Logo Logo
Hilfe
Kontakt
Switch language to English
Die Roller des Wilms Tumor 1 Gens in der akuten myeolischen Leukämie
Die Roller des Wilms Tumor 1 Gens in der akuten myeolischen Leukämie
Die akut myeloische Leukämie (AML) ist die häufigste Form akuter Leukämien im Erwachsenenalter und wird durch genetische Aberrationen verursacht. Im Rezidiv kann bei 10% der Patienten eine Akquirierung von Wilms Tumor 1 Gen (WT1) Mutationen festgestellt werden. WT1 ist beim Nephroblastom als Tumorsuppressor bekannt. Loss-of-Function-Mutationen im Sinne eines Tumorsuppressorgens können zur Resistenzbildung in der AML beitragen. WT1 Mutationen bei AML-Patienten zeigen eine ungünstigere Prognose in Form eines schlechteren klinischen Outcomes bedingt durch ein vermehrtes Auftreten von Rezidiven. Eine Zunahme von WT1 Mutationen im Rezidiv weist daraufhin, dass WT1 eine Rolle bei der Induktion von Resistenzen in der AML spielt. Wir wollen in der vorliegenden Arbeit den Einfluss von WT1 auf Therapieresistenzen in der AML in Modellsystemen untersuchen. Zur Untersuchung der Rolle von WT1 in der AML haben wir zum einen ein WT1 Knockout Zell-Modell und zum anderen ein Re-expressions-Zell-Modell entwickelt. Mit Hilfe von CRISPR/Cas9 konnte zunächst ein Gen-Knockout von WT1 in K562 Zellen eingeführt werden. Anschließend wurde mittels PiggyBac (PB) Vektorsystems WT1 Wildtyp oder WT1 Mutanten (R430X, D464G) in K562 WT1 Knockout-Zellen re-exprimiert. Anhand von Viabilitäts-Assays wurden Dosis-Wirkungs-Kurven erstellt. Die Interaktionsfähigkeit von WT1 und WT1 Mutanten mit wichtigen Proteinpartnern (TP53, TET2 und STAT3) wurde in einer Immunpräzipitation (IP) untersucht. Im Knockout-Modell konnte kein Unterschied in der Viabilität von WT1 Wildtyp versus WT1 Knockout unter Behandlung mit den Chemotherapeutika Cytarabin (Ara-C), Daunorubicin und Decitabin gezeigt werden. Ebenso führte die Re-expression von WT1 Wildtyp im Vergleich zu WT1 Knockout zu keinem signifikanten Unterschied der Dosis-Wirkungs-Kurven. Bei der Re-expression von WT1 Mutanten versus WT1 Knockout wurde ein signifikanter Unterschied in der Viabilität unter Ara-C und Decitabin Behandlung festgestellt. Eine Interaktion von WT1 Wildtyp und den WT1 Mutationen mit den Interaktionspartnern TP53, TET2 und STAT3 konnte in der IP nachgewiesen werden. Im Zellmodell konnten wir unter bestimmten Dosierungen von Ara-C und Decitabin ein besseres Überleben von Zellen mit WT1 Mutationen im Vergleich zum Knockout von WT1 zeigen. Diese Daten weisen darauf hin, dass WT1 ein Resistenzfaktor in der klonalen Evolution der AML darstellt und als therapeutische Zielstruktur bei Patienten mit resistenter Erkrankung geeignet sein könnte.
WT 1, akute melodische Leukämie, Mutationsprofil
Rodler, Irmengard Maria
2023
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Rodler, Irmengard Maria (2023): Die Roller des Wilms Tumor 1 Gens in der akuten myeolischen Leukämie. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
[thumbnail of Rodler_Irmengard_ Maria.pdf]
Vorschau
PDF
Rodler_Irmengard_ Maria.pdf

2MB

Abstract

Die akut myeloische Leukämie (AML) ist die häufigste Form akuter Leukämien im Erwachsenenalter und wird durch genetische Aberrationen verursacht. Im Rezidiv kann bei 10% der Patienten eine Akquirierung von Wilms Tumor 1 Gen (WT1) Mutationen festgestellt werden. WT1 ist beim Nephroblastom als Tumorsuppressor bekannt. Loss-of-Function-Mutationen im Sinne eines Tumorsuppressorgens können zur Resistenzbildung in der AML beitragen. WT1 Mutationen bei AML-Patienten zeigen eine ungünstigere Prognose in Form eines schlechteren klinischen Outcomes bedingt durch ein vermehrtes Auftreten von Rezidiven. Eine Zunahme von WT1 Mutationen im Rezidiv weist daraufhin, dass WT1 eine Rolle bei der Induktion von Resistenzen in der AML spielt. Wir wollen in der vorliegenden Arbeit den Einfluss von WT1 auf Therapieresistenzen in der AML in Modellsystemen untersuchen. Zur Untersuchung der Rolle von WT1 in der AML haben wir zum einen ein WT1 Knockout Zell-Modell und zum anderen ein Re-expressions-Zell-Modell entwickelt. Mit Hilfe von CRISPR/Cas9 konnte zunächst ein Gen-Knockout von WT1 in K562 Zellen eingeführt werden. Anschließend wurde mittels PiggyBac (PB) Vektorsystems WT1 Wildtyp oder WT1 Mutanten (R430X, D464G) in K562 WT1 Knockout-Zellen re-exprimiert. Anhand von Viabilitäts-Assays wurden Dosis-Wirkungs-Kurven erstellt. Die Interaktionsfähigkeit von WT1 und WT1 Mutanten mit wichtigen Proteinpartnern (TP53, TET2 und STAT3) wurde in einer Immunpräzipitation (IP) untersucht. Im Knockout-Modell konnte kein Unterschied in der Viabilität von WT1 Wildtyp versus WT1 Knockout unter Behandlung mit den Chemotherapeutika Cytarabin (Ara-C), Daunorubicin und Decitabin gezeigt werden. Ebenso führte die Re-expression von WT1 Wildtyp im Vergleich zu WT1 Knockout zu keinem signifikanten Unterschied der Dosis-Wirkungs-Kurven. Bei der Re-expression von WT1 Mutanten versus WT1 Knockout wurde ein signifikanter Unterschied in der Viabilität unter Ara-C und Decitabin Behandlung festgestellt. Eine Interaktion von WT1 Wildtyp und den WT1 Mutationen mit den Interaktionspartnern TP53, TET2 und STAT3 konnte in der IP nachgewiesen werden. Im Zellmodell konnten wir unter bestimmten Dosierungen von Ara-C und Decitabin ein besseres Überleben von Zellen mit WT1 Mutationen im Vergleich zum Knockout von WT1 zeigen. Diese Daten weisen darauf hin, dass WT1 ein Resistenzfaktor in der klonalen Evolution der AML darstellt und als therapeutische Zielstruktur bei Patienten mit resistenter Erkrankung geeignet sein könnte.