Doff, Sophie (2025): Vergleich zweier Line-Immunoassays zum Nachweis von spezifischen Antikörpern sowie Etablierung und Testung eines Line-Immunoassays zum Nachweis speziesspezifischer Antikörper gegen Erreger des Borrelia-burgdorferi-sensu-lato-Komplexes in caninen und equinen Seren. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät |
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Abstract
Die Lyme-Borreliose ist weltweit eine der am weitesten verbreiteten durch Zecken übertragenen Krankheiten. Der heutige Goldstandard zum Nachweis der Borrelien-Infektion ist ein Zweistufenverfahren, in dem als erster Schritt ein kinetischer ELISA zur quantitativen Ak-Bestimmung und als zweiter Schritt ein LIA zur qualitativen Differenzierung positiver ELISA-Ergebnisse durchgeführt wird. Ziel dieser Studie war es, zwei verschiedene LIAs hinsichtlich ihrer Handhabung und Resultate zu vergleichen, und somit eine Optimierung der Lyme-Borreliose-Diagnostik bei Hunden und Pferden zu ermöglichen. Hierfür wurden 200 canine und 200 equine Seren im betriebseigenen KELA, sowie mit LIA A und LIA B auf Borrelien-spezifische Ak untersucht. Der LIA A erleichtert im Vergleich zum LIA B einige Arbeitsschritte und erlaubt eine automatische Auswertung der Ergebnisse mithilfe eines Scanners, welcher jedoch mit hämolytischem Serum Probleme hatte. Auch scheint der cut-off des LIA A für equine Seren etwas zu niedrig angesetzt zu sein, da fast die Hälfte der 200 Proben als seropositiv diagnostiziert wurden. Für den Einsatz bei geimpften Pferden gibt es bei beiden LIAs Verbesserungsbedarf. Im Fall von LIA A war vor allem die Interpretation der Reaktion der OspA-Bande als infektionsspezifisch kritisch anzusehen. Mittlerweile wurden beim LIA A Änderungen in Bezug auf hämolytisches Probenmaterial und die Rolle des OspA vorgenommen. Der LIA B liefert weniger falsch-positive Ergebnisse und ist vor allem in Bezug auf equine Proben zuverlässiger in der Befundung und hier demnach die bessere Option. Bei der Untersuchung caniner Proben liefern beide Tests zufriedenstellende Ergebnisse. Aufgrund des Scanners und der automatischen Auswertung des LIA A im Vergleich zur visuellen Diagnosestellung des LIA B ist Ersterer bei einer Probenevaluierung mit wissenschaftlichem Hintergrund das Mittel der Wahl, da die Auswertungen leichter vergleichbar und statistisch erfassbar sind. Zudem kann menschlichen Fehlern vorgebeugt werden. Der Spezies-LIA wäre eine nichtinvasive, schnelle und demnach für die Praxis wertvolle Methode der Differenzierung von Erregern des Bbsl-Komplexes. Die Vermutung, dass wie beim Menschen auch bei Tieren mehrere Spezies als nur Bbss zu klinischen Anzeichen einer LB führen, könnte dadurch bewiesen werden. Aufgrund der Kreuzreaktionen bei den caninen und murinen Kontrollseren, sowie der nicht möglichen Überprüfung der Bande von B. garinii, konnten die entstandenen Ergebnisse nicht verifiziert werden. Da diese Methodik der Diagnostik interessante neue Sichtweisen auf canine und equine LB liefern könnte, sollte der Spezies-LIA unbedingt weiterentwickelt und optimiert werden.
Dokumententyp: | Dissertationen (Dissertation, LMU München) |
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Keywords: | Lyme Borreliose, Hund, Pferd, Tick-borne diseases |
Themengebiete: | 500 Naturwissenschaften und Mathematik
500 Naturwissenschaften und Mathematik > 590 Tiere (Zoologie) |
Fakultäten: | Tierärztliche Fakultät |
Sprache der Hochschulschrift: | Deutsch |
Datum der mündlichen Prüfung: | 8. Februar 2025 |
1. Berichterstatter:in: | Straubinger, Reinhard |
MD5 Prüfsumme der PDF-Datei: | c0804cdeb5525728e9b070d40fc24951 |
Signatur der gedruckten Ausgabe: | 0001/UMC 31204 |
ID Code: | 35285 |
Eingestellt am: | 15. May 2025 11:06 |
Letzte Änderungen: | 15. May 2025 11:06 |