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Klinische Studie über die Akzeptanz des Phonak-Hörgerätes "Supero 412"
Klinische Studie über die Akzeptanz des Phonak-Hörgerätes "Supero 412"
Das Hören ist eine der faszinierendsten Sinnesleistungen des Menschen, deren Bedeutung für die zwischenmenschliche Kommunikation wesentlich ist. Um hörbehinderten Menschen das Hören trotzdem zu ermöglichen, greift man auf Hilfsmittel wie z.B. Hörgeräte zurück. In einer prospektiv angelegten klinischen Studie wurde im Rahmen einer routinemäßigen Hörgeräteanpassung siebzehn meist hochgradig schwerhörigen Patienten das von der Schweizer Firma Phonak entwickelte, volldigitale Hörgerät Supero 412 angepasst, das sich zum Zeitpunkt der Studie noch nicht auf dem Markt befand, von der Firma jedoch bereits im Vorfeld als bahnbrechendes Gerät insbesondere für die Kinderversorgung empfohlen wurde. Um den Eindruck des neuen Supero 412-Hörgerätes auf die Patienten im Alltag subjektiv zu erfassen, wurden drei für jeweils unterschiedliche Altersgruppen ausgelegte Fragebögen verwendet, in denen die Zufriedenheit der Patienten, die fast alle Erfahrung mit dem Tragen von Hörgeräten hatten, jeweils zu den Vorgeräten und den neuen Supero 412-Geräten festgehalten wurde. Durch apparative audiometrische Untersuchungsverfahren wurden die subjektiven Fragebogenergebnisse anschließend geprüft. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das neue Hörgerät Supero 412 von der Mehrheit der Studienteilnehmer im Vergleich mit ihrem bereits getragenen Hörgerät abgelehnt wurde. Die Gründe für die Ablehnung waren hauptsächlich das Auftreten von unbeherrschbaren Rückkopplungen - obwohl das neue Hörgerät über ein spezielles Rückkopplungskontrollsystem verfügt -, das mangelhafte Sprachverstehen durch verstärkte Nebengeräusche, die Größe des Hörgerätes, die Klangqualität sowie die schwierige Handhabung und Bedienung der digitalen Geräte. Programmierungsschwierigkeiten und technische Probleme traten bei der Anpassung auf, die damit zusammenhingen, dass die Geräte noch den Status der Prototypen hatten und erst im Laufe der Studienzeit für den Markt zugelassen wurden. Von den Patienten positiv beurteilt wurden die Fortschritte im alltäglichen Verstehen und das verbesserte Richtungshören. Ebenso wurden die Flexibilität durch die Möglichkeit, verschiedene Programme für unterschiedliche Hörsituationen einzustellen, sowie die Widerstandsfähigkeit des Hörgerätes gelobt. Im Endeffekt wurde das Gerät nur von vier der siebzehn Patienten, wobei es sich um drei Kinder und einen Erwachsenen handelte, akzeptiert. Da in der Zwischenzeit hochwertige digitale Hörgeräte mit besserer Technik, kleinem Gehäuse und ohne Rückkopplungspfeifen auch von der Firma Phonak auf den Markt gekommen sind, die in der Kinderversorgung sogar ohne Zuzahlung angeboten werden, kann nach den Ergebnissen unserer Studie das Supero 412-Gerät nicht empfohlen werden.
Supero 412, Phonak, Hörgerät
Tyrell, Maren Elisabeth
2006
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Tyrell, Maren Elisabeth (2006): Klinische Studie über die Akzeptanz des Phonak-Hörgerätes "Supero 412". Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Das Hören ist eine der faszinierendsten Sinnesleistungen des Menschen, deren Bedeutung für die zwischenmenschliche Kommunikation wesentlich ist. Um hörbehinderten Menschen das Hören trotzdem zu ermöglichen, greift man auf Hilfsmittel wie z.B. Hörgeräte zurück. In einer prospektiv angelegten klinischen Studie wurde im Rahmen einer routinemäßigen Hörgeräteanpassung siebzehn meist hochgradig schwerhörigen Patienten das von der Schweizer Firma Phonak entwickelte, volldigitale Hörgerät Supero 412 angepasst, das sich zum Zeitpunkt der Studie noch nicht auf dem Markt befand, von der Firma jedoch bereits im Vorfeld als bahnbrechendes Gerät insbesondere für die Kinderversorgung empfohlen wurde. Um den Eindruck des neuen Supero 412-Hörgerätes auf die Patienten im Alltag subjektiv zu erfassen, wurden drei für jeweils unterschiedliche Altersgruppen ausgelegte Fragebögen verwendet, in denen die Zufriedenheit der Patienten, die fast alle Erfahrung mit dem Tragen von Hörgeräten hatten, jeweils zu den Vorgeräten und den neuen Supero 412-Geräten festgehalten wurde. Durch apparative audiometrische Untersuchungsverfahren wurden die subjektiven Fragebogenergebnisse anschließend geprüft. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das neue Hörgerät Supero 412 von der Mehrheit der Studienteilnehmer im Vergleich mit ihrem bereits getragenen Hörgerät abgelehnt wurde. Die Gründe für die Ablehnung waren hauptsächlich das Auftreten von unbeherrschbaren Rückkopplungen - obwohl das neue Hörgerät über ein spezielles Rückkopplungskontrollsystem verfügt -, das mangelhafte Sprachverstehen durch verstärkte Nebengeräusche, die Größe des Hörgerätes, die Klangqualität sowie die schwierige Handhabung und Bedienung der digitalen Geräte. Programmierungsschwierigkeiten und technische Probleme traten bei der Anpassung auf, die damit zusammenhingen, dass die Geräte noch den Status der Prototypen hatten und erst im Laufe der Studienzeit für den Markt zugelassen wurden. Von den Patienten positiv beurteilt wurden die Fortschritte im alltäglichen Verstehen und das verbesserte Richtungshören. Ebenso wurden die Flexibilität durch die Möglichkeit, verschiedene Programme für unterschiedliche Hörsituationen einzustellen, sowie die Widerstandsfähigkeit des Hörgerätes gelobt. Im Endeffekt wurde das Gerät nur von vier der siebzehn Patienten, wobei es sich um drei Kinder und einen Erwachsenen handelte, akzeptiert. Da in der Zwischenzeit hochwertige digitale Hörgeräte mit besserer Technik, kleinem Gehäuse und ohne Rückkopplungspfeifen auch von der Firma Phonak auf den Markt gekommen sind, die in der Kinderversorgung sogar ohne Zuzahlung angeboten werden, kann nach den Ergebnissen unserer Studie das Supero 412-Gerät nicht empfohlen werden.