Förster, Hendrike Sophie (2024): Merkelzellkarzinom: Untersuchung häufiger tumorgenetischer Mutationen. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät |
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Abstract
Merkel cell carcinoma is a rare, malignant skin disease that occurs mainly on sun-exposed skin in the elderly. The most affected areas of the body are the head and neck. In this study, twelve paraffinized tumor blocks were screened for mutations in certain known genes associated with other cancers. This screening included the KRAS gene, whose product is involved in signal transduction of the receptors of the epidermal growth factor EGF. In the case of colon carcinoma, it has been shown in the past that EGFR-directed therapy is ineffective, if the RAS genes (KRAS and NRAS) carry activating mutations. The presence of mutations in the KRAS gene was tested by pyrosequencing. To examine the presence of mutations in the EGFR, sequences of exons 18, 19 and 21 of this gene were determined by Sanger sequencing. The NGS method was used to examine 50 more cancerassociated genes for mutations in this MCC collection.No mutations were found in the KRAS gene. Since the sample size in this study was small, it is still possible that this gene is mutated in some MCC patients, but the prevalence for such mutations would be relatively low. In contrast, the mutation rate in the EGFR gene was 25%. NGS sequencing was successfully performed for eleven of the twelve samples included here. There were mutations in at least one of the 50 genes studied in almost all patient samples. The mutations affecting tyrosine kinase receptors were often in the kinase domain. Some of the mutations found have been described in the past in connection with various diseases. This indicates that these mutations alter the functions of the proteins. The results of this study suggest that MCC patients may benefit from anti-EGFR therapy, as inactivating KRAS mutations are rare or absent in this patient population. Accordingly, in the future, the methods described and shown here could be used to classify and categorize MCC by its tumor genetics. Subsequently, the clinical relevance can be directly tested by the potential inclusion of patients in basket studies such as TAPUR (Targeted Agent and Profiling Utilization Registry) [201]. Using the malignant melanoma as an example, further research should address and answer the open questions regarding the genesis and best possible therapy of MCC. Further studies of the mutations would be important to explore potential new therapeutic approaches to provide the best possible therapy.
Abstract
Das Merkelzellkarzinom ist eine seltene, bösartige Hauterkrankung, die vor allem auf sonnenexponierter Haut bei älteren Menschen auftritt. Die am häufigsten betroffenen Körperregionen sind der Kopf und der Hals. In der vorliegenden Arbeit wurden zwölf in Paraffin eingebettetes Tumorgewebe auf Mutationen in bestimmten bekannten Genen untersucht, die mit anderen Krebsarten in Verbindung gebracht werden. Dieses Screening umfasste das KRAS-Gen, das an der Signalübertragung der Rezeptoren des epidermalen Wachstumsfaktors EGF beteiligt ist. Bei Kolonkarzinomen zeigte sich in der Vergangenheit, dass eine EGFR-gerichtete Therapie unwirksam bleibt, wenn die RAS-Gene (KRAS und NRAS) aktivierende Mutationen tragen. Das Vorhandensein von Mutationen im KRAS-Gen wurde mittels Pyrosequenzierung untersucht. Um das Vorhandensein von Mutationen in EGFR zu untersuchen, wurden die Sequenzen der Exons 18, 19 und 21 dieses Gens mittels Sanger-Sequenzierung bestimmt. Mit Hilfe der NGS-Methode wurden in dieser MCC-Sammlung 50 weitere krebsassoziierte Gene auf Mutationen untersucht. Es konnten keine Mutationen im KRAS-Gen gefunden werden. Obwohl die Stichprobengröße in dieser Studie sehr klein war, besteht dennoch die Möglichkeit, dass dieses Gen bei einigen MCC Patientinnen und Patienten mutiert ist. Im Gegensatz dazu konnte nachgewiesen werden, dass die Mutationsrate im EGFR-Gen bei 25 % lag. Die NGS-Sequenzierung wurde bei elf der zwölf hier einbezogenen Proben erfolgreich durchgeführt. In fast allen untersuchten Proben fanden sich Mutationen in mindestens einem der 50 untersuchten Gene. Die Mutationen, die Tyrosinkinase-Rezeptoren betreffen, lagen häufig in der Kinasedomäne. Einige der gefundenen Mutationen wurden bereits in der Vergangenheit im Zusammenhang mit verschiedensten Tumorerkrankungen beschrieben. Dies deutet darauf hin, dass diese Mutationen die Funktionen der Proteine verändern könnten. Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass insbesondere MCC-Patientinnen und Patienten mit einer EGFR-Gen-Mutation ohne KRAS oder NRAS-Gen Mutationen von einer Anti-EGFR-Therapie profitieren könnten, da inaktivierende KRAS-Gen-Mutationen in dieser Patientenpopulation selten oder nicht vorhanden sind. Mittels der hier beschriebenen und gezeigten Methoden könnten in Zukunft MCC tumorgenetisch klassifiziert und kategorisiert werden. Im Anschluss kann die klinische Bedeutung unmittelbar durch den potentiellen Einschluss von Betroffenen in Basket Studien wie TAPUR (Targeted Agent and Profiling Utilization Registry) [201] geprüft werden. Am Beispiel des Malignen Melanom sollten weitere Forschungen die offenen Fragen zur Genese und bestmöglichen Therapie des MCC aufgreifen und beantworten. Weitere Studien zu Gen Mutationen wären wichtig, um potenzielle neue Therapieansätze zu ergründen, damit den Betroffenen eine bestmögliche Therapie geboten werden kann.
Dokumententyp: | Dissertationen (Dissertation, LMU München) |
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Keywords: | Merkelzellcarzinom, NGS, EGFR, KRAS, MCC |
Themengebiete: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin und Gesundheit |
Fakultäten: | Medizinische Fakultät |
Sprache der Hochschulschrift: | Deutsch |
Datum der mündlichen Prüfung: | 12. Dezember 2024 |
1. Berichterstatter:in: | Flaig, Michael |
MD5 Prüfsumme der PDF-Datei: | 7602ae97cca537e92a95540c8b3538be |
Signatur der gedruckten Ausgabe: | 0700/UMD 22098 |
ID Code: | 34576 |
Eingestellt am: | 17. Jan. 2025 15:42 |
Letzte Änderungen: | 17. Jan. 2025 15:42 |