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Die Instrumente zur Kastration in der Tiermedizinhistorischen Sammlung der Tierärztlichen Fakultät / LMU München
Die Instrumente zur Kastration in der Tiermedizinhistorischen Sammlung der Tierärztlichen Fakultät / LMU München
Die Dissertation „Die Instrumente zur Kastration in der Tiermedizinhistorischen Sammlung der Tiermedizinischen Fakultät/LMU München“ von Michaela Pfeuffer beschäftigt sich mit 218 ausgewählten Instrumenten zur Kastration der Nutz- und Haustiere aus dem Bestand der Tiermedizinhistorischen Sammlung der Tierärztlichen Fakultät/LMU. Anhand der Objekte werden die Entwicklungen und Konstruktionen der Instrumente und Methoden, ihre Erfinder und Herstellerfirmen im Zeitraum vom 14. Jahrhundert bis in die moderne Zeit, Anfang des 21. Jahrhunderts beleuchtet. Hierzu wurden die Kastrationsobjekte einzeln aufgenommen und beschrieben. Die Signatur eines jeden Objektes wurde aus einer Kombination aus der Sammlungsherkunft, dem Ablageort in Form von „Kistennummer“ und der Inventarnummer gebildet. Die Objekte wurden vor allem mit Hilfe von Herstellerkatalogen bestimmt. Anschließend wurde die Größe in Form von Länge, Breite und Höhe des Objekts in Zentimetern und das Gewicht in Gramm aufgenommen. Um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Instrumenten aufzuzeigen, wurde eine Kurzbeschreibung ergänzt. Weiterhin wurde das Material, soweit ersichtlich der Hersteller, Herstellungsort, Alter und die Aufschriften festgehalten. Zum Abschluss wurde der aktuelle Zustand des Objektes beschrieben. Die fertig aufgenommenen Objekte wurden fotografiert und letztendlich in die Datenbank „Digicult“ eingegeben. Für die Arbeit wurden die Hersteller, der Herstellungszeitraum, die Nutzung des Instruments, dessen Vorbilder aus Human- oder Veterinärmedizin, deren Vor- und Nachteile sowie deren Erfinder erforscht. Dazu wurden die Instrumente in der Arbeit nach ihrer Nutzung bei den verschiedenen Tierarten und Geschlechtern gegliedert und nachfolgend nach ihrer zeitlichen Nutzung und ihrem historischen Vorkommen sortiert. Neben den wichtigsten und am meisten vertretenen Instrumenten wie die zur Kluppenmethode, die Burdizzo-Zangen, die Emaskulatoren sowie die Kapaunisierungsinstrumente, werden einige spezielle und selten genutzte Objekte, wie z.B. das Kombinierte Kastrationsinstrument für männliche Lämmer erläutert. Neben der historischen Entwicklung der Kastrationsmethoden und Instrumente wird auf die Gründe einer Kastration und deren Veränderung mit der Zeit, auch auf die Verbindung der Kastration und Tierzucht eingegangen. Zudem wird die Frage geklärt, wie und warum Modifikationen und technische Änderungen an den Instrumenten entstanden. Des Weiteren werden in diesem Zusammenhang Instrumentenfirmen beschrieben. Außerdem werden Methoden zur Datierung der Objekte in dieser Arbeit dargestellt. Auch der Einfluss von humanmedizinischen Instrumenten und Methoden, der sich insbesondere bei den Instrumentengruppen der Emaskulatoren und der Ekraseure zeigte, wird besprochen. Neben den Entwicklern der Instrumente, die nicht nur Tiermediziner*innen waren, sondern auch aus dem Umfeld der Tierhaltung oder Tierzucht stammten, wird ebenfalls auf die Konkurrenzsituation von Kastrierern und Veterinären, die unteranderem die überdurchschnittliche Vielfalt von Instrumenten-Modellen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erklären, eingegangen. Die Erfindungen und Modifikationen der Kastrationsinstrumente wurden in erster Linie für den Tierarzt entwickelt und dienten erst in zweiter Linie dem Tierschutz. Vor dem Tierschutzgesetz von 1933 war die Konkurrenz um Kunden zu den Kastrierern ein stetiger Motor der Neuentwicklung von Kastrationsinstrumenten. Der zweite Grund für die Innovationen in der Instrumentenentwicklung war die Verhinderung einer Nachblutung aus den Samenstrang- oder Ovarialarterien und der Tierschutz in Form von Schmerzreduzierung. Einige Tierärzte gründeten eigene Firmen, um ihre Instrumente herstellen und verkaufen zu können. Neben etlichen Neuerfindungen wurden auch bestehende Instrument verbessert und modifiziert, wie beispielsweise die Emaskulatoren und die Burdizzo-Zangen. Auch Sonderanfertigungen wurden vorrangig von der Firmen Aesculap produziert, die vermutlich sowohl der Bequemlichkeit für den Operateur als auch der Ausbesserung von Mängeln einiger Instrumente dienten., The dissertation „The instruments for castration in the Veterinary History Collection of the Faculty of Veterinary Medicine/LMU Munich.“ by Michaela Pfeuffer deals with 218 selected instruments for castration of farm and domestic animals from the holdings of the Veterinary History Collection of the Faculty of Veterinary Medicine/LMU. On the basis of the objects, the developments in the construction and functioning of the instruments, their inventors and manufacturing companies in the period from the 14th century until the beginning of the 21st century are illuminated. For this purpose, the castration objects were individually inventoried and described. The signature of each object was formed by a combination of the collection origin, the place of storage in the form of "box number" and the inventory number. Objects were identified primarily with the use of manufacturers´ catalogs. Size was documented in the form of length, width, and height of the object in centimeters and weight in grams. A short description was added to show similarities and differences to other instruments. Furthermore, the material, the manufacturer as far as evident, the place of manufacture, age and inscriptions were determined. Finally, the current condition of the object was assessed and described. Lastly the instrumentes were photographed and together with all information entered into the database "Digicult". For the work, the manufacturers, the period of manufacture, the use of the instruments, their models of human or veterinary medicine, their advantages and disadvantages, and their inventors were researched. For this purpose, the selected instruments were classified according to their usage for the different animal species and sexes, and subsequently sorted according to their usage in time and historical occurrence. Besides the most important and most represented instruments, such as those used for the clipping method, the Burdizzo forceps, the emasculators as well as the caponization instruments, some special and rarely used objects, such as the combined castration instrument for male lambs, are explained. In addition to the historical development of castration methods and instruments, the reasons for castration and how they have changed over time are discussed, as well as the connection of castration and animal breeding. Also, the question of how and why modifications and technical changes to the instruments arose are illuminated. Furthermore, instrument companies are described in this context. In addition, methods for dating the instruments are presented in this work. The influence of human medical instruments and methods, which was particularly evident in the emasculators and ecraseurs instrument groups, is also discussed. In addition to the developers of the instruments, who were not only veterinarians, but also came from the environment of animal husbandry or animal breeding, the competitive situation of castrators and veterinarians, which among other things explains the above-average variety of instrument models at the end of the 19th and in the beginning of the 20th century, is also discussed. The inventions and modifications of castration instruments were primarily developed for the veterinarian and only secondarily served animal welfare. Before the Animal Welfare Act of 1933, competition for customers to castrators was a constant driver of new development of castration instruments. The second reason for innovations in instrument development was animal welfare in the form of preventing postoperative bleeding from the spermatic cord or ovarian arteries as well as pain reduction. Some veterinarians established their own companies to manufacture and sell their instruments. In addition to several recent inventions, existing instruments were improved and modified, such as the emasculators and the Burdizzo forceps. Custom-made instruments were also produced primarily by the Aesculap company, presumably for the convenience of the surgeon as well as to repair deficiencies in some instruments.
Not available
Pfeuffer, Michaela Evelyn Maria
2024
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Pfeuffer, Michaela Evelyn Maria (2024): Die Instrumente zur Kastration in der Tiermedizinhistorischen Sammlung der Tierärztlichen Fakultät / LMU München. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
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Abstract

Die Dissertation „Die Instrumente zur Kastration in der Tiermedizinhistorischen Sammlung der Tiermedizinischen Fakultät/LMU München“ von Michaela Pfeuffer beschäftigt sich mit 218 ausgewählten Instrumenten zur Kastration der Nutz- und Haustiere aus dem Bestand der Tiermedizinhistorischen Sammlung der Tierärztlichen Fakultät/LMU. Anhand der Objekte werden die Entwicklungen und Konstruktionen der Instrumente und Methoden, ihre Erfinder und Herstellerfirmen im Zeitraum vom 14. Jahrhundert bis in die moderne Zeit, Anfang des 21. Jahrhunderts beleuchtet. Hierzu wurden die Kastrationsobjekte einzeln aufgenommen und beschrieben. Die Signatur eines jeden Objektes wurde aus einer Kombination aus der Sammlungsherkunft, dem Ablageort in Form von „Kistennummer“ und der Inventarnummer gebildet. Die Objekte wurden vor allem mit Hilfe von Herstellerkatalogen bestimmt. Anschließend wurde die Größe in Form von Länge, Breite und Höhe des Objekts in Zentimetern und das Gewicht in Gramm aufgenommen. Um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Instrumenten aufzuzeigen, wurde eine Kurzbeschreibung ergänzt. Weiterhin wurde das Material, soweit ersichtlich der Hersteller, Herstellungsort, Alter und die Aufschriften festgehalten. Zum Abschluss wurde der aktuelle Zustand des Objektes beschrieben. Die fertig aufgenommenen Objekte wurden fotografiert und letztendlich in die Datenbank „Digicult“ eingegeben. Für die Arbeit wurden die Hersteller, der Herstellungszeitraum, die Nutzung des Instruments, dessen Vorbilder aus Human- oder Veterinärmedizin, deren Vor- und Nachteile sowie deren Erfinder erforscht. Dazu wurden die Instrumente in der Arbeit nach ihrer Nutzung bei den verschiedenen Tierarten und Geschlechtern gegliedert und nachfolgend nach ihrer zeitlichen Nutzung und ihrem historischen Vorkommen sortiert. Neben den wichtigsten und am meisten vertretenen Instrumenten wie die zur Kluppenmethode, die Burdizzo-Zangen, die Emaskulatoren sowie die Kapaunisierungsinstrumente, werden einige spezielle und selten genutzte Objekte, wie z.B. das Kombinierte Kastrationsinstrument für männliche Lämmer erläutert. Neben der historischen Entwicklung der Kastrationsmethoden und Instrumente wird auf die Gründe einer Kastration und deren Veränderung mit der Zeit, auch auf die Verbindung der Kastration und Tierzucht eingegangen. Zudem wird die Frage geklärt, wie und warum Modifikationen und technische Änderungen an den Instrumenten entstanden. Des Weiteren werden in diesem Zusammenhang Instrumentenfirmen beschrieben. Außerdem werden Methoden zur Datierung der Objekte in dieser Arbeit dargestellt. Auch der Einfluss von humanmedizinischen Instrumenten und Methoden, der sich insbesondere bei den Instrumentengruppen der Emaskulatoren und der Ekraseure zeigte, wird besprochen. Neben den Entwicklern der Instrumente, die nicht nur Tiermediziner*innen waren, sondern auch aus dem Umfeld der Tierhaltung oder Tierzucht stammten, wird ebenfalls auf die Konkurrenzsituation von Kastrierern und Veterinären, die unteranderem die überdurchschnittliche Vielfalt von Instrumenten-Modellen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erklären, eingegangen. Die Erfindungen und Modifikationen der Kastrationsinstrumente wurden in erster Linie für den Tierarzt entwickelt und dienten erst in zweiter Linie dem Tierschutz. Vor dem Tierschutzgesetz von 1933 war die Konkurrenz um Kunden zu den Kastrierern ein stetiger Motor der Neuentwicklung von Kastrationsinstrumenten. Der zweite Grund für die Innovationen in der Instrumentenentwicklung war die Verhinderung einer Nachblutung aus den Samenstrang- oder Ovarialarterien und der Tierschutz in Form von Schmerzreduzierung. Einige Tierärzte gründeten eigene Firmen, um ihre Instrumente herstellen und verkaufen zu können. Neben etlichen Neuerfindungen wurden auch bestehende Instrument verbessert und modifiziert, wie beispielsweise die Emaskulatoren und die Burdizzo-Zangen. Auch Sonderanfertigungen wurden vorrangig von der Firmen Aesculap produziert, die vermutlich sowohl der Bequemlichkeit für den Operateur als auch der Ausbesserung von Mängeln einiger Instrumente dienten.

Abstract

The dissertation „The instruments for castration in the Veterinary History Collection of the Faculty of Veterinary Medicine/LMU Munich.“ by Michaela Pfeuffer deals with 218 selected instruments for castration of farm and domestic animals from the holdings of the Veterinary History Collection of the Faculty of Veterinary Medicine/LMU. On the basis of the objects, the developments in the construction and functioning of the instruments, their inventors and manufacturing companies in the period from the 14th century until the beginning of the 21st century are illuminated. For this purpose, the castration objects were individually inventoried and described. The signature of each object was formed by a combination of the collection origin, the place of storage in the form of "box number" and the inventory number. Objects were identified primarily with the use of manufacturers´ catalogs. Size was documented in the form of length, width, and height of the object in centimeters and weight in grams. A short description was added to show similarities and differences to other instruments. Furthermore, the material, the manufacturer as far as evident, the place of manufacture, age and inscriptions were determined. Finally, the current condition of the object was assessed and described. Lastly the instrumentes were photographed and together with all information entered into the database "Digicult". For the work, the manufacturers, the period of manufacture, the use of the instruments, their models of human or veterinary medicine, their advantages and disadvantages, and their inventors were researched. For this purpose, the selected instruments were classified according to their usage for the different animal species and sexes, and subsequently sorted according to their usage in time and historical occurrence. Besides the most important and most represented instruments, such as those used for the clipping method, the Burdizzo forceps, the emasculators as well as the caponization instruments, some special and rarely used objects, such as the combined castration instrument for male lambs, are explained. In addition to the historical development of castration methods and instruments, the reasons for castration and how they have changed over time are discussed, as well as the connection of castration and animal breeding. Also, the question of how and why modifications and technical changes to the instruments arose are illuminated. Furthermore, instrument companies are described in this context. In addition, methods for dating the instruments are presented in this work. The influence of human medical instruments and methods, which was particularly evident in the emasculators and ecraseurs instrument groups, is also discussed. In addition to the developers of the instruments, who were not only veterinarians, but also came from the environment of animal husbandry or animal breeding, the competitive situation of castrators and veterinarians, which among other things explains the above-average variety of instrument models at the end of the 19th and in the beginning of the 20th century, is also discussed. The inventions and modifications of castration instruments were primarily developed for the veterinarian and only secondarily served animal welfare. Before the Animal Welfare Act of 1933, competition for customers to castrators was a constant driver of new development of castration instruments. The second reason for innovations in instrument development was animal welfare in the form of preventing postoperative bleeding from the spermatic cord or ovarian arteries as well as pain reduction. Some veterinarians established their own companies to manufacture and sell their instruments. In addition to several recent inventions, existing instruments were improved and modified, such as the emasculators and the Burdizzo forceps. Custom-made instruments were also produced primarily by the Aesculap company, presumably for the convenience of the surgeon as well as to repair deficiencies in some instruments.