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Wertigkeit der hochauflösenden craniellen Computertomographie in der Diagnose von Frakturen der Schädelbasis
Wertigkeit der hochauflösenden craniellen Computertomographie in der Diagnose von Frakturen der Schädelbasis
Frakturen im Bereich der Schädelbasis sind mitunter (z.B. durch Aufhärtungsartefakte) schwer zu diagnostizieren. Da diese Frakturen unentdeckt und unbehandelt schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen können und auch hohe Kosten verursachen, ist ihre exakte Diagnose und Darstellung von eminenter Wichtigkeit. Ziel dieser Arbeit war zu untersuchen, ob die hrCCT der bisherigen, „normalen“ CCT (nCCT) in der Detektion von Frakturen insbesondere der Schädelbasis überlegen ist. Hierbei wurden Aufnahmen in einem geräteseitig voreingestellten hochauflösenden Rekonstruktionskernel mit Kantenbetonung aus dem primären Datensatz rekonstruiert. Die Aufnahmen wurden jeweils im Knochenfenster (center 300 HU, width 2000 HU) beurteilt. Die Schichtdicke betrug 4 mm in der nCCT und 2 mm in der hrCCT. Zwei erfahrene Radiologen befundeten die CCTs im Konsensusverfahren. Es wurden insgesamt 98 Patienten mit Frakturen im Bereich des Schädels, der Schädelbasis oder der Gesichtsknochen untersucht. Insgesamt fanden sich bei 93/98 Patienten 255 Frakturen, am häufigsten lokalisiert in der Schädelbasis (70), dem Mittelgesicht (63) und der Orbita (53). In der nCCT wurden bei 64/98 Patienten insgesamt 144 Frakturen diagnostiziert. In der hrCCT wurden bei 29/98 Patienten insgesamt 77% mehr Frakturen erkannt als in der nCCT. Die hrCCT war der nCCT somit signifikant (p<0,05) überlegen. Im Bereich der Schädelbasis diagnostizierte die hrCCT bei 25 Patienten zusätzlich insgesamt 267% mehr Frakturen als die nCCT (p<0,001). Die hrCCT war der nCCT in allen untersuchten Regionen außer Frakturen der posterioren Schädelgrube und der Kalotte signifikant überlegen. Auch der Anteil der als fraglich klassifizierten Frakturen war in der hrCCT signifikant geringer als in der nCCT (p<0,05). Zusammenfassend stellt die hrCCT somit eine bedeutende Verbesserung in der Diagnostik von Frakturen insbesondere der Schädelbasis dar. Daher sollte die hrCCT routinemäßig in die CCT-Diagnostik von Patienten nach SHT implementiert werden, insbesondere da die hrCCT-Aufnahmen aus dem primären Datensatz rekonstruiert werden können und die Untersuchung somit nicht mit einer erhöhten Strahlenbelastung für die Patienten einhergeht.
Computertomographie, Fraktur, Schädelbasis
Haug, Alexander
2008
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Haug, Alexander (2008): Wertigkeit der hochauflösenden craniellen Computertomographie in der Diagnose von Frakturen der Schädelbasis. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Frakturen im Bereich der Schädelbasis sind mitunter (z.B. durch Aufhärtungsartefakte) schwer zu diagnostizieren. Da diese Frakturen unentdeckt und unbehandelt schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen können und auch hohe Kosten verursachen, ist ihre exakte Diagnose und Darstellung von eminenter Wichtigkeit. Ziel dieser Arbeit war zu untersuchen, ob die hrCCT der bisherigen, „normalen“ CCT (nCCT) in der Detektion von Frakturen insbesondere der Schädelbasis überlegen ist. Hierbei wurden Aufnahmen in einem geräteseitig voreingestellten hochauflösenden Rekonstruktionskernel mit Kantenbetonung aus dem primären Datensatz rekonstruiert. Die Aufnahmen wurden jeweils im Knochenfenster (center 300 HU, width 2000 HU) beurteilt. Die Schichtdicke betrug 4 mm in der nCCT und 2 mm in der hrCCT. Zwei erfahrene Radiologen befundeten die CCTs im Konsensusverfahren. Es wurden insgesamt 98 Patienten mit Frakturen im Bereich des Schädels, der Schädelbasis oder der Gesichtsknochen untersucht. Insgesamt fanden sich bei 93/98 Patienten 255 Frakturen, am häufigsten lokalisiert in der Schädelbasis (70), dem Mittelgesicht (63) und der Orbita (53). In der nCCT wurden bei 64/98 Patienten insgesamt 144 Frakturen diagnostiziert. In der hrCCT wurden bei 29/98 Patienten insgesamt 77% mehr Frakturen erkannt als in der nCCT. Die hrCCT war der nCCT somit signifikant (p<0,05) überlegen. Im Bereich der Schädelbasis diagnostizierte die hrCCT bei 25 Patienten zusätzlich insgesamt 267% mehr Frakturen als die nCCT (p<0,001). Die hrCCT war der nCCT in allen untersuchten Regionen außer Frakturen der posterioren Schädelgrube und der Kalotte signifikant überlegen. Auch der Anteil der als fraglich klassifizierten Frakturen war in der hrCCT signifikant geringer als in der nCCT (p<0,05). Zusammenfassend stellt die hrCCT somit eine bedeutende Verbesserung in der Diagnostik von Frakturen insbesondere der Schädelbasis dar. Daher sollte die hrCCT routinemäßig in die CCT-Diagnostik von Patienten nach SHT implementiert werden, insbesondere da die hrCCT-Aufnahmen aus dem primären Datensatz rekonstruiert werden können und die Untersuchung somit nicht mit einer erhöhten Strahlenbelastung für die Patienten einhergeht.