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Entwicklung und Evaluation eines digitalen Schulungsprogramms zur Vermittlung von neurologisch-pflegerischem Fachwissen zur Steigerung der Versorgungsqualität in einem Schlaganfallnetzwerk
Entwicklung und Evaluation eines digitalen Schulungsprogramms zur Vermittlung von neurologisch-pflegerischem Fachwissen zur Steigerung der Versorgungsqualität in einem Schlaganfallnetzwerk
Um die Akutversorgung von Schlaganfallpatienten zu gewährleisten und damit die daraus resultierenden Langzeitfolgen zu reduzieren, bieten telemedizinische Schlaganfallnetzwerke bundesweit schnelle und spezialisierte Hilfe an. Insbesondere Krankenhäuser, die nicht über eine neurologische Abteilung verfügen, sind auf die Expertise von Schlaganfallexperten angewiesen, die in neurovaskulären Zentren der Maximalversorgung rund um die Uhr zur Verfügung stehen (DSG, 2024). Diese Netzwerkarbeit wird durch ein multiprofessionelles Expertenteam aus Neurologen, Pflegekräften und Therapeuten unterstützt (Hillienhof, 2022; DEGAM, 2020). Das primäre Ziel des Projektes besteht darin, das pflegerische Fachwissen in den distalen Abteilungen eines Schlaganfallnetzwerks zu verbessern und somit zu einer Steigerung der Versorgungsqualität von Patienten beizutragen. Dazu werden die Lernbedarfe und Anfor-derungen der Pflegefachkräfte an ein digitales Schulungsangebot durch qualitative, leitfadengestützte Experteninterviews mit den Stationsleitungen erhoben. Auf dessen Grundlage wird anschließend eine interaktive digitale Schulung erstellt und mittels quantitativer Umfrage im Prä-Post-Design evaluiert. Die Ergebnisse der Expertenbefragungen zeigten hohe Lernbedarfe und eine Offenheit gegenüber einer interaktiven digitalen Schulung. Gerade im Bereich Grundlagenwissen zu den Themen ‚Schlaganfall‘, ‚neurologische Überwachung‘, ‚Dysphagiescreening‘ und ‚Lagerung‘ besteht pflegerischer Schulungsbedarf. Auf Grundlage der ersten Ergebnisse wurde eine interaktive Online-Schulung für die Pflege entwickelt. Die Evaluationsergebnisse zeigen einen signifikanten Wissensanstieg nach der Intervention (t(148)= -4,884, p < .001), was von einem starken Effekt (Cohen’s d= -0,838) (Cohen, 1992) untermauert wird. Auch die anhaltend hohe Zustimmung zum Einfluss des Wissens in die Praxis verdeutlicht die Wirksamkeit der Schulung als Instrument zur Stärkung der Versorgungssicherheit und zur Förderung der Motivation und Sicherheit im Umgang mit Schlaganfallpatienten. Mögliche Auswirkungen auf die Versorgungsqualität wurden bislang nur durch die qualitativen Interviews aufgezeigt. Aufgrund der begrenzten zeitlichen Erhebungskapazitäten konnten jedoch noch keine Effekte nachgewiesen werden, hier sind weitere Follow-up-Studien notwendig. In den Kooperationskliniken eines Schlaganfallnetzwerkes zeigen sich erhebliche Wissenslücken und ein hoher Schulungsbedarf der Pflegefachkräfte. Die Ergebnisse der Interviews liefern eine Strukturierungshilfe für die Gestaltung der interaktiven digitalen Schulung. Durch diese können die Wissenslücken der Pflegefachkräfte geschlossen werden. Darüber hinaus ermöglicht die Schulung den Pflegefachkräften, das Gelernte in der Praxis einzusetzen, ihre Motivation und Sicherheit im Umgang mit Schlaganfallpatienten steigt, womit eine kontinuierliche Verbesserung der Patientenversorgung verbunden ist., To ensure the acute care of stroke patients and thus reduce the long-term consequences, telemedical stroke networks offer rapid and specialised help throughout Germany. Hospitals without a neurology department are particularly dependent on the expertise of stroke specialists available around the clock in neurovascular maximum care centres (DSG, 2024). This network work is supported by a multiprofessional team of experts consisting of neurologists, nurses and therapists (Hillienhof, 2022; DEGAM, 2020). The primary aim of the project is to improve nursing expertise in the distal departments of a stroke network and thus contribute to an increase in the quality of patient care. To this end, qualitative, guidelinebased expert interviews with ward managers will identify the learning needs and requirements of nurses for a digital training programme. Based on this, an interactive digital training programme will then be created and evaluated using a quantitative survey in a pre-post design. The results of the expert surveys showed a high need for learning and an openness towards interactive digital training. There is a particular need for nursing training in the area of basic knowledge on the topics of ‘stroke’, ‘neurological monitoring’, ‘dysphagia screening’ and ‘positioning’. Based on the initial results, an interactive online training programme was developed for nursing staff. The evaluation results show a significant increase in knowledge after the intervention (t(148)= -4.884, p < .001), which is underpinned by a strong effect (Cohen's d= -0.838) (Cohen, 1992). The persistently high agreement on the influence of knowledge on practice also illustrates the effectiveness of the training as a tool to strengthen the safety of care and to promote motivation and confidence in dealing with stroke patients. Possible effects on the quality of care have so far only been revealed by the qualitative interviews. However, due to the limited time available for data collection, it has not yet been possible to demonstrate any effects; further follow-up studies are required. In the cooperation clinics of a stroke network, there are considerable gaps in knowledge and a high need for training among nursing staff. The results of the interviews offer a structuring aid for the design of interactive digital training. This can be used to close the knowledge gaps of the nursing staff. In addition, the training enables the nursing staff to apply what they have learnt in practice, increasing their motivation and confidence in dealing with stroke patients, which is associated with continuous improvement in patient care.
Not available
Seifert, Nadine
2025
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Seifert, Nadine (2025): Entwicklung und Evaluation eines digitalen Schulungsprogramms zur Vermittlung von neurologisch-pflegerischem Fachwissen zur Steigerung der Versorgungsqualität in einem Schlaganfallnetzwerk. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Um die Akutversorgung von Schlaganfallpatienten zu gewährleisten und damit die daraus resultierenden Langzeitfolgen zu reduzieren, bieten telemedizinische Schlaganfallnetzwerke bundesweit schnelle und spezialisierte Hilfe an. Insbesondere Krankenhäuser, die nicht über eine neurologische Abteilung verfügen, sind auf die Expertise von Schlaganfallexperten angewiesen, die in neurovaskulären Zentren der Maximalversorgung rund um die Uhr zur Verfügung stehen (DSG, 2024). Diese Netzwerkarbeit wird durch ein multiprofessionelles Expertenteam aus Neurologen, Pflegekräften und Therapeuten unterstützt (Hillienhof, 2022; DEGAM, 2020). Das primäre Ziel des Projektes besteht darin, das pflegerische Fachwissen in den distalen Abteilungen eines Schlaganfallnetzwerks zu verbessern und somit zu einer Steigerung der Versorgungsqualität von Patienten beizutragen. Dazu werden die Lernbedarfe und Anfor-derungen der Pflegefachkräfte an ein digitales Schulungsangebot durch qualitative, leitfadengestützte Experteninterviews mit den Stationsleitungen erhoben. Auf dessen Grundlage wird anschließend eine interaktive digitale Schulung erstellt und mittels quantitativer Umfrage im Prä-Post-Design evaluiert. Die Ergebnisse der Expertenbefragungen zeigten hohe Lernbedarfe und eine Offenheit gegenüber einer interaktiven digitalen Schulung. Gerade im Bereich Grundlagenwissen zu den Themen ‚Schlaganfall‘, ‚neurologische Überwachung‘, ‚Dysphagiescreening‘ und ‚Lagerung‘ besteht pflegerischer Schulungsbedarf. Auf Grundlage der ersten Ergebnisse wurde eine interaktive Online-Schulung für die Pflege entwickelt. Die Evaluationsergebnisse zeigen einen signifikanten Wissensanstieg nach der Intervention (t(148)= -4,884, p < .001), was von einem starken Effekt (Cohen’s d= -0,838) (Cohen, 1992) untermauert wird. Auch die anhaltend hohe Zustimmung zum Einfluss des Wissens in die Praxis verdeutlicht die Wirksamkeit der Schulung als Instrument zur Stärkung der Versorgungssicherheit und zur Förderung der Motivation und Sicherheit im Umgang mit Schlaganfallpatienten. Mögliche Auswirkungen auf die Versorgungsqualität wurden bislang nur durch die qualitativen Interviews aufgezeigt. Aufgrund der begrenzten zeitlichen Erhebungskapazitäten konnten jedoch noch keine Effekte nachgewiesen werden, hier sind weitere Follow-up-Studien notwendig. In den Kooperationskliniken eines Schlaganfallnetzwerkes zeigen sich erhebliche Wissenslücken und ein hoher Schulungsbedarf der Pflegefachkräfte. Die Ergebnisse der Interviews liefern eine Strukturierungshilfe für die Gestaltung der interaktiven digitalen Schulung. Durch diese können die Wissenslücken der Pflegefachkräfte geschlossen werden. Darüber hinaus ermöglicht die Schulung den Pflegefachkräften, das Gelernte in der Praxis einzusetzen, ihre Motivation und Sicherheit im Umgang mit Schlaganfallpatienten steigt, womit eine kontinuierliche Verbesserung der Patientenversorgung verbunden ist.

Abstract

To ensure the acute care of stroke patients and thus reduce the long-term consequences, telemedical stroke networks offer rapid and specialised help throughout Germany. Hospitals without a neurology department are particularly dependent on the expertise of stroke specialists available around the clock in neurovascular maximum care centres (DSG, 2024). This network work is supported by a multiprofessional team of experts consisting of neurologists, nurses and therapists (Hillienhof, 2022; DEGAM, 2020). The primary aim of the project is to improve nursing expertise in the distal departments of a stroke network and thus contribute to an increase in the quality of patient care. To this end, qualitative, guidelinebased expert interviews with ward managers will identify the learning needs and requirements of nurses for a digital training programme. Based on this, an interactive digital training programme will then be created and evaluated using a quantitative survey in a pre-post design. The results of the expert surveys showed a high need for learning and an openness towards interactive digital training. There is a particular need for nursing training in the area of basic knowledge on the topics of ‘stroke’, ‘neurological monitoring’, ‘dysphagia screening’ and ‘positioning’. Based on the initial results, an interactive online training programme was developed for nursing staff. The evaluation results show a significant increase in knowledge after the intervention (t(148)= -4.884, p < .001), which is underpinned by a strong effect (Cohen's d= -0.838) (Cohen, 1992). The persistently high agreement on the influence of knowledge on practice also illustrates the effectiveness of the training as a tool to strengthen the safety of care and to promote motivation and confidence in dealing with stroke patients. Possible effects on the quality of care have so far only been revealed by the qualitative interviews. However, due to the limited time available for data collection, it has not yet been possible to demonstrate any effects; further follow-up studies are required. In the cooperation clinics of a stroke network, there are considerable gaps in knowledge and a high need for training among nursing staff. The results of the interviews offer a structuring aid for the design of interactive digital training. This can be used to close the knowledge gaps of the nursing staff. In addition, the training enables the nursing staff to apply what they have learnt in practice, increasing their motivation and confidence in dealing with stroke patients, which is associated with continuous improvement in patient care.