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Effekte milder hypobarer Hypoxie (2650 m) auf Lungenfunktion, Blutdruck und Blutgase bei Patienten mit Metabolischem Syndrom und gesunden Kontrollpersonen
Effekte milder hypobarer Hypoxie (2650 m) auf Lungenfunktion, Blutdruck und Blutgase bei Patienten mit Metabolischem Syndrom und gesunden Kontrollpersonen
In der vorliegenden Studie ``Effekte milder hypobarer Hypoxie (2650 m) auf Lungenfunktionsparameter, Blutdruck und Blutgase bei Patienten mit Metabolischem Syndrom und gesunden Kontrollpersonen``, wurden aufwendige Messungen durchgeführt, um die Auswirkung des niedrigen Luftdrucks in mittlerer Höhenlage auf das Metabolische Syndrom zu untersu-chen. Das Metabolische Syndrom steht seit Jahren an der Spitze der Wohlstandserkrankungen und wird als der entscheidende Faktor bei der Entstehung der Koronaren Herzkrankheit hin-sichtlich Mortalität und Morbidität angesehen. Aufgrund des stetig wachsenden Anteils der Menschen mit Metabolischem Syndrom in der Bevölkerung und der sich daraus ergebenden schlechten Prognose, besteht dringender Handlungsbedarf im Bereich der Primär- und Sekun-därprävention. Ziel der durchgeführten Untersuchungen war daher, in einem bevölkerungsbe-zogenen Ansatz Patienten mit Metabolischem Syndrom in direkten Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen über den Verlauf der Höhenexposition zu beobachten und Unterschiede aufzuzeigen. Insgesamt wurden 45 Patienten nach strengen Ein- und Ausschlusskriterien in die Studie aufgenommen. Dazu wurden die international anerkannten Kriterien der Fachgesellschaften nach Standard der NCEP ATP III angewendet, welche das Metabolische Syndrom in seiner Aus-prägung definiert. An den für die Studie ausgewählten Probanden wurden verschiedene Un-tersuchungen durchgeführt. Dazu zählten Spiroergometrie, Lungenfunktionstests, Blutgase, Langzeitblutdruckmessungen und Nüchternblutanalyse. Die jeweiligen Messungen wurden 4 Wochen vor und 4 Wochen nach der Expositionsphase auf 520 m im Klinikum München Innenstadt durchgeführt. Der 1wöchige Höhenaufenthalt selber fand auf der Forschungsstation Schneefernerhaus an der Zugspitze auf einer Höhe von 2650 m statt. Während des Untersuchungszeitraumes galt es die Auswirkung der hypobaren Hypoxie auf das Metabolische Syndrom zu dokumentieren. Dazu wurden die Probanden aufgefordert sich nicht übermäßig körperlich zu betätigen, sowie sich wie gewohnt ohne diätische Einschränkungen zu ernähren. Zielvorstellung war es, die Auswirkung der Höhe als solches zu dokumentieren, ohne dabei eine wesentliche Änderung der Lebensumstände zu bewirken. Ein wichtiges Ergebnis der Metabolischen-Syndrom-Studie war der hochsignifikante Anstieg von Vitalkapazität, Einsekundenkapazität und exspiratorischen Spitzenfluss während der Expositionsphase. Der exspiratorische Spitzenfluss PEF war sogar noch 4 Wochen nach dem Höhenaufenthalt im Vergleich zur Voruntersuchung statistisch hochsignifikant erhöht. Da während der Expositionsphase wenig zusätzliche körperliche Betätigung erfolgte, kann die Veränderung der Lungenfunktionsparameter sehr wahrscheinlich der hypobaren Hypoxie zugeschrieben werden. Hinsichtlich der Kreislaufparameter kam es durch die Exposition zu einem signifikanten Anstieg des systolischen wie auch des diastolischen Blutdruckes. Insgesamt konnte der 1wöchige Höhenaufenthalt jedoch zu keiner nachweisbaren Reduktion des systemischen Blutdruckes führen. Bei der Blutgasanalyse zeigte sich ein hochsignifikanter Anstieg des pH-Wertes während des Aufenthaltes. Beim Sauerstoffpartialdruck pO2, Kohlendioxidpartialdruck pCO2, sowie der Sauerstoffsättigung des Blutes SaO2 konnte ein dementsprechender hochsignifikanter Abfall nachgewiesen werden. Sämtliche erhobenen Blutgasparameter erreichten nach erfolgter Höhenexposition wieder die Ausgangswerte der Voruntersuchung und damit die Normwerte. Ein Langzeiteffekt war bei der Blutgasanalyse folglich nicht nachzuweisen. Die Studie zeigte, dass eine 1wöchige Exposition in mittlerer Höhenlage (2650 m) eine statistisch hochsignifikante Zunahme wesentlicher Lungenfunktionsparameter bewirkt, und bei stabilen Kreislaufverhältnissen problemlos von Patienten mit Metabolischem Syndrom wie auch von gesunden Kontrollpersonen toleriert wird. Diese Studie, wie auch die Ergebnisse der vorangegangenen Studie zum Metabolischen Syndrom haben positive Effekte hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und der Lungenfunktion aufzeigen können. Diese lassen den Schluss zu, Patienten wie auch gesunden Personen die mittlere Höhenlage als temporären Aufenthaltsort mit oder ohne sportliche Betätigung uneingeschränkt empfehlen zu können.
Metabolisches Syndrom, Lungenfunktion, Blutdruck, Blutgase, Sauerstoffsättigung
Dietrich, Alexander
2009
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Dietrich, Alexander (2009): Effekte milder hypobarer Hypoxie (2650 m) auf Lungenfunktion, Blutdruck und Blutgase bei Patienten mit Metabolischem Syndrom und gesunden Kontrollpersonen. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

In der vorliegenden Studie ``Effekte milder hypobarer Hypoxie (2650 m) auf Lungenfunktionsparameter, Blutdruck und Blutgase bei Patienten mit Metabolischem Syndrom und gesunden Kontrollpersonen``, wurden aufwendige Messungen durchgeführt, um die Auswirkung des niedrigen Luftdrucks in mittlerer Höhenlage auf das Metabolische Syndrom zu untersu-chen. Das Metabolische Syndrom steht seit Jahren an der Spitze der Wohlstandserkrankungen und wird als der entscheidende Faktor bei der Entstehung der Koronaren Herzkrankheit hin-sichtlich Mortalität und Morbidität angesehen. Aufgrund des stetig wachsenden Anteils der Menschen mit Metabolischem Syndrom in der Bevölkerung und der sich daraus ergebenden schlechten Prognose, besteht dringender Handlungsbedarf im Bereich der Primär- und Sekun-därprävention. Ziel der durchgeführten Untersuchungen war daher, in einem bevölkerungsbe-zogenen Ansatz Patienten mit Metabolischem Syndrom in direkten Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen über den Verlauf der Höhenexposition zu beobachten und Unterschiede aufzuzeigen. Insgesamt wurden 45 Patienten nach strengen Ein- und Ausschlusskriterien in die Studie aufgenommen. Dazu wurden die international anerkannten Kriterien der Fachgesellschaften nach Standard der NCEP ATP III angewendet, welche das Metabolische Syndrom in seiner Aus-prägung definiert. An den für die Studie ausgewählten Probanden wurden verschiedene Un-tersuchungen durchgeführt. Dazu zählten Spiroergometrie, Lungenfunktionstests, Blutgase, Langzeitblutdruckmessungen und Nüchternblutanalyse. Die jeweiligen Messungen wurden 4 Wochen vor und 4 Wochen nach der Expositionsphase auf 520 m im Klinikum München Innenstadt durchgeführt. Der 1wöchige Höhenaufenthalt selber fand auf der Forschungsstation Schneefernerhaus an der Zugspitze auf einer Höhe von 2650 m statt. Während des Untersuchungszeitraumes galt es die Auswirkung der hypobaren Hypoxie auf das Metabolische Syndrom zu dokumentieren. Dazu wurden die Probanden aufgefordert sich nicht übermäßig körperlich zu betätigen, sowie sich wie gewohnt ohne diätische Einschränkungen zu ernähren. Zielvorstellung war es, die Auswirkung der Höhe als solches zu dokumentieren, ohne dabei eine wesentliche Änderung der Lebensumstände zu bewirken. Ein wichtiges Ergebnis der Metabolischen-Syndrom-Studie war der hochsignifikante Anstieg von Vitalkapazität, Einsekundenkapazität und exspiratorischen Spitzenfluss während der Expositionsphase. Der exspiratorische Spitzenfluss PEF war sogar noch 4 Wochen nach dem Höhenaufenthalt im Vergleich zur Voruntersuchung statistisch hochsignifikant erhöht. Da während der Expositionsphase wenig zusätzliche körperliche Betätigung erfolgte, kann die Veränderung der Lungenfunktionsparameter sehr wahrscheinlich der hypobaren Hypoxie zugeschrieben werden. Hinsichtlich der Kreislaufparameter kam es durch die Exposition zu einem signifikanten Anstieg des systolischen wie auch des diastolischen Blutdruckes. Insgesamt konnte der 1wöchige Höhenaufenthalt jedoch zu keiner nachweisbaren Reduktion des systemischen Blutdruckes führen. Bei der Blutgasanalyse zeigte sich ein hochsignifikanter Anstieg des pH-Wertes während des Aufenthaltes. Beim Sauerstoffpartialdruck pO2, Kohlendioxidpartialdruck pCO2, sowie der Sauerstoffsättigung des Blutes SaO2 konnte ein dementsprechender hochsignifikanter Abfall nachgewiesen werden. Sämtliche erhobenen Blutgasparameter erreichten nach erfolgter Höhenexposition wieder die Ausgangswerte der Voruntersuchung und damit die Normwerte. Ein Langzeiteffekt war bei der Blutgasanalyse folglich nicht nachzuweisen. Die Studie zeigte, dass eine 1wöchige Exposition in mittlerer Höhenlage (2650 m) eine statistisch hochsignifikante Zunahme wesentlicher Lungenfunktionsparameter bewirkt, und bei stabilen Kreislaufverhältnissen problemlos von Patienten mit Metabolischem Syndrom wie auch von gesunden Kontrollpersonen toleriert wird. Diese Studie, wie auch die Ergebnisse der vorangegangenen Studie zum Metabolischen Syndrom haben positive Effekte hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und der Lungenfunktion aufzeigen können. Diese lassen den Schluss zu, Patienten wie auch gesunden Personen die mittlere Höhenlage als temporären Aufenthaltsort mit oder ohne sportliche Betätigung uneingeschränkt empfehlen zu können.