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Beeinflussung verschiedener Parameter im Rahmen der Steintherapie aufgrund der operativen Erfahrung
Beeinflussung verschiedener Parameter im Rahmen der Steintherapie aufgrund der operativen Erfahrung
Ziel der Arbeit war, den Einfluss zunehmender Erfahrung auf das operative Outcome der Ureterorenoskopie zur Therapie der ureteralen und renalen Urolithiasis im Sinne einer Lernkurve nachzuweisen. Als relevante Endpunkte untersuchten wir Operationszeit, Steinfreiheitsrate, Komplikationsrate und Röntgenzeit/-exposition. Weiterhin untersuchten wir in dieser Arbeit, wie viele Eingriffe ein Anfänger benötigte, um durch einen maximalen Lerneffekt ein optimales Ergebnis (maximale Steinfreiheitsrate, minimale Komplikationsrate, minimale Operationszeit, minimale Röntgenzeit und Röntgendosis) in der Ureterorenoskopie zu erreichen. Außerdem war es Ziel der Arbeit, verschiedene Ausbildungskonzepte für Erlerner der Ureterorenoskopie in ihrer Wirkung auf den Lerneffekt/-lernkurve zu vergleichen, um die Ausbildung zu optimieren. Hierzu verglichen wir zwei Anfänger. Beide absolvierten eine Trainingsphase von 20 URS unter Anleitung eines erfahrenen Operateurs. Der erste Anfänger operierte im Anschluss ohne (aktive) Supervision alleine weiter im Sinne eines autodidaktischen Lernkonzepts („Autodidakt“), während der zweite Anfänger im Anschluss weiterhin durch einen erfahrenen Kollegen bei den URS-Eingriffen angeleitet wurde („Angeleiteter“) Wir erstellten die Lernkurve des Autodidakten über 150 Eingriffe („intrapersonale Lernkurve“). Anschließend verglichen wir die beobachtete Lernphase des Angeleiteten (40 Eingriffe) und verglichen diese mit der Anfangslernphase des Autodidakten (50 Eingriffe). Als Kontrolle diente die Performance eines erfahrenen Operateurs (mehrere Jahre Berufserfahrung; hier untersucht wurden 50 Eingriffe), mit dem wir den Autodidakten und den Angeleiteten ebenfalls verglichen. Wir nannten dieses Konzept „interpersonale Lernkurve“ im Sinn eines Vergleichs der Performance mehrerer Operateure mit unterschiedlichem Ausbildungsweg- bzw. Erfahrungsstand. Wir konnten durch die Lernkurvenmodelle für einen Anfänger-Operateur, der die URS erlernte, nachweisen, dass hierzu 50 bis zu 100 Ureterorenoskopien notwendig waren, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Im Hinblick auf Operationszeit, Röntgenzeit und Röntgendosis zeigte sich eine deutliche Lernkurve. Auch nahm die Anzahl der am OP-Ende gelegten DJ-Schienen mit zunehmender Erfahrung ab, was die Dauer des Eingriffes bzw. der Narkose günstig beeinflusste. Bei Steinfreiheitsrate und Komplikationsrate zeigte sich in unserer Untersuchung noch keine eindeutige Lernkurve. Wir demonstrierten zudem in dieser Arbeit, dass es sinnvoll war, Anfängern der URS zur Therapie der Urolithiasis mehr Autonomie im Lernen zuzugestehen, nachdem diese eine Trainingsphase absolviert hatten, um eine sichere Durchführung zu garantieren. Allerdings scheint eine Ausbildung unter Supervision Vorteile (tendenziell besseres Outcome) zu haben, die sich statistisch jedoch nicht signifikant erhärten ließen.
URS, Lernkurve, Erfahrung, Operationszeit, Steinfreiheitsrate, Komplikationsrate und Röntgenzeit/-exposition
Lorenz, Bernhard
2024
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Lorenz, Bernhard (2024): Beeinflussung verschiedener Parameter im Rahmen der Steintherapie aufgrund der operativen Erfahrung. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Ziel der Arbeit war, den Einfluss zunehmender Erfahrung auf das operative Outcome der Ureterorenoskopie zur Therapie der ureteralen und renalen Urolithiasis im Sinne einer Lernkurve nachzuweisen. Als relevante Endpunkte untersuchten wir Operationszeit, Steinfreiheitsrate, Komplikationsrate und Röntgenzeit/-exposition. Weiterhin untersuchten wir in dieser Arbeit, wie viele Eingriffe ein Anfänger benötigte, um durch einen maximalen Lerneffekt ein optimales Ergebnis (maximale Steinfreiheitsrate, minimale Komplikationsrate, minimale Operationszeit, minimale Röntgenzeit und Röntgendosis) in der Ureterorenoskopie zu erreichen. Außerdem war es Ziel der Arbeit, verschiedene Ausbildungskonzepte für Erlerner der Ureterorenoskopie in ihrer Wirkung auf den Lerneffekt/-lernkurve zu vergleichen, um die Ausbildung zu optimieren. Hierzu verglichen wir zwei Anfänger. Beide absolvierten eine Trainingsphase von 20 URS unter Anleitung eines erfahrenen Operateurs. Der erste Anfänger operierte im Anschluss ohne (aktive) Supervision alleine weiter im Sinne eines autodidaktischen Lernkonzepts („Autodidakt“), während der zweite Anfänger im Anschluss weiterhin durch einen erfahrenen Kollegen bei den URS-Eingriffen angeleitet wurde („Angeleiteter“) Wir erstellten die Lernkurve des Autodidakten über 150 Eingriffe („intrapersonale Lernkurve“). Anschließend verglichen wir die beobachtete Lernphase des Angeleiteten (40 Eingriffe) und verglichen diese mit der Anfangslernphase des Autodidakten (50 Eingriffe). Als Kontrolle diente die Performance eines erfahrenen Operateurs (mehrere Jahre Berufserfahrung; hier untersucht wurden 50 Eingriffe), mit dem wir den Autodidakten und den Angeleiteten ebenfalls verglichen. Wir nannten dieses Konzept „interpersonale Lernkurve“ im Sinn eines Vergleichs der Performance mehrerer Operateure mit unterschiedlichem Ausbildungsweg- bzw. Erfahrungsstand. Wir konnten durch die Lernkurvenmodelle für einen Anfänger-Operateur, der die URS erlernte, nachweisen, dass hierzu 50 bis zu 100 Ureterorenoskopien notwendig waren, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Im Hinblick auf Operationszeit, Röntgenzeit und Röntgendosis zeigte sich eine deutliche Lernkurve. Auch nahm die Anzahl der am OP-Ende gelegten DJ-Schienen mit zunehmender Erfahrung ab, was die Dauer des Eingriffes bzw. der Narkose günstig beeinflusste. Bei Steinfreiheitsrate und Komplikationsrate zeigte sich in unserer Untersuchung noch keine eindeutige Lernkurve. Wir demonstrierten zudem in dieser Arbeit, dass es sinnvoll war, Anfängern der URS zur Therapie der Urolithiasis mehr Autonomie im Lernen zuzugestehen, nachdem diese eine Trainingsphase absolviert hatten, um eine sichere Durchführung zu garantieren. Allerdings scheint eine Ausbildung unter Supervision Vorteile (tendenziell besseres Outcome) zu haben, die sich statistisch jedoch nicht signifikant erhärten ließen.