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Entlastungs-Coxa-valga der Hüfte bei ipsilateraler Beindeformität
Entlastungs-Coxa-valga der Hüfte bei ipsilateraler Beindeformität
Ziel: In dieser Arbeit sollte überprüft werden, ob sich eine Hüfte im Rahmen einer stattgefundenen Entlastung der unteren Extremität bei ipsilateraler Beindeformität nach biomechanisch nachvollziehbaren Gesetzen verformt. Methode: Hierzu wurden die Hüften von 19 primär hüftgesunden Kindern, die über längere Zeit gezwungen waren, das ipsilaterale Bein zu entlasten, untersucht und entsprechende Winkel und Messstrecken im radiologischen Befund erhoben. Es erfolgte weiterhin eine Gegenüberstellung der Werte intraindividuell, somit ein Vergleich der gesunden Hüfte mit dem Hüftgelenk auf der Seite, auf der eine Entlastung durchgeführt wurde. Weiterhin wurde die Gesamtheit der vermeintlich veränderten Hüften der Gruppe der Gegenseite gegenübergestellt. Ergebnisse: Überwiegend fand sich im intraindividuellen Vergleich, in Abhängigkeit der untersuchten Messgröße, eine radiologisch messbare Veränderung der „entlasteten“ Hüfte. Es konnte dargestellt werden, dass es zu einem horizontalerem Verlauf der Epiphysenfuge gekommen war, was sich in einem kleineren EY-Winkel sowie einem größeren KF-Winkel widerspiegelte. Das nach kranial ausgerichtete Schenkelhalswachstum und die Ausbildung einer Coxa-valga ließ sich durch einen vergrößerten CCD-Winkel festlegen. Die ATD des Trochanter major und minor in Bezug auf die Spitze des Femurkopfes war als Zeichen des steileren Schenkelhalsverlaufes ebenso vergrößert. Bei verkleinertem CE-Winkel und größerer Tear drop distance an der entlasteten Hüfte konnte eine verminderte Hüftzentrierung nachgewiesen werden. Als Parameter der Hüftpfanne wiesen ein vergrößerter Sharp-Ullmann-Winkel und ein vergrößerter AC-Winkel auf eine beginnende Dysplasie hin, mit steilerem Verlauf, jedoch ohne nennenswerte Abflachung oder Auswalzung. Die Migration Percentage sowie der Pfannenindex t/e wies daher keine nennenswerten Unterschiede auf beiden Seiten auf. Weiterhin deutete ein vergrößerter TA-Winkel bei vergrößertem CCD-Winkel auf weitgehend stabile Verhältnisse am Trochanter major hin, der annähernd seitengleiche AY-Winkel untermauerte dies. Schlussfolgerung: Wenn ein kindliches Hüftgelenk vermindert beansprucht wird, dann richtet sich der Schenkelhals steiler aus, die Hüftpfanne verläuft steiler und der Hüftkopf dezentriert sich etwas. Diese Veränderungen lassen sich nach dem Gesetz „form follows function“ biomechanisch deuten.
Entlastungs-Coxa-valga Kinderorthopädie
Schuhmann, Claudia
2007
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Schuhmann, Claudia (2007): Entlastungs-Coxa-valga der Hüfte bei ipsilateraler Beindeformität. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Ziel: In dieser Arbeit sollte überprüft werden, ob sich eine Hüfte im Rahmen einer stattgefundenen Entlastung der unteren Extremität bei ipsilateraler Beindeformität nach biomechanisch nachvollziehbaren Gesetzen verformt. Methode: Hierzu wurden die Hüften von 19 primär hüftgesunden Kindern, die über längere Zeit gezwungen waren, das ipsilaterale Bein zu entlasten, untersucht und entsprechende Winkel und Messstrecken im radiologischen Befund erhoben. Es erfolgte weiterhin eine Gegenüberstellung der Werte intraindividuell, somit ein Vergleich der gesunden Hüfte mit dem Hüftgelenk auf der Seite, auf der eine Entlastung durchgeführt wurde. Weiterhin wurde die Gesamtheit der vermeintlich veränderten Hüften der Gruppe der Gegenseite gegenübergestellt. Ergebnisse: Überwiegend fand sich im intraindividuellen Vergleich, in Abhängigkeit der untersuchten Messgröße, eine radiologisch messbare Veränderung der „entlasteten“ Hüfte. Es konnte dargestellt werden, dass es zu einem horizontalerem Verlauf der Epiphysenfuge gekommen war, was sich in einem kleineren EY-Winkel sowie einem größeren KF-Winkel widerspiegelte. Das nach kranial ausgerichtete Schenkelhalswachstum und die Ausbildung einer Coxa-valga ließ sich durch einen vergrößerten CCD-Winkel festlegen. Die ATD des Trochanter major und minor in Bezug auf die Spitze des Femurkopfes war als Zeichen des steileren Schenkelhalsverlaufes ebenso vergrößert. Bei verkleinertem CE-Winkel und größerer Tear drop distance an der entlasteten Hüfte konnte eine verminderte Hüftzentrierung nachgewiesen werden. Als Parameter der Hüftpfanne wiesen ein vergrößerter Sharp-Ullmann-Winkel und ein vergrößerter AC-Winkel auf eine beginnende Dysplasie hin, mit steilerem Verlauf, jedoch ohne nennenswerte Abflachung oder Auswalzung. Die Migration Percentage sowie der Pfannenindex t/e wies daher keine nennenswerten Unterschiede auf beiden Seiten auf. Weiterhin deutete ein vergrößerter TA-Winkel bei vergrößertem CCD-Winkel auf weitgehend stabile Verhältnisse am Trochanter major hin, der annähernd seitengleiche AY-Winkel untermauerte dies. Schlussfolgerung: Wenn ein kindliches Hüftgelenk vermindert beansprucht wird, dann richtet sich der Schenkelhals steiler aus, die Hüftpfanne verläuft steiler und der Hüftkopf dezentriert sich etwas. Diese Veränderungen lassen sich nach dem Gesetz „form follows function“ biomechanisch deuten.