiden beitragen können. Wurde Mäusen virale dsRNA injiziert, gelangte diese zu den glomerulären Mesangialzellen. Mesangialzellen besitzen als einzigen nukleinsäurespezifischen Toll-like Rezeptor den TLR-3 und produzieren auf Stimulation durch virale dsRNA hin Interleukin-6 und CCL2. Ob dieser Effekt über den endosomalen TLR-3 oder über zytosolische dsRNA-Rezeptoren abläuft und ob Mesangialzellen überhaupt Interferone produzieren können, ist allerdings noch unklar. Unsere Hypothese ist, dass Mesangialzellen virale RNA sowohl TLR-abhängig als auch TLR-unabhängig erkennen können und dass die virale RNA daraufhin ein angeborenes antivirales Antwortprogramm, einschließlich der Produktion von Typ I-Interferonen, in glomerulären Mesangialzellen aktiviert.
Dokumententyp: | Dissertationen (Dissertation, LMU München) |
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Keywords: | Glomerulonephritis, Mesangialzellen, Toll-like Rezeptor, Typ I-Interferone |
Themengebiete: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin und Gesundheit |
Fakultäten: | Medizinische Fakultät |
Sprache der Hochschulschrift: | Deutsch |
Datum der mündlichen Prüfung: | 29. April 2010 |
1. Berichterstatter:in: | Anders, Hans-Joachim |
MD5 Prüfsumme der PDF-Datei: | 65c9cfe0b1bc060c8d5cba8967a3cd81 |
Signatur der gedruckten Ausgabe: | 0700/UMD 13840 |
ID Code: | 11546 |
Eingestellt am: | 02. Jun. 2010 09:02 |
Letzte Änderungen: | 23. Oct. 2020 13:02 |