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Prognostische und prädiktive präoperative Parameter bei gynäkologischen Malignomen
Prognostische und prädiktive präoperative Parameter bei gynäkologischen Malignomen
Die Etablierung eines praktikablen Screening-Algorithmus für das Lynch-Syndrom beim Endometriumkarzinom verfolgt das Ziel sowohl die prädiktiven, als auch die prognostischen Aspekte der MMR-Testung zu nutzen und durch einfache und kostengünstige Verfahren sowohl eine Risikostratifizierung bezogen auf das hereditäre Risiko als auch der Subgruppierung der aktuellen Erkrankung zu erreichen. Die stufenweise Testung ermöglicht eine genauere Selektion der Patientinnen, die für eine teure molekulargenetische Analyse in Frage kommen insbesondere durch die Etablierung der MLH1-Methylierungsanalyse als wichtigstes Zusatzdiagnostikum. Der prognostische Wert der MMR-Diagnostik ist aktuell Gegenstand prospektiver Studien. Nichtsdestotrotz hat sich eine MMRd/MSITestung bereits als Biomarker für das Ansprechen auf eine Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren etabliert. Die Ergebnisse über die unzureichende Aussagekraft der Familien-/Eigenanamnese basierten Kriterien haben wiederum bestätigt, dass eine Kaskadentestung bei unselektierten Endometriumkarzinomen das beste Screeninginstrument ist und dass die tradierten Verfahren Amsterdam II/revidierte Bethesda/DKG Checkliste nur unzureichend Patientinnen mit einem Risiko für Lynch detektieren. Bezogen auf die Wertigkeit von Familienanamnese konnten wir in unserer weiteren Arbeit zeigen, dass die Checkliste für familiären Brust- und Eierstockkrebs die neuen Erkenntnissen über die Prävalenz von BRCA1/2 Mutationen beim Ovarialkarzinom nicht ausreichend repräsentiert und somit der erhobene Score als Screeninginstrument unzureichend ist. Das lymphonodale Staging spielt als prognostischer Faktor bei den gynäkologischen Malignomen eine herausragende Rolle und ist meist entscheidend für die weitere Stratifizierung und Therapie. In unserer Arbeit zu SLNB-Verfahren beim Vulvakarzinom haben wir demonstriert, dass die Markierung mittels ICG und Fluoreszenzdarstellung ausreichend sicher und durchführbar ist und somit eine deutlich einfachere anzuwendende Methode darstellt als die Radionukleotidmarkierung. Die korrekte Erfassung des Gesundheitszustandes der Patientinnen muss Teil jedes personalisierten Therapieverfahrens sein. Welche Parameter dafür herangezogen werden, ist Gegenstand der Forschung. In unserer Arbeit zur Sarcopenie erfolgte der Nachweis, dass eine Abnahme der Muskelattenuität bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom mit anderen ungünstigen Prognosefaktoren assoziiert ist und mit einem schlechteren Gesamtüberleben einhergeht. Angesichts der innovativen Ergebnisse auf molekularer Ebene oder in der Immunonkologie machen die in dieser Dissertation zusammengefassten Arbeiten deutlich, dass auch Innovation und Neubewertung bereits bekannter Ansätze zu einer Optimierung personalisierter Therapien führen können., Establishing a pragmatic screening algorithm for Lynch-Syndrome enables us to efficiently assess the risk for lynch whilst also aiding to implement the new subgroups for risk-stratification in endometrial cancer. The Cascade-Testing algorithm supports a more exact patient selection leading to a better cost-effectiveness by only using expensive germline testing in patients who require it. Especially through the addition of promoter methylation analysis in case of deficient staining of MLH-1. Even though the prognostic value of MMR deficiency is still being evaluated, MMRd/MSI has been established as biomarker for the response to therapy with checkpoint inhibitors. By comparing the family-/personal history-based criteria for the detection of lynchsyndrome with the step by step cascade algorithm, huge deficiency in detection by using only Amsterdam II/revised Bethesda criteria/DKG checklist was identified. In hereditary breast and ovarian cancer we could also show that the sole reliance on family history is insufficient to represent the newest data on the prevalence leading to patients at risk being overlooked and therefore making the checklist an insufficient screening-tool. Lymphnode staging plays a prominent role as a prognostic factor in gynecological malignancies and is usually decisive for further stratification. In our work on SLNB procedures for vulvar cancer, we demonstrated that ICG is a valuable and equally safe agent as radioactive tracing, therefore making sentinel procedure more accessible. Reliable criteria for the assessment of patient performance and health status are essential to the concept of personalized medicine. Our work on Sarcopenia showed that loss of muscle attenuation is associated with poor prognosis markers and leads to a reduction in overall survival. In view of the innovative results at the molecular level and in immuno-oncology, the papers summarized in this dissertation show that innovation and re-evaluation of already known approaches can lead to improved personalized therapy.
Not available
Pauly, Nina Franziska
2023
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Pauly, Nina Franziska (2023): Prognostische und prädiktive präoperative Parameter bei gynäkologischen Malignomen. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Die Etablierung eines praktikablen Screening-Algorithmus für das Lynch-Syndrom beim Endometriumkarzinom verfolgt das Ziel sowohl die prädiktiven, als auch die prognostischen Aspekte der MMR-Testung zu nutzen und durch einfache und kostengünstige Verfahren sowohl eine Risikostratifizierung bezogen auf das hereditäre Risiko als auch der Subgruppierung der aktuellen Erkrankung zu erreichen. Die stufenweise Testung ermöglicht eine genauere Selektion der Patientinnen, die für eine teure molekulargenetische Analyse in Frage kommen insbesondere durch die Etablierung der MLH1-Methylierungsanalyse als wichtigstes Zusatzdiagnostikum. Der prognostische Wert der MMR-Diagnostik ist aktuell Gegenstand prospektiver Studien. Nichtsdestotrotz hat sich eine MMRd/MSITestung bereits als Biomarker für das Ansprechen auf eine Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren etabliert. Die Ergebnisse über die unzureichende Aussagekraft der Familien-/Eigenanamnese basierten Kriterien haben wiederum bestätigt, dass eine Kaskadentestung bei unselektierten Endometriumkarzinomen das beste Screeninginstrument ist und dass die tradierten Verfahren Amsterdam II/revidierte Bethesda/DKG Checkliste nur unzureichend Patientinnen mit einem Risiko für Lynch detektieren. Bezogen auf die Wertigkeit von Familienanamnese konnten wir in unserer weiteren Arbeit zeigen, dass die Checkliste für familiären Brust- und Eierstockkrebs die neuen Erkenntnissen über die Prävalenz von BRCA1/2 Mutationen beim Ovarialkarzinom nicht ausreichend repräsentiert und somit der erhobene Score als Screeninginstrument unzureichend ist. Das lymphonodale Staging spielt als prognostischer Faktor bei den gynäkologischen Malignomen eine herausragende Rolle und ist meist entscheidend für die weitere Stratifizierung und Therapie. In unserer Arbeit zu SLNB-Verfahren beim Vulvakarzinom haben wir demonstriert, dass die Markierung mittels ICG und Fluoreszenzdarstellung ausreichend sicher und durchführbar ist und somit eine deutlich einfachere anzuwendende Methode darstellt als die Radionukleotidmarkierung. Die korrekte Erfassung des Gesundheitszustandes der Patientinnen muss Teil jedes personalisierten Therapieverfahrens sein. Welche Parameter dafür herangezogen werden, ist Gegenstand der Forschung. In unserer Arbeit zur Sarcopenie erfolgte der Nachweis, dass eine Abnahme der Muskelattenuität bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom mit anderen ungünstigen Prognosefaktoren assoziiert ist und mit einem schlechteren Gesamtüberleben einhergeht. Angesichts der innovativen Ergebnisse auf molekularer Ebene oder in der Immunonkologie machen die in dieser Dissertation zusammengefassten Arbeiten deutlich, dass auch Innovation und Neubewertung bereits bekannter Ansätze zu einer Optimierung personalisierter Therapien führen können.

Abstract

Establishing a pragmatic screening algorithm for Lynch-Syndrome enables us to efficiently assess the risk for lynch whilst also aiding to implement the new subgroups for risk-stratification in endometrial cancer. The Cascade-Testing algorithm supports a more exact patient selection leading to a better cost-effectiveness by only using expensive germline testing in patients who require it. Especially through the addition of promoter methylation analysis in case of deficient staining of MLH-1. Even though the prognostic value of MMR deficiency is still being evaluated, MMRd/MSI has been established as biomarker for the response to therapy with checkpoint inhibitors. By comparing the family-/personal history-based criteria for the detection of lynchsyndrome with the step by step cascade algorithm, huge deficiency in detection by using only Amsterdam II/revised Bethesda criteria/DKG checklist was identified. In hereditary breast and ovarian cancer we could also show that the sole reliance on family history is insufficient to represent the newest data on the prevalence leading to patients at risk being overlooked and therefore making the checklist an insufficient screening-tool. Lymphnode staging plays a prominent role as a prognostic factor in gynecological malignancies and is usually decisive for further stratification. In our work on SLNB procedures for vulvar cancer, we demonstrated that ICG is a valuable and equally safe agent as radioactive tracing, therefore making sentinel procedure more accessible. Reliable criteria for the assessment of patient performance and health status are essential to the concept of personalized medicine. Our work on Sarcopenia showed that loss of muscle attenuation is associated with poor prognosis markers and leads to a reduction in overall survival. In view of the innovative results at the molecular level and in immuno-oncology, the papers summarized in this dissertation show that innovation and re-evaluation of already known approaches can lead to improved personalized therapy.