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Der Einfluss des sozioökonomischen Status auf die Mobilfunkexposition, die Umwelt- und Mobilfunkbesorgnis sowie die subjektive Gesundheitswahrnehmung bei Kindern und Jugendlichen. eine Auswertung im Rahmen der MobilEe-Studie
Der Einfluss des sozioökonomischen Status auf die Mobilfunkexposition, die Umwelt- und Mobilfunkbesorgnis sowie die subjektive Gesundheitswahrnehmung bei Kindern und Jugendlichen. eine Auswertung im Rahmen der MobilEe-Studie
Hintergrund: Einen möglichen Einfluss des sozioökonomischen Status auf die subjektive Mobilfunkexposition (Mobiltelefonbesitz und –nutzung) haben erst wenige Studien überprüft. Die Frage, ob auch die objektive Mobilfunkexposition sowie die Umwelt- und Mobilfunkbesorgnis vom Status beeinflusst werden, wurde bislang nicht untersucht. Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Arbeit war es, einen möglichen Zusammen-hang zwischen dem sozioökonomischen Status von Kindern und Jugendlichen und der subjektiven und objektiven Mobilfunkexposition sowie der Umwelt- und Mobilfunkbesorgnis zu überprüfen. Methoden: Als Datengrundlage dienten die in der Studie „MobilEe- Mobilfunk und Befinden“ mit Hilfe von validierten Erhebungsinstrumenten erhobenen An-gaben der untersuchten Kinder und deren Eltern (n=1481) sowie der Jugend-lichen (n=1505). Die objektive Mobilfunkexposition wurde für jeden Probanden über 24 Stunden erhoben. Für die Bestimmung des sozioökonomischen Status wurden die soziodemographischen Angaben aus den Interviews verwendet und die Studienteilnehmer jeweils in drei soziale Statusgruppen eingeteilt (niedrig, mittel, hoch). Die Datenauswertung erfolgte mittels logistischer Regression un-ter Adjustierung für Alter, Geschlecht und sozialer Unterstützung. Ergebnisse: Wie auch in früheren Studien ergab sich für Kinder der niedrigen Statusgruppe (n=46) ein signifikant höherer Mobiltelefonbesitz (2,1; 1,1-3,9) und eine signifikant längere Nutzungsdauer pro Tag (3,4; 1,1-5,4). Von den Ju-gendlichen besaß unabhängig von der Statusgruppe fast jeder Jugendliche (92%) ein Mobiltelefon, jedoch war auch hier die Nutzungsdauer bei Jugendli-chen der niedrigen Statusgruppe (n=20) gegenüber der hohen Statusgruppe signifikant erhöht (3,4; 1,4-8,4) Die objektive Mobilfunkexposition am Untersu-chungstag unterschied sich nicht statistisch signifikant in den drei Statusgrup-pen. Während sich die Mobilfunkbesorgnis nicht in Abhängigkeit von den Sta-tusgruppen unterschied, zeigte sich eine erhöhte Umweltbesorgnis für die teil-nehmenden Eltern (2,2; 1,2-4,1) und Jugendlichen (3,3; 1,2-8,9) der niedrigen Statusgruppe. Schlussfolgerung: Obwohl bei der subjektiven Mobilfunkexposition und der Umweltbesorgnis ein Zusammenhang gezeigt werden konnte, konnte dies in Bezug auf die objektive Exposition sowie die Mobilfunkbesorgnis nicht beobach-tet werden. Ob dies in Bezug auf die Exposition an der Kürze der Eigentelelefo-nate liegt oder insgesamt die geringe Fallzahl in der niedrigen Statusgruppe ursächlich ist, muss in weiteren Studien untersucht werden.
Mobilfunkexposition, sozioökonomischer Status, Umweltbesorgnis, Mobilfunkbesorgnis, Kinder, Jugendliche
Thomas, Silke
2008
German
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Thomas, Silke (2008): Der Einfluss des sozioökonomischen Status auf die Mobilfunkexposition, die Umwelt- und Mobilfunkbesorgnis sowie die subjektive Gesundheitswahrnehmung bei Kindern und Jugendlichen: eine Auswertung im Rahmen der MobilEe-Studie. Dissertation, LMU München: Faculty of Medicine
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Abstract

Hintergrund: Einen möglichen Einfluss des sozioökonomischen Status auf die subjektive Mobilfunkexposition (Mobiltelefonbesitz und –nutzung) haben erst wenige Studien überprüft. Die Frage, ob auch die objektive Mobilfunkexposition sowie die Umwelt- und Mobilfunkbesorgnis vom Status beeinflusst werden, wurde bislang nicht untersucht. Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Arbeit war es, einen möglichen Zusammen-hang zwischen dem sozioökonomischen Status von Kindern und Jugendlichen und der subjektiven und objektiven Mobilfunkexposition sowie der Umwelt- und Mobilfunkbesorgnis zu überprüfen. Methoden: Als Datengrundlage dienten die in der Studie „MobilEe- Mobilfunk und Befinden“ mit Hilfe von validierten Erhebungsinstrumenten erhobenen An-gaben der untersuchten Kinder und deren Eltern (n=1481) sowie der Jugend-lichen (n=1505). Die objektive Mobilfunkexposition wurde für jeden Probanden über 24 Stunden erhoben. Für die Bestimmung des sozioökonomischen Status wurden die soziodemographischen Angaben aus den Interviews verwendet und die Studienteilnehmer jeweils in drei soziale Statusgruppen eingeteilt (niedrig, mittel, hoch). Die Datenauswertung erfolgte mittels logistischer Regression un-ter Adjustierung für Alter, Geschlecht und sozialer Unterstützung. Ergebnisse: Wie auch in früheren Studien ergab sich für Kinder der niedrigen Statusgruppe (n=46) ein signifikant höherer Mobiltelefonbesitz (2,1; 1,1-3,9) und eine signifikant längere Nutzungsdauer pro Tag (3,4; 1,1-5,4). Von den Ju-gendlichen besaß unabhängig von der Statusgruppe fast jeder Jugendliche (92%) ein Mobiltelefon, jedoch war auch hier die Nutzungsdauer bei Jugendli-chen der niedrigen Statusgruppe (n=20) gegenüber der hohen Statusgruppe signifikant erhöht (3,4; 1,4-8,4) Die objektive Mobilfunkexposition am Untersu-chungstag unterschied sich nicht statistisch signifikant in den drei Statusgrup-pen. Während sich die Mobilfunkbesorgnis nicht in Abhängigkeit von den Sta-tusgruppen unterschied, zeigte sich eine erhöhte Umweltbesorgnis für die teil-nehmenden Eltern (2,2; 1,2-4,1) und Jugendlichen (3,3; 1,2-8,9) der niedrigen Statusgruppe. Schlussfolgerung: Obwohl bei der subjektiven Mobilfunkexposition und der Umweltbesorgnis ein Zusammenhang gezeigt werden konnte, konnte dies in Bezug auf die objektive Exposition sowie die Mobilfunkbesorgnis nicht beobach-tet werden. Ob dies in Bezug auf die Exposition an der Kürze der Eigentelelefo-nate liegt oder insgesamt die geringe Fallzahl in der niedrigen Statusgruppe ursächlich ist, muss in weiteren Studien untersucht werden.