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Präbiotikasupplementation Schwangerer und ihre Wirkung auf die mütterliche und kindliche Darmflora sowie auf ausgewählte fetale Immunparameter - eine randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte Pilotstudie
Präbiotikasupplementation Schwangerer und ihre Wirkung auf die mütterliche und kindliche Darmflora sowie auf ausgewählte fetale Immunparameter - eine randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte Pilotstudie
Diese Studie ist die erste, randomisierte, doppel-blinde, placebo-kontrollierte Langzeitpilotstudie, welche die Wirkung der Präbiotika-Supplementation während der Schwangerschaft auf die Zusammensetzung der mütterlichen und kindlichen Darmmikroflora untersucht. Die Präbiotika-Supplementation im letzten Trimenon der Schwangerschaft zeigte eine gute Verträglichkeit und einen bifidogenen Effekt auf die Darmflora Schwangerer. Im Gegensatz dazu, hatte die Präbiotika-Supplementation keinen signifikanten Einfluss auf die Anzahl der Lactobazillen (Bakterien/mL) oder deren prozentualen Anteil an der Gesamtdarmmirkoflora. Ein Einfluss auf die mütterliche Stuhlfrequenz bzw. Konsistenz und auf die vaginalen pH-Werte war nicht nachweisbar. Die Präbiotika- und die Placebo-Supplementierten Gruppen unterschieden sich nicht bezüglich der neonatalen Entwicklung der Bifidobakterien- und Lactobazillen-Microflora sowie der untersuchten Nabelschnurparameter. Aus den vorliegenden Daten schließen wir, dass die mütterliche Präbiotika-Supplementation nicht zur Induktion eines bifidogenen Effekts in der Darmflora gestillter Kinder empfohlen werden kann. Es ist anzunehmen, dass eine Erhöhung der Bifidobakterien im Neugeborenendarm effektiver durch die direkte Supplementation der Babynahrung mit Präbioitika erreicht werden kann. Aus diesem Grund, schließen wir uns dem Konsens des ESPGHAN Komitees an und kommen angesichts des Fehlens von Daten bezüglich wichtiger klinischer Langzeit Vorteile durch Präbiotika (z.B. gastrointestinale Infektionen, allergische Erkrankungen) [121], zu dem Schluss dass „keine generelle Empfehlung der Supplementation von Babynahrung mit Präbiotika“ gegeben werden kann. Ob und in welchem Ausmaß zugefütterte Neugeborene von einer mit Bifidobakterien angereicherten mütterlichen Flora profitieren, muss noch untersucht werden. Zukünftige randomisierte multizentrische klinische Studien an einem repräsentativen Kollektiv werden, bei Berücksichtigung funktioneller sowie validierter klinischer Parameter, den Stellenwert der Präbiotika-Supplementation als prophylaktische und gegebenenfalls therapeutische Maßnahme beleuchten.
Prebiotika, Supplementation, Schwangerer, Darmflora, Immunparameter
Shadid, Rania
2007
Englisch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Shadid, Rania (2007): Präbiotikasupplementation Schwangerer und ihre Wirkung auf die mütterliche und kindliche Darmflora sowie auf ausgewählte fetale Immunparameter - eine randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte Pilotstudie. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Diese Studie ist die erste, randomisierte, doppel-blinde, placebo-kontrollierte Langzeitpilotstudie, welche die Wirkung der Präbiotika-Supplementation während der Schwangerschaft auf die Zusammensetzung der mütterlichen und kindlichen Darmmikroflora untersucht. Die Präbiotika-Supplementation im letzten Trimenon der Schwangerschaft zeigte eine gute Verträglichkeit und einen bifidogenen Effekt auf die Darmflora Schwangerer. Im Gegensatz dazu, hatte die Präbiotika-Supplementation keinen signifikanten Einfluss auf die Anzahl der Lactobazillen (Bakterien/mL) oder deren prozentualen Anteil an der Gesamtdarmmirkoflora. Ein Einfluss auf die mütterliche Stuhlfrequenz bzw. Konsistenz und auf die vaginalen pH-Werte war nicht nachweisbar. Die Präbiotika- und die Placebo-Supplementierten Gruppen unterschieden sich nicht bezüglich der neonatalen Entwicklung der Bifidobakterien- und Lactobazillen-Microflora sowie der untersuchten Nabelschnurparameter. Aus den vorliegenden Daten schließen wir, dass die mütterliche Präbiotika-Supplementation nicht zur Induktion eines bifidogenen Effekts in der Darmflora gestillter Kinder empfohlen werden kann. Es ist anzunehmen, dass eine Erhöhung der Bifidobakterien im Neugeborenendarm effektiver durch die direkte Supplementation der Babynahrung mit Präbioitika erreicht werden kann. Aus diesem Grund, schließen wir uns dem Konsens des ESPGHAN Komitees an und kommen angesichts des Fehlens von Daten bezüglich wichtiger klinischer Langzeit Vorteile durch Präbiotika (z.B. gastrointestinale Infektionen, allergische Erkrankungen) [121], zu dem Schluss dass „keine generelle Empfehlung der Supplementation von Babynahrung mit Präbiotika“ gegeben werden kann. Ob und in welchem Ausmaß zugefütterte Neugeborene von einer mit Bifidobakterien angereicherten mütterlichen Flora profitieren, muss noch untersucht werden. Zukünftige randomisierte multizentrische klinische Studien an einem repräsentativen Kollektiv werden, bei Berücksichtigung funktioneller sowie validierter klinischer Parameter, den Stellenwert der Präbiotika-Supplementation als prophylaktische und gegebenenfalls therapeutische Maßnahme beleuchten.