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Anatomische Grundlagen der lumbalen Plexusanästhesie
Anatomische Grundlagen der lumbalen Plexusanästhesie
Durch die zunehmende Anzahl von Operationen an Knie und Hüfte gewinnen periphere Anästhesieverfahren im Bereich des Plexus lumbalis immer mehr an Bedeutung. In den letzten Jahren wurden daher zahlreiche Verfahren entwickelt, die durch Blockaden im Bereich des Plexus lumbalis die postoperativen Schmerzen reduzieren und die Mobilisierung der Patienten erleichtern sollen. Eines dieser Verfahren ist die Psoaskompartmentblockade, die die Nerven des Plexus lumbalis (Nn. femoralis, cutaneus femoris lateralis und obturatorius) erreichen soll. Die Punktion birgt jedoch verschiedene Risiken und nicht immer kann eine optimale Analgesie erlangt werden. Unzureichende Nervenblockaden und fehlerhaft angelegte oder dislozierende Katheter führen zu Problemen, die schwerwiegende Komplikationen hervorrufen können. In vielen anatomischen Lehrbüchern wird die Lage des Plexus lumbalis zur Wirbelsäule und seine Aufzweigungen in die verschiedenen Nervenanteile beschrieben. Bisher kann allerdings keine regelhafte Aussage gemacht werden, die das Auffinden des Plexus erleichtert und die Punktion sicherer macht. Aufgabe der Arbeit ist es daher, durch eine anatomische Studie die Verlaufswege der Plexusnerven zu konkretisieren, sowie Gemeinsamkeiten im intramuskulären Verlauf und den Einfluss verschiedener individueller Faktoren auf die Muskeln (BMI, Alter, muskuloskelettale Veränderungen) aufzudecken. Die Untersuchung erfolgt an 190 Mm. psoas. Jeder Muskel wird markiert und im Anschluss einzeln untersucht. Verläufe der Nerven und die Muskelmorphologie werden auf Höhe der Bandscheibe L4/L5 vermessen. In der Studie zeigt sich, dass vor allem der N. cutaneus femoris lateralis und der N. femoralis sehr häufig intramuskuläre Verläufe haben, diese jedoch unabhängig voneinander vorliegen können und keine Muskellogen bestehen, in denen beide Nerven aufzufinden sind. Der N. obturatorius verläuft regelhaft extramuskulär im retroperitonealen Fettgewebe und in enger Nachbarschaft zur V. lumbalis ascendens. Ein direkt funktionaler Einfluss der verschiedenen untersuchten Variablen (BMI, Alter) kann in der Studie nicht belegt werden. Es zeigen sich jedoch deutliche Veränderungen der Muskelmorphologie bei muskuloskelettalen Veränderungen im Bereich der lumbalen Wirbelsäule. Auch in dieser Untersuchung können keine regelhaften Aussagen über Nervenverläufe gemacht werden. Es zeigt sich sehr deutlich, dass der individuelle Verlauf abhängig ist von den einzelnen topographischen Gegebenheiten im Retrositus. Dies muss bei Punktionen berücksichtigt werden und einzelne Einflussfaktoren sollten im Vorfeld genau evaluiert werden. Zudem scheint es sinnvoll, die standardmäßig durchgeführte Elektrostimulation durch sonographische Kontrollen zu ergänzen
Psoaskompartmentblockade, Plexus lumbalis, periphere Anästhesieverfahren, Musculus psoas
Theissig, Franziska
2008
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Theissig, Franziska (2008): Anatomische Grundlagen der lumbalen Plexusanästhesie. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Durch die zunehmende Anzahl von Operationen an Knie und Hüfte gewinnen periphere Anästhesieverfahren im Bereich des Plexus lumbalis immer mehr an Bedeutung. In den letzten Jahren wurden daher zahlreiche Verfahren entwickelt, die durch Blockaden im Bereich des Plexus lumbalis die postoperativen Schmerzen reduzieren und die Mobilisierung der Patienten erleichtern sollen. Eines dieser Verfahren ist die Psoaskompartmentblockade, die die Nerven des Plexus lumbalis (Nn. femoralis, cutaneus femoris lateralis und obturatorius) erreichen soll. Die Punktion birgt jedoch verschiedene Risiken und nicht immer kann eine optimale Analgesie erlangt werden. Unzureichende Nervenblockaden und fehlerhaft angelegte oder dislozierende Katheter führen zu Problemen, die schwerwiegende Komplikationen hervorrufen können. In vielen anatomischen Lehrbüchern wird die Lage des Plexus lumbalis zur Wirbelsäule und seine Aufzweigungen in die verschiedenen Nervenanteile beschrieben. Bisher kann allerdings keine regelhafte Aussage gemacht werden, die das Auffinden des Plexus erleichtert und die Punktion sicherer macht. Aufgabe der Arbeit ist es daher, durch eine anatomische Studie die Verlaufswege der Plexusnerven zu konkretisieren, sowie Gemeinsamkeiten im intramuskulären Verlauf und den Einfluss verschiedener individueller Faktoren auf die Muskeln (BMI, Alter, muskuloskelettale Veränderungen) aufzudecken. Die Untersuchung erfolgt an 190 Mm. psoas. Jeder Muskel wird markiert und im Anschluss einzeln untersucht. Verläufe der Nerven und die Muskelmorphologie werden auf Höhe der Bandscheibe L4/L5 vermessen. In der Studie zeigt sich, dass vor allem der N. cutaneus femoris lateralis und der N. femoralis sehr häufig intramuskuläre Verläufe haben, diese jedoch unabhängig voneinander vorliegen können und keine Muskellogen bestehen, in denen beide Nerven aufzufinden sind. Der N. obturatorius verläuft regelhaft extramuskulär im retroperitonealen Fettgewebe und in enger Nachbarschaft zur V. lumbalis ascendens. Ein direkt funktionaler Einfluss der verschiedenen untersuchten Variablen (BMI, Alter) kann in der Studie nicht belegt werden. Es zeigen sich jedoch deutliche Veränderungen der Muskelmorphologie bei muskuloskelettalen Veränderungen im Bereich der lumbalen Wirbelsäule. Auch in dieser Untersuchung können keine regelhaften Aussagen über Nervenverläufe gemacht werden. Es zeigt sich sehr deutlich, dass der individuelle Verlauf abhängig ist von den einzelnen topographischen Gegebenheiten im Retrositus. Dies muss bei Punktionen berücksichtigt werden und einzelne Einflussfaktoren sollten im Vorfeld genau evaluiert werden. Zudem scheint es sinnvoll, die standardmäßig durchgeführte Elektrostimulation durch sonographische Kontrollen zu ergänzen