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Prospektive Validierung des Chronic Pankreatitis Prognosis Score (COPPS) in einer internationalen, multizentrischen Kohorte
Prospektive Validierung des Chronic Pankreatitis Prognosis Score (COPPS) in einer internationalen, multizentrischen Kohorte
Hintergrund und Ziele: 2017 wurde von Beyer et al. ein Prognosescore für die CP entwickelt, welcher BMI, Schmerzen, CRP, Thrombozyten und HbA1c berücksichtigt. COPPS ermöglicht die objektive Überwachung des Schweregrades der Erkrankung, zeigt das Risiko einer erneuten Krankenhauseinweisung und die Dauer des Krankenhausaufenthalts in einer prospektiven Entwicklungskohorte und in einer retrospektiven Validierungskohorte, die in Deutschland und Dänemark rekrutiert wurden, an. Die prognostische Leistung von COPPS in einer heterogenen, internationalen Population ist jedoch unbekannt. Ziel dieser Studie ist die Validierung von COPPS in einer prospektiven, multizentrischen und internationalen Kohorte von Patienten mit CP. Methoden: Bei dem Studiendesign handelt es sich um eine prospektive, multizentrische, internationale Beobachtungsstudie zur Validierung des prognostischen Werts von COPPS. Zwischen 04/2016 und 09/2019 wurden Patienten mit CP an 15 Zentren in Europa, Asien und den Vereinigten Staaten rekrutiert und im Rahmen der Beobachtungsstudie untersucht. Bei Studienbeginn wurden der COPPS, demografische Daten und ätiologische Faktoren erfasst. Die Patienten wurden 12 Monate lang nachbeobachtet. Der primäre Endpunkt war die Anzahl der Wiedereinweisungen ins Krankenhaus und die Gesamtdauer aller Krankenhausaufenthalte während dieses Zeitraums. Die Studie wurde von den jeweiligen Ethikkommissionen aller Zentren genehmigt. Ergebnisse: Von 546 untersuchten Patienten erfüllten 420 Personen alle Einschlusskriterien und verfügten über vollständige Follow-up-Daten welche statistisch ausgewertet wurden. Das mittlere Alter bei Diagnosestellung betrug 47,4 Jahre (19,420 SD) und 118 (28,1%) waren Frauen. 99 wurden aus Zentren in den Vereinigten Staaten rekrutiert, 76 aus Asien und 245 aus Europa. Alkohol war die häufigste Ätiologie (50%), gefolgt von idiopathischer Pankreatitis (30,5%), hereditäre Pankreatitis (8,1%), AP (2,1%) und anderen Ursachen (9,3%). Mehr als die Hälfte (52,3%) waren aktive oder ehemalige Raucher. Bei 209 (49,8%) war eine Enzymsubstitution aufgrund einer exokrinen Pankreasinsuffizinz erforderlich und bei 162 (38,6%) wurde ein Diabetes mellitus diagnostiziert. Regelmäßige Schmerzepisoden wurden von 129 (30,1%) der Studienteilnehmern angegeben und 127 (30,2%) wurden regelmäßig mit Analgetika behandelt. Der mittlere COPPS-Wert betrug 8,2 Punkte (SD ±1,90), wobei 84 (20,0%), 233 (55,5%) und 103 (24,5%) Patienten in die jeweilige COPPS-Kategorie A, B oder C eingestuft wurden. Die durchschnittliche Zahl der Krankenhauseinweisungen während der Nachbeobachtungszeit betrug 1,22 (SD ±2.420) mit einer mittleren Anzahl von 8,26 Tagen (SD ±18.742) Krankenhausaufenthalt. Die COPPS-Kategorie A, B oder C korrelierte mit beiden primären Endpunkten, der Zahl der Krankenhauseinweisungen (bereinigtes r² .183 p<0,001) und der Zahl der im Krankenhaus verbrachten Tage (bereinigtes r² .125 p<0,01) innerhalb eines Jahres nach Studieneinschluss. Es konnte so die Hypothese bestätigt werden, dass COPPS das Risiko eines Krankenhausaufenthalts bei Patienten mit CP in einer internationalen, heterogenen Kohorte vorhersagen kann, gleichwohl die Korrelation schwächer ausfällt als ursprünglich angenommen. Schlussfolgerung: Der Chronic Pancreatitis Prognosis Score (COPPS) sagt das Risiko einer Wiederaufnahme in einer großen, prospektiven, internationalen Kohorte von Patienten mit CP voraus. Dies ermöglicht COPPS als Score zur Schweregradeinteilung der CP in der klinischen Routine einzusetzen und dient womöglich als potenzieller Surrogat-Endpunkt in klinischen Studien.
Chronische Pankreatitis, COPPS, Klassifikationssystem, Pankreas
Garbe, Annamaria
2024
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Garbe, Annamaria (2024): Prospektive Validierung des Chronic Pankreatitis Prognosis Score (COPPS) in einer internationalen, multizentrischen Kohorte. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Hintergrund und Ziele: 2017 wurde von Beyer et al. ein Prognosescore für die CP entwickelt, welcher BMI, Schmerzen, CRP, Thrombozyten und HbA1c berücksichtigt. COPPS ermöglicht die objektive Überwachung des Schweregrades der Erkrankung, zeigt das Risiko einer erneuten Krankenhauseinweisung und die Dauer des Krankenhausaufenthalts in einer prospektiven Entwicklungskohorte und in einer retrospektiven Validierungskohorte, die in Deutschland und Dänemark rekrutiert wurden, an. Die prognostische Leistung von COPPS in einer heterogenen, internationalen Population ist jedoch unbekannt. Ziel dieser Studie ist die Validierung von COPPS in einer prospektiven, multizentrischen und internationalen Kohorte von Patienten mit CP. Methoden: Bei dem Studiendesign handelt es sich um eine prospektive, multizentrische, internationale Beobachtungsstudie zur Validierung des prognostischen Werts von COPPS. Zwischen 04/2016 und 09/2019 wurden Patienten mit CP an 15 Zentren in Europa, Asien und den Vereinigten Staaten rekrutiert und im Rahmen der Beobachtungsstudie untersucht. Bei Studienbeginn wurden der COPPS, demografische Daten und ätiologische Faktoren erfasst. Die Patienten wurden 12 Monate lang nachbeobachtet. Der primäre Endpunkt war die Anzahl der Wiedereinweisungen ins Krankenhaus und die Gesamtdauer aller Krankenhausaufenthalte während dieses Zeitraums. Die Studie wurde von den jeweiligen Ethikkommissionen aller Zentren genehmigt. Ergebnisse: Von 546 untersuchten Patienten erfüllten 420 Personen alle Einschlusskriterien und verfügten über vollständige Follow-up-Daten welche statistisch ausgewertet wurden. Das mittlere Alter bei Diagnosestellung betrug 47,4 Jahre (19,420 SD) und 118 (28,1%) waren Frauen. 99 wurden aus Zentren in den Vereinigten Staaten rekrutiert, 76 aus Asien und 245 aus Europa. Alkohol war die häufigste Ätiologie (50%), gefolgt von idiopathischer Pankreatitis (30,5%), hereditäre Pankreatitis (8,1%), AP (2,1%) und anderen Ursachen (9,3%). Mehr als die Hälfte (52,3%) waren aktive oder ehemalige Raucher. Bei 209 (49,8%) war eine Enzymsubstitution aufgrund einer exokrinen Pankreasinsuffizinz erforderlich und bei 162 (38,6%) wurde ein Diabetes mellitus diagnostiziert. Regelmäßige Schmerzepisoden wurden von 129 (30,1%) der Studienteilnehmern angegeben und 127 (30,2%) wurden regelmäßig mit Analgetika behandelt. Der mittlere COPPS-Wert betrug 8,2 Punkte (SD ±1,90), wobei 84 (20,0%), 233 (55,5%) und 103 (24,5%) Patienten in die jeweilige COPPS-Kategorie A, B oder C eingestuft wurden. Die durchschnittliche Zahl der Krankenhauseinweisungen während der Nachbeobachtungszeit betrug 1,22 (SD ±2.420) mit einer mittleren Anzahl von 8,26 Tagen (SD ±18.742) Krankenhausaufenthalt. Die COPPS-Kategorie A, B oder C korrelierte mit beiden primären Endpunkten, der Zahl der Krankenhauseinweisungen (bereinigtes r² .183 p<0,001) und der Zahl der im Krankenhaus verbrachten Tage (bereinigtes r² .125 p<0,01) innerhalb eines Jahres nach Studieneinschluss. Es konnte so die Hypothese bestätigt werden, dass COPPS das Risiko eines Krankenhausaufenthalts bei Patienten mit CP in einer internationalen, heterogenen Kohorte vorhersagen kann, gleichwohl die Korrelation schwächer ausfällt als ursprünglich angenommen. Schlussfolgerung: Der Chronic Pancreatitis Prognosis Score (COPPS) sagt das Risiko einer Wiederaufnahme in einer großen, prospektiven, internationalen Kohorte von Patienten mit CP voraus. Dies ermöglicht COPPS als Score zur Schweregradeinteilung der CP in der klinischen Routine einzusetzen und dient womöglich als potenzieller Surrogat-Endpunkt in klinischen Studien.