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Klinische Ethikberatung in Psychiatrie und Psychotherapie. eine mikro- und makroperspektivische Untersuchung
Klinische Ethikberatung in Psychiatrie und Psychotherapie. eine mikro- und makroperspektivische Untersuchung
In der vorliegenden Dissertation wird die Klinische Ethikberatung in Psychiatrie und Psychotherapie sowohl aus einer mikro- als auch aus einer makroperspektivischen Perspektive betrachtet. Zunächst wurde aus der bereits vorliegenden Forschungsliteratur die Notwendigkeit der Erhebung eines deutschlandweiten Status Quo abgeleitet. Zu diesem Zweck wird in der ersten, makroperspektivischen Veröffentlichung die Verbreitung und der Entwicklungsstand der Klinischen Ethikberatung in deutschen Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie empirisch erhoben und eingeordnet. Mithilfe einer quantitativen Querschnittsbefragung in psychiatrischen Kliniken werden Daten zum grundsätzlichen Bestehen ethischer Strukturen und ggfs. deren Charakteristika generiert. Nach sowohl deskriptiver als auch inferenzstatistischer Auswertung kann gezeigt werden, dass in mehr als der Hälfte der befragten Kliniken Klinische Ethikberatung angeboten wird. Bei einem Drittel ist das Themenfeld bisher noch nicht thematisiert worden, oder wird sogar grundsätzlich abgelehnt. Die übrigen Kliniken befinden sich noch in der Aufbauphase. Hinsichtlich der Methodik, Zusammensetzung des Teams, Häufigkeit und Wartezeit, dem konkreten klinikinternen Prozess von Anfrage bis Durchführung sowie dem Bestehen von verpflichtenden Konsilen können deutliche Unterschiede zwischen den Kliniken festgestellt werden. Daraus wird sowohl die Forderung nach einer grundsätzlichen quantitativen Zunahme als auch nach qualitativer Verbesserung abgeleitet. Um den konkreten Ablauf der Implementierung ethischer Strukturen verstehen zu können, wird in der zweiten Publikation eine mikroperspektivische Perspektive eingenommen. Es wird die Einführung der Klinischen Ethikberatung an einer deutschen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie wissenschaftlich begleitet. Den empirischen Ausgangspunkt bilden Mitarbeiterbefragungen, die zu zwei Zeitpunkten vor und nach der Einführung durchgeführt werden. Die statistische Auswertung zeigt, dass die eigene Teilnahme an einer Ethikberatung deren Bewertung signifikant positiv beeinflusst. Besonders bei Zwangsmaßnahmen kann eine deutliche Zunahme der Befürwortung der Fallbesprechung gefunden werden. Die Ergebnisse betonen die Relevanz der aktiven Integration und Partizipation der Mitarbeitenden in und an Ethikberatungen., In this dissertation, clinical ethics consultation in psychiatry and psychotherapy is examined from both, a macro- and a microperspective. First, the need to survey a Germany-wide status quo was derived from the existing research literature. To this end, the first, macro-perspective publication empirically surveys and classifies the prevalence and developmental status of clinical ethics consultation in German hospitals for psychiatry and psychotherapy. With the help of a quantitative cross-sectional survey in psychiatric clinics, data on the prevalence of ethical structures and, if applicable, their characteristics were generated. After both descriptive and inferential statistical evaluation, it can be shown that clinical ethics consultation is offered in more than half of the hospitals surveyed. In one third of the clinics, the topic has not yet been addressed or is even rejected in principle. The remaining clinics are still in the development phase. With regard to the methodology, composition of the team, frequency and waiting time, the concrete internal hospital process from inquiry to implementation, as well as the existence of obligatory consults, clear differences between the hospitals can be determined. From this, the demand for a fundamental quantitative increase as well as for qualitative improvement is derived. In order to be able to understand the concrete process of implementing ethical structures, a micro-perspective is adopted in the second publication. Starting clinical ethics consultation at a German hospital for psychiatry and psychotherapy is scientifically accompanied. The empirical starting point is formed by employee surveys conducted at two points in time before and after the introduction. The statistical evaluation shows that the own participation in an ethics consultation influences its evaluation significantly positively. Especially in the case of coercive measures, a significant increase in the endorsement of case consultation can be found. The results emphasize the relevance of the active integration and participation of employees in and at ethics consultations.
Not available
Wollenburg, Lisa Marie
2023
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Wollenburg, Lisa Marie (2023): Klinische Ethikberatung in Psychiatrie und Psychotherapie: eine mikro- und makroperspektivische Untersuchung. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

In der vorliegenden Dissertation wird die Klinische Ethikberatung in Psychiatrie und Psychotherapie sowohl aus einer mikro- als auch aus einer makroperspektivischen Perspektive betrachtet. Zunächst wurde aus der bereits vorliegenden Forschungsliteratur die Notwendigkeit der Erhebung eines deutschlandweiten Status Quo abgeleitet. Zu diesem Zweck wird in der ersten, makroperspektivischen Veröffentlichung die Verbreitung und der Entwicklungsstand der Klinischen Ethikberatung in deutschen Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie empirisch erhoben und eingeordnet. Mithilfe einer quantitativen Querschnittsbefragung in psychiatrischen Kliniken werden Daten zum grundsätzlichen Bestehen ethischer Strukturen und ggfs. deren Charakteristika generiert. Nach sowohl deskriptiver als auch inferenzstatistischer Auswertung kann gezeigt werden, dass in mehr als der Hälfte der befragten Kliniken Klinische Ethikberatung angeboten wird. Bei einem Drittel ist das Themenfeld bisher noch nicht thematisiert worden, oder wird sogar grundsätzlich abgelehnt. Die übrigen Kliniken befinden sich noch in der Aufbauphase. Hinsichtlich der Methodik, Zusammensetzung des Teams, Häufigkeit und Wartezeit, dem konkreten klinikinternen Prozess von Anfrage bis Durchführung sowie dem Bestehen von verpflichtenden Konsilen können deutliche Unterschiede zwischen den Kliniken festgestellt werden. Daraus wird sowohl die Forderung nach einer grundsätzlichen quantitativen Zunahme als auch nach qualitativer Verbesserung abgeleitet. Um den konkreten Ablauf der Implementierung ethischer Strukturen verstehen zu können, wird in der zweiten Publikation eine mikroperspektivische Perspektive eingenommen. Es wird die Einführung der Klinischen Ethikberatung an einer deutschen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie wissenschaftlich begleitet. Den empirischen Ausgangspunkt bilden Mitarbeiterbefragungen, die zu zwei Zeitpunkten vor und nach der Einführung durchgeführt werden. Die statistische Auswertung zeigt, dass die eigene Teilnahme an einer Ethikberatung deren Bewertung signifikant positiv beeinflusst. Besonders bei Zwangsmaßnahmen kann eine deutliche Zunahme der Befürwortung der Fallbesprechung gefunden werden. Die Ergebnisse betonen die Relevanz der aktiven Integration und Partizipation der Mitarbeitenden in und an Ethikberatungen.

Abstract

In this dissertation, clinical ethics consultation in psychiatry and psychotherapy is examined from both, a macro- and a microperspective. First, the need to survey a Germany-wide status quo was derived from the existing research literature. To this end, the first, macro-perspective publication empirically surveys and classifies the prevalence and developmental status of clinical ethics consultation in German hospitals for psychiatry and psychotherapy. With the help of a quantitative cross-sectional survey in psychiatric clinics, data on the prevalence of ethical structures and, if applicable, their characteristics were generated. After both descriptive and inferential statistical evaluation, it can be shown that clinical ethics consultation is offered in more than half of the hospitals surveyed. In one third of the clinics, the topic has not yet been addressed or is even rejected in principle. The remaining clinics are still in the development phase. With regard to the methodology, composition of the team, frequency and waiting time, the concrete internal hospital process from inquiry to implementation, as well as the existence of obligatory consults, clear differences between the hospitals can be determined. From this, the demand for a fundamental quantitative increase as well as for qualitative improvement is derived. In order to be able to understand the concrete process of implementing ethical structures, a micro-perspective is adopted in the second publication. Starting clinical ethics consultation at a German hospital for psychiatry and psychotherapy is scientifically accompanied. The empirical starting point is formed by employee surveys conducted at two points in time before and after the introduction. The statistical evaluation shows that the own participation in an ethics consultation influences its evaluation significantly positively. Especially in the case of coercive measures, a significant increase in the endorsement of case consultation can be found. The results emphasize the relevance of the active integration and participation of employees in and at ethics consultations.