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Untersuchung frequenzabhängiger Hirnaktivierungen in der funktionellen Kernspintomographie des Menschen während galvanischer Stimulation
Untersuchung frequenzabhängiger Hirnaktivierungen in der funktionellen Kernspintomographie des Menschen während galvanischer Stimulation
Mit Hilfe der funktionellen Kernspintomographie (fMRT) wurden die Hirnaktivierungen während galvanisch vestibulärer Stimulation mit Wechselströmen (AC-GVS) unterschiedlicher Frequenzen untersucht. Ein Kollektiv von 28 Normalpersonen wurde mit sinusförmigen Wechselströmen unterschiedlicher Frequenzen gereizt (Amplitude ±2.5mA, verwendete Frequenzen: 0.1 Hz, 0.3 Hz, 0.8 Hz, 1.0 Hz, 2.0 Hz und 5.0 Hz). Eine wesentliche Fragestellung an dieses Experiment war ob für vestibuläre Kortexareale eine Tonotopie (Abbildung unterschiedlicher Frequenzen auf unterschiedliche Orte) existiert. Eine solche Abbildung ist für das auditorische System bekannt, hier wird die Wahrnehmung von Tönen unterschiedlicher Frequenz in verschiedenen Anteilen des auditorischen Kortex verarbeitet. Darüber hinaus sollte untersucht werden, ob die an der Verarbeitung vestibulärer Reize beteiligten Kortexareale frequenzabhängig reagieren, ob sich also die Stärke der fMRT-Antworten in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz ändert. Unabhängig von der verwendeten Stimulationsfrequenz führte AC-GVS zu den bereits aus früheren Arbeiten bekannten Aktivierungen in einem Netzwerk multisensorischer Hirnareale. Eine Abbildung unterschiedlicher Stimulationsfrequenzen auf unterschiedliche Orte im Kortex konnte nicht nachgewiesen werden. Durch Korrelationsanalysen konnten frequenzabhängige fMRT-Antworten in Gyrus supramarginalis, posterolateralem Thalamus, Kleinhirnwurm, hinterer Insel und in der Hippocampusregion nachgewiesen werden. Von diesen Regionen ist bekannt, daß sie an der Verarbeitung vestibulärer Informationen beteiligt sind und eine Rolle im Zusammenhang mit Navigationsaufgaben sowie der Raumorientierung von Kopf und Körper spielen.
vestibuläre galvanische Stimulation, AC-GVS, functionelle Bildgebung
Stephan, Thomas
2005
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Stephan, Thomas (2005): Untersuchung frequenzabhängiger Hirnaktivierungen in der funktionellen Kernspintomographie des Menschen während galvanischer Stimulation. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Mit Hilfe der funktionellen Kernspintomographie (fMRT) wurden die Hirnaktivierungen während galvanisch vestibulärer Stimulation mit Wechselströmen (AC-GVS) unterschiedlicher Frequenzen untersucht. Ein Kollektiv von 28 Normalpersonen wurde mit sinusförmigen Wechselströmen unterschiedlicher Frequenzen gereizt (Amplitude ±2.5mA, verwendete Frequenzen: 0.1 Hz, 0.3 Hz, 0.8 Hz, 1.0 Hz, 2.0 Hz und 5.0 Hz). Eine wesentliche Fragestellung an dieses Experiment war ob für vestibuläre Kortexareale eine Tonotopie (Abbildung unterschiedlicher Frequenzen auf unterschiedliche Orte) existiert. Eine solche Abbildung ist für das auditorische System bekannt, hier wird die Wahrnehmung von Tönen unterschiedlicher Frequenz in verschiedenen Anteilen des auditorischen Kortex verarbeitet. Darüber hinaus sollte untersucht werden, ob die an der Verarbeitung vestibulärer Reize beteiligten Kortexareale frequenzabhängig reagieren, ob sich also die Stärke der fMRT-Antworten in Abhängigkeit von der Stimulationsfrequenz ändert. Unabhängig von der verwendeten Stimulationsfrequenz führte AC-GVS zu den bereits aus früheren Arbeiten bekannten Aktivierungen in einem Netzwerk multisensorischer Hirnareale. Eine Abbildung unterschiedlicher Stimulationsfrequenzen auf unterschiedliche Orte im Kortex konnte nicht nachgewiesen werden. Durch Korrelationsanalysen konnten frequenzabhängige fMRT-Antworten in Gyrus supramarginalis, posterolateralem Thalamus, Kleinhirnwurm, hinterer Insel und in der Hippocampusregion nachgewiesen werden. Von diesen Regionen ist bekannt, daß sie an der Verarbeitung vestibulärer Informationen beteiligt sind und eine Rolle im Zusammenhang mit Navigationsaufgaben sowie der Raumorientierung von Kopf und Körper spielen.