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Wertigkeit der präoperativen Parameter für die Vorhersage eines klinisch organbegrenzten Prostatakarzinoms-Stellenwert für ein Akutkrankenhaus. Eine retrospektive Analyse
Wertigkeit der präoperativen Parameter für die Vorhersage eines klinisch organbegrenzten Prostatakarzinoms-Stellenwert für ein Akutkrankenhaus. Eine retrospektive Analyse
In der vorliegenden Arbeit wurden in einer retrospektiven Analyse die prätherapeutischen Befunde von 213 Patienten, die im Klinikum Frankfurt (Oder) aufgrund eines histologisch gesicherten Prostatakarzinoms eine radikale Prostatektomie und/oder eine pelvine Lymphadenektomie erhielten, analysiert. Anhand der Krankenakten wurde versucht, ein möglichst objektives Bild über die präoperative Vorhersage eines organbegrenztes Prostatakarzinoms zu erhalten. Ziel der Arbeit war es zu klären, ob eine korrekte Vorhersage mittels statistischer Methoden bei unseren Patienten möglich gewesen wäre, und inwieweit die präoperative Daten diesen Anforderungen entsprachen. Es war zu fragen, wie man die Datenlage in Zukunft verbessern und welches Nomogramm im klinischen Alltag am einfachsten angewandt werden könnte. 2. Bei 213 Patienten wurde eine regionale pelvine Lymphadenektomie und bei 187 davon eine radikale retropubische Prostatektomie durchgeführt. Patienten zwischen 60 und 75 Jahre wurden am häufigsten operiert. Bei 68% der Patienten erfolgte die chirurgische Behandlung innerhalb von 4 Wochen nach der Diagnosestellung. Bei mehr als 86% Patenten ließ sich eine Induration der Prostata bei der digitalen rektalen Untersuchung tasten. Die präoperativen PSA-Werte lagen meistens zwischen 4-10 (21,3%) und 10-20 (32,9%) ng/ml. Das Prostatavolumen lag am häufigsten bei 20-30 ccm und die PSA-Dichte bei 0,2-0,6 ng/ml/ccm. Eine neoadjuvante Androgendeprivation erhielten 31,5% der Patienten. Die Zahl der Prostatastanzzylinder lag meist zwischen 2 und 4 (84,4%). Nur selten wurden 6 und mehr Stanzzylinder entnommen. 71% der Patienten hatten ein G2-Tumor (nach Arbeitsgruppe „Prostatakarzinom“). Nur bei 7% der Patienten wurde die präoperative Histologie nach Gleason ausgewertet. Für die anderen Kranken erfolgte eine Umrechnung der histologischen Untersuchung nach dem Gleasonscore mittels einer Äquivalenztabelle. Die ausgerechnete Gleason- Summe lag meist zwischen 5 und 7. Das Tumorstadium wurde laut der Berichte der Pathologen in 85,4% als T1c ermittelt. Im Vergleich zur postoperativen Histologie war präoperativ eine Tendenz zum „under staging“- zu verzeichnen. 3. Nach Auswertung der Analyse kann man retrospektiv feststellen, dass bei den Patienten keine korrekte präoperative Vorhersage der Tumorausdehnung möglich gewesen wäre. Eine systematische präoperative Diagnostik ist von Vorteil, da man den Patient besser beraten und einer kurativen Behandlung zuführen kann. Nach Durchsicht der Literatur, nach Auswertung unserer Daten und nach Berücksichtigung der Praktikabilität für niedergelassene Urologen favorisieren wir für die präoperative Vorhersage die Partin- Tabellen, das Nomogramm von Kattan und Mitarbeitern, sowie das Hamburger-Modell von Conrad, Graefen, Huland et al. für die Beurteilung eines organbegrenztes Prostatakarzinoms, des rezedivfreien Überlebens und des Lymphknotenbefalls.
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Reznikov, Dmitri
2006
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Reznikov, Dmitri (2006): Wertigkeit der präoperativen Parameter für die Vorhersage eines klinisch organbegrenzten Prostatakarzinoms-Stellenwert für ein Akutkrankenhaus: Eine retrospektive Analyse. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

In der vorliegenden Arbeit wurden in einer retrospektiven Analyse die prätherapeutischen Befunde von 213 Patienten, die im Klinikum Frankfurt (Oder) aufgrund eines histologisch gesicherten Prostatakarzinoms eine radikale Prostatektomie und/oder eine pelvine Lymphadenektomie erhielten, analysiert. Anhand der Krankenakten wurde versucht, ein möglichst objektives Bild über die präoperative Vorhersage eines organbegrenztes Prostatakarzinoms zu erhalten. Ziel der Arbeit war es zu klären, ob eine korrekte Vorhersage mittels statistischer Methoden bei unseren Patienten möglich gewesen wäre, und inwieweit die präoperative Daten diesen Anforderungen entsprachen. Es war zu fragen, wie man die Datenlage in Zukunft verbessern und welches Nomogramm im klinischen Alltag am einfachsten angewandt werden könnte. 2. Bei 213 Patienten wurde eine regionale pelvine Lymphadenektomie und bei 187 davon eine radikale retropubische Prostatektomie durchgeführt. Patienten zwischen 60 und 75 Jahre wurden am häufigsten operiert. Bei 68% der Patienten erfolgte die chirurgische Behandlung innerhalb von 4 Wochen nach der Diagnosestellung. Bei mehr als 86% Patenten ließ sich eine Induration der Prostata bei der digitalen rektalen Untersuchung tasten. Die präoperativen PSA-Werte lagen meistens zwischen 4-10 (21,3%) und 10-20 (32,9%) ng/ml. Das Prostatavolumen lag am häufigsten bei 20-30 ccm und die PSA-Dichte bei 0,2-0,6 ng/ml/ccm. Eine neoadjuvante Androgendeprivation erhielten 31,5% der Patienten. Die Zahl der Prostatastanzzylinder lag meist zwischen 2 und 4 (84,4%). Nur selten wurden 6 und mehr Stanzzylinder entnommen. 71% der Patienten hatten ein G2-Tumor (nach Arbeitsgruppe „Prostatakarzinom“). Nur bei 7% der Patienten wurde die präoperative Histologie nach Gleason ausgewertet. Für die anderen Kranken erfolgte eine Umrechnung der histologischen Untersuchung nach dem Gleasonscore mittels einer Äquivalenztabelle. Die ausgerechnete Gleason- Summe lag meist zwischen 5 und 7. Das Tumorstadium wurde laut der Berichte der Pathologen in 85,4% als T1c ermittelt. Im Vergleich zur postoperativen Histologie war präoperativ eine Tendenz zum „under staging“- zu verzeichnen. 3. Nach Auswertung der Analyse kann man retrospektiv feststellen, dass bei den Patienten keine korrekte präoperative Vorhersage der Tumorausdehnung möglich gewesen wäre. Eine systematische präoperative Diagnostik ist von Vorteil, da man den Patient besser beraten und einer kurativen Behandlung zuführen kann. Nach Durchsicht der Literatur, nach Auswertung unserer Daten und nach Berücksichtigung der Praktikabilität für niedergelassene Urologen favorisieren wir für die präoperative Vorhersage die Partin- Tabellen, das Nomogramm von Kattan und Mitarbeitern, sowie das Hamburger-Modell von Conrad, Graefen, Huland et al. für die Beurteilung eines organbegrenztes Prostatakarzinoms, des rezedivfreien Überlebens und des Lymphknotenbefalls.