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Zwischen Täterschaft und Anpassung. die Rolle der Ärzte bei der Diskriminierung homosexueller Männer zur Zeit des Nationalsozialismus mit einem Schwerpunkt auf den Raum München
Zwischen Täterschaft und Anpassung. die Rolle der Ärzte bei der Diskriminierung homosexueller Männer zur Zeit des Nationalsozialismus mit einem Schwerpunkt auf den Raum München
Homosexuelle Männer waren unter dem nationalsozialistischen Regime erheblichen Repressionen und staatlicher Verfolgung ausgesetzt. Eine umfassende Aufarbeitung der Thematik wurde lange Zeit verschleppt, und erst jüngere Arbeiten beginnen, den um-fangreichen Themenkomplex zu bearbeiten. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich ein-gehend mit der privilegierten Berufsgruppe der Ärzte, die an essenziellen Prozessen staatlicher und gesellschaftlicher Repressionen beteiligt war. In dem Spannungsfeld zwischen NS-Ideologie, ärztlicher Wissenschaft und dem Leben von Homosexuellen wird die verfügbare Quellenlage anhand medizinischer Publikationen und ungedruckter Archivalien umfassend analysiert, um die Frage zu beantworten, inwiefern eine Partizipation von Ärzten an der Diskriminierung homosexueller Männer nachweisbar ist und ob Mediziner intrinsisch motiviert – also autark – handelten oder „lediglich“ als Handlanger eines übermächtigen faschistischen Regimes verstanden werden müssen. Dabei spielen neben archivalischen insbesondere psychiatrische, kriminalbiologische und ideologische Quellen eine entscheidende Rolle. Die Arbeit illustriert die vielfältigen und bedeutenden Funktionen, in denen die Ärzte während des Nationalsozialismus bei der Diskriminierung homosexueller Männer eingebunden waren. Keineswegs waren Ärzte nur Instrumente oder Verführte des NS-Staates; stattdessen entwickelten sie wesentliche Inhalte der Diskriminierung selbstständig mit und waren auch an der konkreten Ausführung der Verfolgungspolitik maßgeblich beteiligt.
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Heinrichs, Joshua Heinrich Herbert
2025
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Heinrichs, Joshua Heinrich Herbert (2025): Zwischen Täterschaft und Anpassung: die Rolle der Ärzte bei der Diskriminierung homosexueller Männer zur Zeit des Nationalsozialismus mit einem Schwerpunkt auf den Raum München. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Homosexuelle Männer waren unter dem nationalsozialistischen Regime erheblichen Repressionen und staatlicher Verfolgung ausgesetzt. Eine umfassende Aufarbeitung der Thematik wurde lange Zeit verschleppt, und erst jüngere Arbeiten beginnen, den um-fangreichen Themenkomplex zu bearbeiten. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich ein-gehend mit der privilegierten Berufsgruppe der Ärzte, die an essenziellen Prozessen staatlicher und gesellschaftlicher Repressionen beteiligt war. In dem Spannungsfeld zwischen NS-Ideologie, ärztlicher Wissenschaft und dem Leben von Homosexuellen wird die verfügbare Quellenlage anhand medizinischer Publikationen und ungedruckter Archivalien umfassend analysiert, um die Frage zu beantworten, inwiefern eine Partizipation von Ärzten an der Diskriminierung homosexueller Männer nachweisbar ist und ob Mediziner intrinsisch motiviert – also autark – handelten oder „lediglich“ als Handlanger eines übermächtigen faschistischen Regimes verstanden werden müssen. Dabei spielen neben archivalischen insbesondere psychiatrische, kriminalbiologische und ideologische Quellen eine entscheidende Rolle. Die Arbeit illustriert die vielfältigen und bedeutenden Funktionen, in denen die Ärzte während des Nationalsozialismus bei der Diskriminierung homosexueller Männer eingebunden waren. Keineswegs waren Ärzte nur Instrumente oder Verführte des NS-Staates; stattdessen entwickelten sie wesentliche Inhalte der Diskriminierung selbstständig mit und waren auch an der konkreten Ausführung der Verfolgungspolitik maßgeblich beteiligt.