Stamm, Tanja (2005): Conceptualising the patient perspective of the International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF). Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät |
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Abstract
Zusammenfassung Die ‚International Classification of Functioning, Disability and Health’ (ICF) ist eine Klassifikation für Alltagsfunktionen und Gesundheit in der Rehabilitation und stellt außerdem einen gemeinsamen Bezugsrahmen für alle Gesundheitsberufe dar. Kürzlich wurde die ICF vom World Health Assembly verabschiedet. Damit sind alle Mitgliedstaaten der WHO aufgefordert, die ICF zu implementieren. Wenn ein bio-psycho-soziales Denk-Modell in der Rehabilitation zur Anwendung kommt, ist es notwendig die Perspektive der Patienten zu berücksichtigen. Das übergeordnete Ziel dieser Doktorarbeit war die Konzeptualisierung der Patientenperspektive im Bezug zur ICF. Diese Arbeit besteht aus drei wissenschaftlichen Artikeln, die hintereinander präsentiert werden. Im ersten Artikel wurden klinische, tätigkeitsbezogene Instrumenten, die in der Ergotherapie im Bereich der Rheumatologie und Rehabilitation von Erwachsenen verwendet werden, zur ICF in Beziehung gesetzt. 7 Instrumente wurden in der Literatur identifiziert und analysiert. Nur ein Instrument, nämlich das Canadian Occupational Performance Measure (COPM), berücksichtigt die Perspektive der Patienten auf eine klienten-zentrierte Weise. Außerdem ergab die Analyse, dass alle 7 Instrumente nicht auf den Gesundheitszustand Bezug nehmen, sie sind also ethiologisch neutral. Im zweiten Artikel wurden konzeptionelle Modelle aus der Ergotherapie zur ICF in Beziehung gesetzt. 3 konzeptionelle Modelle wurden in der Literatur identifiziert. Die Analyse ergab, dass zwei Konzepte aus den Modellen nicht in der ICF abgebildet werden: ‘Erfahrung des Umgebungs-Raumes’ und ‚Gewohnheit’. Das Konzept ‘Ruhe’ stellt in der ICF eine ‚Körperfunktion’ dar und wird im Gegensatz dazu in den konzeptionellen Modellen als ‚aktive Entspannungstätigkeit’ definiert. Um die ICF in der klinischen Praxis umzusetzen, wurden ‚Comprehensive ICF Core Sets’ für verschiedene Gesundheitszustände entwickelt, zum Beispiel für rheumatoide Arthritis (ICF RA Core Set). Das ICF RA Core Set soll alle ICF Kategorien beinhalten, die für die Alltagsfunktion von Patienten mit rheumatoider Arthritis wichtig sind. Es wurde von Experten in einem strukturierten Konsensusprozess entwickelt. Dabei entstand eine vorläufige Version des ICF RA Core Set, die jetzt validiert und weiterentwickelt werden soll. Das Ziel des dritten Artikels war es, das ICF RA Core Set aus der Patientenperspektive zu validieren. Ein qualitativer Forschungsansatz wurde verwendet. 63 (83%) der ICF Kategorien auf der zweiten Ebene aus dem ICF RA Core Set wurden auch in den Interviews gefunden. 25 zusätzliche ICF Kategorien, die nicht Teil der vorläufigen Version des ICF RA Core Set sind, wurden in der Analyse der Interviews identifiziert. Die Validität des ICF RA Core Set aus der Patientenperspektive ist gegeben, jedoch sollten die zusätzlich genannten Kategorien für die Weiterentwicklung berücksichtigt werden.
Dokumententyp: | Dissertationen (Dissertation, LMU München) |
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Keywords: | ICF, ICF Core Set, Patientenperspektive, Rheumatoide Arthritis, Ergotherapie |
Themengebiete: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin und Gesundheit |
Fakultäten: | Medizinische Fakultät |
Sprache der Hochschulschrift: | Englisch |
Datum der mündlichen Prüfung: | 11. Juli 2005 |
1. Berichterstatter:in: | Stucki, Gerold |
MD5 Prüfsumme der PDF-Datei: | 4bbfd500c2ebac08240e914c2d4ea0e3 |
Signatur der gedruckten Ausgabe: | 0700/UMD 11155 |
ID Code: | 3937 |
Eingestellt am: | 14. Jul. 2005 |
Letzte Änderungen: | 24. Oct. 2020 10:23 |