Logo Logo
Hilfe
Kontakt
Switch language to English
Einfluss der intraoperativen endoluminalen Pyloromyotomie auf die Häufigkeit der Magenentleerungsstörung nach pyloruserhaltender Duodenohemipankreatektomie. eine retrospektive Studie
Einfluss der intraoperativen endoluminalen Pyloromyotomie auf die Häufigkeit der Magenentleerungsstörung nach pyloruserhaltender Duodenohemipankreatektomie. eine retrospektive Studie
Die Inzidenz von Pankreaskopfkarzinomen, distalen Gallengangskarzinomen und Papillenkarzinomen stieg in den letzten Jahrzehnten an. Die Duodenohemipankreatektomie (PD) stellt die einzige kurative Therapieoption dar. In „High Volume Zentren“ wird heute eine Letalität von unter 5% erreicht, allerdings bleibt die Morbidität dieses Eingriffs hoch. Eine der häufigsten Komplikationen nach PD ist die verzögerte Magenentleerung („delayed gastric emptying“ – DGE), welche mit einer reduzierten Lebensqualität, verlängertem Krankenhausaufenthalt und erhöhten Kosten assoziiert ist. Die Ätiologie der DGE ist multifaktoriell und ihre Pathophysiologie ist noch nicht vollständig verstanden. Eine mögliche Ursache für die DGE nach pyloruserhaltender PD (ppPD) ist eine Störung der Pylorusfunktion. Ziel dieser retrospektiven Studie war es zu untersuchen, ob die intraoperative endoluminale Pyloromyotomie vor der Anlage der Duodenojejunostomie während der ppPD, die Inzidenz der DGE reduziert. Zudem sollte in der vorliegenden Arbeit die Rate an postoperative Komplikationen, der Schweregrad der DGE, die Krankenhausaufenthaltsdauer und die Sterblichkeit untersucht werden. Patienten, die zwischen Januar 2015 und Dezember 2017 eine ppPD erhielten, wurden anhand der durchgeführten OP-Schritte vor der Anlage der Duodenojejunostomie in zwei Gruppen eingeteilt (Pyloromyotomie-Gruppe und Dehnungs-Gruppe). Der primäre Endpunkt war die DGE-Rate nach ISGPS-Definition. Sekundäre Endpunkte waren die Rate an postoperativen Komplikationen, Schweregrad der DGE, Aufenthaltsdauer und Letalität. Es wurden 110 Patienten in diese Studie eingeschlossen, wobei eine Pyloromyotomie bei 44 Patienten durchgeführt wurde (40%). Die Inzidenzrate der DGE bei den untersuchten Patienten betrug 56,4% (62 von den 110 Patienten). Die Pyloromyotomie war in dieser Arbeit im Vergleich mit der Dehnung mit einer signifikanten Reduktion der Rate an DGE assoziiert (40,9% vs. 66,7%; OR 0,35, 95% KI 0.16-0,76; p = 0,008). Diese Assoziation konnte in der multivariaten Analyse bestätigt werden (OR0.32, 95% KI 0,13-0,077; p = 0,011). Das Vorhandensein mindestens einer intraabdominellen Komplikation war mit einem erhöhten Risiko für eine DGE verbunden (OR 5,54, 95% KI 2.00-15.36; p < 0,001). Die Inzidenz einer primären DGE, also dem Auftreten einer DGE ohne gleichzeitiges Vorliegen einer intraabdominellen Komplikation, war in der Pyloromyotomie-Gruppe signifikant geringer als in der Dehnungs-Gruppe (29% vs. 53,7%, OR 0,35, 95% KI, 0,13- 6 0,95, p=0,037). Hinsichtlich Morbidität, Letalität und Aufenthaltsdauer zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Operationstechniken. Zusammenfassend war in der vorliegenden Arbeit die intraoperative endoluminale Pyloromyotomie im Rahmen einer ppPD mit einer reduzierten DGE-Rate assoziiert. Diese einfache und sichere Technik kann potentiell das Auftreten einer DGE reduzieren.
Not available
Marques Pinto, David Rafael
2023
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Marques Pinto, David Rafael (2023): Einfluss der intraoperativen endoluminalen Pyloromyotomie auf die Häufigkeit der Magenentleerungsstörung nach pyloruserhaltender Duodenohemipankreatektomie: eine retrospektive Studie. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
[thumbnail of Marques_Pinto_David_Rafael.pdf]
Vorschau
PDF
Marques_Pinto_David_Rafael.pdf

1MB

Abstract

Die Inzidenz von Pankreaskopfkarzinomen, distalen Gallengangskarzinomen und Papillenkarzinomen stieg in den letzten Jahrzehnten an. Die Duodenohemipankreatektomie (PD) stellt die einzige kurative Therapieoption dar. In „High Volume Zentren“ wird heute eine Letalität von unter 5% erreicht, allerdings bleibt die Morbidität dieses Eingriffs hoch. Eine der häufigsten Komplikationen nach PD ist die verzögerte Magenentleerung („delayed gastric emptying“ – DGE), welche mit einer reduzierten Lebensqualität, verlängertem Krankenhausaufenthalt und erhöhten Kosten assoziiert ist. Die Ätiologie der DGE ist multifaktoriell und ihre Pathophysiologie ist noch nicht vollständig verstanden. Eine mögliche Ursache für die DGE nach pyloruserhaltender PD (ppPD) ist eine Störung der Pylorusfunktion. Ziel dieser retrospektiven Studie war es zu untersuchen, ob die intraoperative endoluminale Pyloromyotomie vor der Anlage der Duodenojejunostomie während der ppPD, die Inzidenz der DGE reduziert. Zudem sollte in der vorliegenden Arbeit die Rate an postoperative Komplikationen, der Schweregrad der DGE, die Krankenhausaufenthaltsdauer und die Sterblichkeit untersucht werden. Patienten, die zwischen Januar 2015 und Dezember 2017 eine ppPD erhielten, wurden anhand der durchgeführten OP-Schritte vor der Anlage der Duodenojejunostomie in zwei Gruppen eingeteilt (Pyloromyotomie-Gruppe und Dehnungs-Gruppe). Der primäre Endpunkt war die DGE-Rate nach ISGPS-Definition. Sekundäre Endpunkte waren die Rate an postoperativen Komplikationen, Schweregrad der DGE, Aufenthaltsdauer und Letalität. Es wurden 110 Patienten in diese Studie eingeschlossen, wobei eine Pyloromyotomie bei 44 Patienten durchgeführt wurde (40%). Die Inzidenzrate der DGE bei den untersuchten Patienten betrug 56,4% (62 von den 110 Patienten). Die Pyloromyotomie war in dieser Arbeit im Vergleich mit der Dehnung mit einer signifikanten Reduktion der Rate an DGE assoziiert (40,9% vs. 66,7%; OR 0,35, 95% KI 0.16-0,76; p = 0,008). Diese Assoziation konnte in der multivariaten Analyse bestätigt werden (OR0.32, 95% KI 0,13-0,077; p = 0,011). Das Vorhandensein mindestens einer intraabdominellen Komplikation war mit einem erhöhten Risiko für eine DGE verbunden (OR 5,54, 95% KI 2.00-15.36; p < 0,001). Die Inzidenz einer primären DGE, also dem Auftreten einer DGE ohne gleichzeitiges Vorliegen einer intraabdominellen Komplikation, war in der Pyloromyotomie-Gruppe signifikant geringer als in der Dehnungs-Gruppe (29% vs. 53,7%, OR 0,35, 95% KI, 0,13- 6 0,95, p=0,037). Hinsichtlich Morbidität, Letalität und Aufenthaltsdauer zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Operationstechniken. Zusammenfassend war in der vorliegenden Arbeit die intraoperative endoluminale Pyloromyotomie im Rahmen einer ppPD mit einer reduzierten DGE-Rate assoziiert. Diese einfache und sichere Technik kann potentiell das Auftreten einer DGE reduzieren.