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Zugangsmorbidität und subjektive Behandlungsergebnisse nach operativer Behandlung der Ansatztendinopathie der Achillessehne über einen zentralen, transachillären Zugang
Zugangsmorbidität und subjektive Behandlungsergebnisse nach operativer Behandlung der Ansatztendinopathie der Achillessehne über einen zentralen, transachillären Zugang
Einleitung Die genaue Pathogenese der Ansatztendinopathie der Achillessehne verbleibt ungeklärt. Es werden unteranderem Alter, biomechanische Vorgänge und reduzierte Durchblutung diskutiert. Da es meist nicht möglich ist die beschwerdebereitende Pathologie zu bestimmen, ist das radikale, operative Débridement sämtlicher Pathologien im Bereich des Achillessehnenansatzes der aktuelle Behandlungsstandard nach frustraner konservativer Therapie. Die vorliegende Arbeit beruht auf zwei Studien und untersucht die subjektiven Behandlungsergebnisse, deren beeinflussende Faktoren und die Zugangsmorbidität eines zentralen, transachillären Zugangs mit komplettem Débridement bei Behandlung einer ATA. Material und Methoden Es handelt sich um ein retrospektive Studie mit einem aktuellen Follow-up. Es wurden alle Patient:innen identifiziert, die an einem Referenzzentrum für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie zwischen Januar 2010 und Oktober 2016 mittels eines zentralen, transachillären Zugangs mit vollständigem Débridement aufgrund einer primären Ansatztendinopathie der Achillessehne behandelt wurden. Für alle Patient:innen wurden retrospektiv die Demographie, Vorerkrankungen, Details der Operation, Arbeitsunfähigkeit und Komplikationen erhoben. Anschließend wurden alle Patient:innen kontaktiert um die Informationen zu komplettieren und eine Reihe validierter PROMs (FFI, VISA-A-G, VAS FA und SF-12) zu erheben. Fokus der ersten Studie war es, die subjektiven Behandlungsergebnisse anhand der PROMs zu erheben. Die erweiterte Analyse identifizierte Einflussfaktoren auf das subjektive Behandlungsergebnis. Das Ziel der zweiten Studie war es, die Komplikationsrate zu erheben, sowie mögliche Einflussfaktoren auf die Komplikationsrate zu identifizieren. Dazu wurden in einem freien Fragebogen zudem die Sportfähigkeit, Patientenzufriedenheit und ein bestehender Schuhkonflikt erfasst.   Ergebnisse Von 118 Patient:innen (Follow-up: 63,4%) lagen Follow-ups von mindestens 12 Monaten und durchschnittlich 4,2 Jahren vor. Durchschnittlich waren die Patient:innen 50 ± 12 Jahre alt. Im Rahmen der ersten Studie zeigte sich eine Verbesserung des FFI von präoperativ 53 Punkten auf 2 Punkte im finalen Follow-up. Der VAS FA betrug 93 Punkte und der VISA-A-G ebenfalls 93 Punkte. Der SF-12, erbrachte als Lebensqualitätsscore für die physische Domäne 56 Punkte und für die mentale Domäne 55 Punkte. Damit führte das offene Débridement aller Pathologien mittels eines zentralen, transachillären Zugangs zu einer vollen Genesung (verglichen mit Werten der normalen Population) bei 62% der Patient:innen für den FFI, bei 71% der Patient:innen für den VAS FA, und bei 53% der Patient:innen für den VISA-A-G score Im Rahmen der 2. Studie gaben 78% der Patient:innen an mit der Behandlung sehr zufrieden zu sein. 18 % waren zufrieden und 4 % unzufrieden. 89 % würden die Operation an Familie oder Freunde weiterempfehlen. Bei 14% der Patient:innen traten Minor-Komplikationen auf, davon waren 75% postoperative Wundinfektionen. 41 % gaben im VAS FA an, Probleme mit der Findung eines passenden Schuhs zu haben. Im FFI berichteten 32% über einen Schuhkonflikt. Weder die individuellen chirurgischen Maßnahmen, noch deren Summe, hatten einen Effekt auf die Komplikationsrate unserer Kohorte. Dahingegen schien ein postoperativer Schuhkonflikt einen negativen Einfluss auf die Patient:innenzufriedenheit und die PROMs zu haben (p < 0,001). Diskussion Der zentrale, transachilläre Zugang zur Behandlung der ATA mit Débridement aller Pathologien resultierte in einer guten postoperativen Patient:innenzufriedenheit, guten PROMs und einer moderaten Anzahl an Minor-Komplikationen. Dennoch kann aus dem Eingriff ein Schuhkonflikt resultieren, der sich negativ auf die Patient:innenzufriedenheit und die PROMs auswirkte. Zudem verblieben 29% (gemessen am VAS FA) der Patient:innen mit residualen Beschwerden verglichen mit der gesunden Population.
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Oppelt, Sonja
2023
German
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Oppelt, Sonja (2023): Zugangsmorbidität und subjektive Behandlungsergebnisse nach operativer Behandlung der Ansatztendinopathie der Achillessehne über einen zentralen, transachillären Zugang. Dissertation, LMU München: Faculty of Medicine
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Abstract

Einleitung Die genaue Pathogenese der Ansatztendinopathie der Achillessehne verbleibt ungeklärt. Es werden unteranderem Alter, biomechanische Vorgänge und reduzierte Durchblutung diskutiert. Da es meist nicht möglich ist die beschwerdebereitende Pathologie zu bestimmen, ist das radikale, operative Débridement sämtlicher Pathologien im Bereich des Achillessehnenansatzes der aktuelle Behandlungsstandard nach frustraner konservativer Therapie. Die vorliegende Arbeit beruht auf zwei Studien und untersucht die subjektiven Behandlungsergebnisse, deren beeinflussende Faktoren und die Zugangsmorbidität eines zentralen, transachillären Zugangs mit komplettem Débridement bei Behandlung einer ATA. Material und Methoden Es handelt sich um ein retrospektive Studie mit einem aktuellen Follow-up. Es wurden alle Patient:innen identifiziert, die an einem Referenzzentrum für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie zwischen Januar 2010 und Oktober 2016 mittels eines zentralen, transachillären Zugangs mit vollständigem Débridement aufgrund einer primären Ansatztendinopathie der Achillessehne behandelt wurden. Für alle Patient:innen wurden retrospektiv die Demographie, Vorerkrankungen, Details der Operation, Arbeitsunfähigkeit und Komplikationen erhoben. Anschließend wurden alle Patient:innen kontaktiert um die Informationen zu komplettieren und eine Reihe validierter PROMs (FFI, VISA-A-G, VAS FA und SF-12) zu erheben. Fokus der ersten Studie war es, die subjektiven Behandlungsergebnisse anhand der PROMs zu erheben. Die erweiterte Analyse identifizierte Einflussfaktoren auf das subjektive Behandlungsergebnis. Das Ziel der zweiten Studie war es, die Komplikationsrate zu erheben, sowie mögliche Einflussfaktoren auf die Komplikationsrate zu identifizieren. Dazu wurden in einem freien Fragebogen zudem die Sportfähigkeit, Patientenzufriedenheit und ein bestehender Schuhkonflikt erfasst.   Ergebnisse Von 118 Patient:innen (Follow-up: 63,4%) lagen Follow-ups von mindestens 12 Monaten und durchschnittlich 4,2 Jahren vor. Durchschnittlich waren die Patient:innen 50 ± 12 Jahre alt. Im Rahmen der ersten Studie zeigte sich eine Verbesserung des FFI von präoperativ 53 Punkten auf 2 Punkte im finalen Follow-up. Der VAS FA betrug 93 Punkte und der VISA-A-G ebenfalls 93 Punkte. Der SF-12, erbrachte als Lebensqualitätsscore für die physische Domäne 56 Punkte und für die mentale Domäne 55 Punkte. Damit führte das offene Débridement aller Pathologien mittels eines zentralen, transachillären Zugangs zu einer vollen Genesung (verglichen mit Werten der normalen Population) bei 62% der Patient:innen für den FFI, bei 71% der Patient:innen für den VAS FA, und bei 53% der Patient:innen für den VISA-A-G score Im Rahmen der 2. Studie gaben 78% der Patient:innen an mit der Behandlung sehr zufrieden zu sein. 18 % waren zufrieden und 4 % unzufrieden. 89 % würden die Operation an Familie oder Freunde weiterempfehlen. Bei 14% der Patient:innen traten Minor-Komplikationen auf, davon waren 75% postoperative Wundinfektionen. 41 % gaben im VAS FA an, Probleme mit der Findung eines passenden Schuhs zu haben. Im FFI berichteten 32% über einen Schuhkonflikt. Weder die individuellen chirurgischen Maßnahmen, noch deren Summe, hatten einen Effekt auf die Komplikationsrate unserer Kohorte. Dahingegen schien ein postoperativer Schuhkonflikt einen negativen Einfluss auf die Patient:innenzufriedenheit und die PROMs zu haben (p < 0,001). Diskussion Der zentrale, transachilläre Zugang zur Behandlung der ATA mit Débridement aller Pathologien resultierte in einer guten postoperativen Patient:innenzufriedenheit, guten PROMs und einer moderaten Anzahl an Minor-Komplikationen. Dennoch kann aus dem Eingriff ein Schuhkonflikt resultieren, der sich negativ auf die Patient:innenzufriedenheit und die PROMs auswirkte. Zudem verblieben 29% (gemessen am VAS FA) der Patient:innen mit residualen Beschwerden verglichen mit der gesunden Population.