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Überprüfung der Messäquivalenz zwischen der digitalen und der Papierversion der Integrierten Palliative Care Outcome Skala in der Palliativversorgung
Überprüfung der Messäquivalenz zwischen der digitalen und der Papierversion der Integrierten Palliative Care Outcome Skala in der Palliativversorgung
Hintergrund: Die Integrated Palliative Care Outcome Scale (IPOS) dient zur Erfassung des ganzheitlichen Status des Patienten, indem physische, psychische, soziale und praktische Bedürfnisse in einem einfachen Format abgefragt werden. Bisher wurde die Papierversion des IPOS als Goldstandard vor allem im stationären Bereich verwendet und ist ein Patient Reported Outcome Measurement (PROM). Aktuell gibt es keine elektronische Form des IPOS (eIPOS), die z.B. im ambulanten Bereich die Versorgung von Palliativpatienten durch ein SAPV-Team unterstützen könnte. Ziele: In der vorliegenden Arbeit wurde überprüft, ob eine Messäquivalenz zwischen der bereits validierten und reliablen Papierversion des IPOS und der neuen elektronischen Version eIPOS besteht und ob es Unterschiede in der Ausfülldauer gab. Ferner wurde evaluiert, welche der beiden Versionen die Patienten präferierten. Methoden: Die elektronische Version eIPOS wurde nach den ISPOR-Leitlinien nahe am Layout des Originals der Papierversion erstellt, um möglichst wenig Unterschiede zu produzieren. Somit soll eine einfache digitale Erfassung der palliativen Bedürfnisse ermöglicht werden. Im Rahmen dieser randomisierten multizentrischen Studie füllten die Teilnehmer beide Versionen des IPOS aus. Die Messäquivalenz wurde mittels des Vergleichs der Gesamtscores sowie der Subscores physische, emotionale, praktische Probleme geprüft und Intraklassenkorrelationskoeffizienten (ICCs) berechnet. Zudem wurden die Ausfülldauer und weitere demographische Begleitdaten erfasst. Ergebnisse: n=50 Patienten füllten sowohl die Papier- als auch die elektronische Version des IPOS aus. Das mediane Alter betrug 69 Jahre (mit einer Spanne von 24 bis 95 Jahren). 28/50 (56%) der Patienten waren männlich, 42/50 (84%) hatten eine onkologische Grunderkrankung. Insgesamt zeigte sich eine sehr hohe Übereinstimmung für den Gesamtscore (ICC 0,99, 95% CI 0,98-1,00), wobei die niedrigsten ICCs für die Symptome „Appetitlosigkeit“ und „Schläfrigkeit“ (ICC 0,95, 95% CI 0,92-0,97) erzielt wurden. 9/17 Items zeigten sehr hohe ICCs (über 0,98), alle Subskalen („physisch“, „emotional“, „Kommunikation und praktische Probleme“) ebenfalls. Die Ausfülldauer der Fragebögen war nahezu gleich lang. 29/50 (58%) der Patienten präferierten die elektronische Version des Fragebogens. Lediglich drei der Freitext-Hauptprobleme unterschieden sich inhaltlich zwischen IPOS und dem neuen eIPOS. Schlussfolgerung: Die elektronische Version des IPOS und die bisher verwendete Papierversion zeigen keine signifikanten Unterschiede. Damit ist die Messäquivalenz für beide Instrumente gegeben. Somit kann der eIPOS in Zukunft genau wie die Papierversion eingesetzt werden und stellt ein hilfreiches Messinstrument für die Routineversorgung von Palliativpatienten dar. Die betreuenden Teams haben durch dieses ePROM eine zusätzliche Möglichkeit, eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten.
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Kupf, Sophie
2024
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Kupf, Sophie (2024): Überprüfung der Messäquivalenz zwischen der digitalen und der Papierversion der Integrierten Palliative Care Outcome Skala in der Palliativversorgung. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Hintergrund: Die Integrated Palliative Care Outcome Scale (IPOS) dient zur Erfassung des ganzheitlichen Status des Patienten, indem physische, psychische, soziale und praktische Bedürfnisse in einem einfachen Format abgefragt werden. Bisher wurde die Papierversion des IPOS als Goldstandard vor allem im stationären Bereich verwendet und ist ein Patient Reported Outcome Measurement (PROM). Aktuell gibt es keine elektronische Form des IPOS (eIPOS), die z.B. im ambulanten Bereich die Versorgung von Palliativpatienten durch ein SAPV-Team unterstützen könnte. Ziele: In der vorliegenden Arbeit wurde überprüft, ob eine Messäquivalenz zwischen der bereits validierten und reliablen Papierversion des IPOS und der neuen elektronischen Version eIPOS besteht und ob es Unterschiede in der Ausfülldauer gab. Ferner wurde evaluiert, welche der beiden Versionen die Patienten präferierten. Methoden: Die elektronische Version eIPOS wurde nach den ISPOR-Leitlinien nahe am Layout des Originals der Papierversion erstellt, um möglichst wenig Unterschiede zu produzieren. Somit soll eine einfache digitale Erfassung der palliativen Bedürfnisse ermöglicht werden. Im Rahmen dieser randomisierten multizentrischen Studie füllten die Teilnehmer beide Versionen des IPOS aus. Die Messäquivalenz wurde mittels des Vergleichs der Gesamtscores sowie der Subscores physische, emotionale, praktische Probleme geprüft und Intraklassenkorrelationskoeffizienten (ICCs) berechnet. Zudem wurden die Ausfülldauer und weitere demographische Begleitdaten erfasst. Ergebnisse: n=50 Patienten füllten sowohl die Papier- als auch die elektronische Version des IPOS aus. Das mediane Alter betrug 69 Jahre (mit einer Spanne von 24 bis 95 Jahren). 28/50 (56%) der Patienten waren männlich, 42/50 (84%) hatten eine onkologische Grunderkrankung. Insgesamt zeigte sich eine sehr hohe Übereinstimmung für den Gesamtscore (ICC 0,99, 95% CI 0,98-1,00), wobei die niedrigsten ICCs für die Symptome „Appetitlosigkeit“ und „Schläfrigkeit“ (ICC 0,95, 95% CI 0,92-0,97) erzielt wurden. 9/17 Items zeigten sehr hohe ICCs (über 0,98), alle Subskalen („physisch“, „emotional“, „Kommunikation und praktische Probleme“) ebenfalls. Die Ausfülldauer der Fragebögen war nahezu gleich lang. 29/50 (58%) der Patienten präferierten die elektronische Version des Fragebogens. Lediglich drei der Freitext-Hauptprobleme unterschieden sich inhaltlich zwischen IPOS und dem neuen eIPOS. Schlussfolgerung: Die elektronische Version des IPOS und die bisher verwendete Papierversion zeigen keine signifikanten Unterschiede. Damit ist die Messäquivalenz für beide Instrumente gegeben. Somit kann der eIPOS in Zukunft genau wie die Papierversion eingesetzt werden und stellt ein hilfreiches Messinstrument für die Routineversorgung von Palliativpatienten dar. Die betreuenden Teams haben durch dieses ePROM eine zusätzliche Möglichkeit, eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten.