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Evaluation der Implementierung von oralen Tumortherapien bei Brustkrebs
Evaluation der Implementierung von oralen Tumortherapien bei Brustkrebs
Einleitung: Orale Tumortherapeutika nehmen einen immer höheren Stellenwert in der Therapie des Mammakarzinoms ein und bedeuten bei intensivem Beratungsbedarf sowie langen Einnahmezeiträumen neue Herausforderungen für Ärztinnen und Ärzte (nachfolgend als Ärzte bezeichnet) und Pflegekräfte. Pflegerisch geleitete Sprechstunden für orale Tumortherapie (OTT) mit Einsatz speziell qualifizierten Pflegepersonals stellen einen in Deutschland relativ neuen Ansatz dar. Material und Methoden: Das Projektteam entwickelte ein Workshop-Curriculum (WSC) für OTT für Pflegekräfte. Es erfolgte die Befragung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (nachfolgend als Teilnehmer bezeichnet) aus 16 Institutionen sowie der zugehörigen Ärzte an bis zu 5 Messzeitpunkten vor, während und nach WSC. Das WSC unterteilte sich in 3 Module: Modul 1 (mit 23 teilnehmenden (Fach-)Pflegekräften) beinhaltete Vorträge und Workshops zu den Themen OTT, Arbeitsteilung Arzt/Pflege, Monitoring/Therapiemanagement und Vorstellung des Konzepts der pflegerischen Sprechstunde, Modul 2 (mit 8 teilnehmenden (Fach-)Pflegekräften) eine Hospitation in der pflegerischen Sprechstunde für OTT in der Tagesklinik des Brustzentrums der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des LMU Klinikums und Modul 3 einen Ergebnisbericht, welcher an die Teilnehmer versandt wurde. Ergebnisse: Die onkologischen Ärzte und Pflegekräfte zeigten sich sehr interessiert an Fachwissen zu OTT und an der Implementierung von Pflegesprechstunden. Die befragten Pflegekräfte schätzten sich zunehmend besser ein hinsichtlich des Umgangs mit OTT und des Umgangs mit Patienten unter OTT. 6 Teilnehmer des WSC planten die Tätigkeit in einer Pflegesprechstunde. Ein weiterer Teilnehmer konnte zum Ende des Beobachtungszeitraums eine eigene Sprechstunde etablieren. Schlussfolgerung: Neue Versorgungsstrukturen werden zur idealen Begleitung von Patienten unter OTT benötigt. Qualifizierte Fort- und Weiterbildungen durch Angebote wie das vorgestellte WSC zur gemeinsamen Versorgung von Patienten unter OTT durch Ärzte und Pflegekräfte sowie der Ausbau pflegerischer Sprechstunden sind ein vielversprechender Ansatz, der weiterverfolgt wird. Das Folgeprojekt für das Jahr 2021 am LMU Klinikum ist in Planung. Diese Arbeit wurde von der Deutschen Gesellschaft für Senologie e.V. (DGS) 2019 mit einem Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Die Fachpublikation erfolgte im Juni 2021 in der Pflegezeitschrift beim Springer Verlag.
Workshop, Pflegesprechstunde, Orale Tumortherapie, Brustkrebs, Gynäkoonkologie
Travi, Christiane
2023
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Travi, Christiane (2023): Evaluation der Implementierung von oralen Tumortherapien bei Brustkrebs. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Einleitung: Orale Tumortherapeutika nehmen einen immer höheren Stellenwert in der Therapie des Mammakarzinoms ein und bedeuten bei intensivem Beratungsbedarf sowie langen Einnahmezeiträumen neue Herausforderungen für Ärztinnen und Ärzte (nachfolgend als Ärzte bezeichnet) und Pflegekräfte. Pflegerisch geleitete Sprechstunden für orale Tumortherapie (OTT) mit Einsatz speziell qualifizierten Pflegepersonals stellen einen in Deutschland relativ neuen Ansatz dar. Material und Methoden: Das Projektteam entwickelte ein Workshop-Curriculum (WSC) für OTT für Pflegekräfte. Es erfolgte die Befragung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (nachfolgend als Teilnehmer bezeichnet) aus 16 Institutionen sowie der zugehörigen Ärzte an bis zu 5 Messzeitpunkten vor, während und nach WSC. Das WSC unterteilte sich in 3 Module: Modul 1 (mit 23 teilnehmenden (Fach-)Pflegekräften) beinhaltete Vorträge und Workshops zu den Themen OTT, Arbeitsteilung Arzt/Pflege, Monitoring/Therapiemanagement und Vorstellung des Konzepts der pflegerischen Sprechstunde, Modul 2 (mit 8 teilnehmenden (Fach-)Pflegekräften) eine Hospitation in der pflegerischen Sprechstunde für OTT in der Tagesklinik des Brustzentrums der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des LMU Klinikums und Modul 3 einen Ergebnisbericht, welcher an die Teilnehmer versandt wurde. Ergebnisse: Die onkologischen Ärzte und Pflegekräfte zeigten sich sehr interessiert an Fachwissen zu OTT und an der Implementierung von Pflegesprechstunden. Die befragten Pflegekräfte schätzten sich zunehmend besser ein hinsichtlich des Umgangs mit OTT und des Umgangs mit Patienten unter OTT. 6 Teilnehmer des WSC planten die Tätigkeit in einer Pflegesprechstunde. Ein weiterer Teilnehmer konnte zum Ende des Beobachtungszeitraums eine eigene Sprechstunde etablieren. Schlussfolgerung: Neue Versorgungsstrukturen werden zur idealen Begleitung von Patienten unter OTT benötigt. Qualifizierte Fort- und Weiterbildungen durch Angebote wie das vorgestellte WSC zur gemeinsamen Versorgung von Patienten unter OTT durch Ärzte und Pflegekräfte sowie der Ausbau pflegerischer Sprechstunden sind ein vielversprechender Ansatz, der weiterverfolgt wird. Das Folgeprojekt für das Jahr 2021 am LMU Klinikum ist in Planung. Diese Arbeit wurde von der Deutschen Gesellschaft für Senologie e.V. (DGS) 2019 mit einem Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Die Fachpublikation erfolgte im Juni 2021 in der Pflegezeitschrift beim Springer Verlag.