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Einfluss der Digitalisierung in der Medizin auf die mentale Arbeitsbelastung von Ärzten und Pflegepersonal. eine prospektive Beobachtungsstudie zur Einführung der elektronischen Patientenakte
Einfluss der Digitalisierung in der Medizin auf die mentale Arbeitsbelastung von Ärzten und Pflegepersonal. eine prospektive Beobachtungsstudie zur Einführung der elektronischen Patientenakte
Ein Ziel der Digitalisierung im Gesundheitswesen ist einen sektoren- und institutionsübergreifenden Datenaustausch zu ermöglichen. Vor dem Hintergrund von steigenden Kosten durch den demographischen Wandel und unter anderem der Weiterentwicklung der Möglichkeiten der medizinischen Behandlung, wird der Einsatz digitaler Technologien zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und steigender Versorgungsqualität gesehen. Beachtet werden müssen dabei die Schwierigkeiten und Hürden der Umsetzung im klinischen Alltag. Bislang gibt es wenig Evidenz darüber ob und welche Herausforderungen die Digitalisierung für das Personal im klinischen Alltag mit sich bringt. Eines der großen Handlungsfelder der Digitalisierung in der Medizin ist die elektronische Patientenakte (ePA). In vielen Ländern ist sie bereits großflächig implementiert. In den letzten Jahren ist die elektronische Patientenakte zu-nehmend auch an deutschen Kliniken eingeführt worden. Die Optimierung der Patientenversorgung ist einer der Vorteile der ePA und sollte als Unterstützung für die ärztlichen und pflegerischen Tätigkeiten in den medizinischen Workflow integriert werden. Die vorliegende Dissertation zum „Einfluss der Digitalisierung in der Medizin auf die mentale Arbeitsbelastung von Ärzten und Pflegepersonal“ beschäftigt sich mit den Auswirkungen auf die mentale Arbeitsbelastung des medizinischen Personals durch die Umstellung auf eine elektronische Patientenakte. In dieser Dissertation wurden die Auswirkung von Technostress durch die Umstellung von der papierbasierten Patientenakte zu einer elektronischen Patientenakte untersucht. In zwei Kliniken erfolgte vor und nach der Einführung der elektronischen Patientenakte eine Befragung der Ärzte und des Pflegepersonals hinsichtlich unterschiedlicher Einflussfaktoren wie z.B. allgemeine Zufriedenheit, Burnout, Verfügbarkeit von Hardware und Software. Im Zeit-raum von September 2021 bis Juni 2022 nahmen 161 Probanden an der Studie teil, davon 78 Ärzte und 83 Pflegekräfte.   Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Umstellung auf eine elektronische Patientenakte mit einer Zunahme der mentalen Arbeitsbelastung verbunden sein kann. Die Auswahl der Software und die zur Verfügung stehende Hardware spielen ebenso eine Rolle, wie die demographischen Merkmale der Anwender. Jüngere und IT-affine Anwender achten besonders auf die Intuitivität der Software und verbinden mentale Arbeitsbelastung mit einer schlechten Usability der ePA. Mehrfach Eingaben und fehlende Schnittstellen zu anderen Systemen wer-den als Auslöser für mentale Arbeitsbelastung angeführt. Im Rahmen der Studie konnte gezeigt werden, dass das Thema Changemanagement und Peoplemanagement bei der Einführung digitaler Anwendungen im klinischen Umfeld Beachtung finden sollte. Die Schulung der Mitarbeiter und die für die Erlernung der Software zur Verfügung gestellte Zeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Akzeptanz der ePA und damit verbundener mentaler Arbeitsbelastung., One goal of digitization in the healthcare sector is to enable data exchange across sectors and institutions. Against the backdrop of rising costs due to demographic change and, among other things, the further development of the possibilities of medical treatment, the use of digital technologies is seen as improving efficiency and increasing the quality of care. However, the difficulties and hurdles of implementation in everyday clinical practice must be taken into account. To date, there is little evidence as to whether and what challenges digitalization poses for staff in everyday clinical practice. One of the major fields of action for digitization in medicine is the electronic patient record (EHR). It has already been implemented on a large scale in many countries. In recent years, the electronic patient file has also been increasingly introduced at German hospitals. Optimizing patient care is one of the benefits of the ePA and should be integrated into the medical workflow as a support for the medical and nursing activities. This dissertation on the "Influence of digitalization in medicine on the mental workload of physicians and nursing staff" deals with the effects on the mental workload of medical staff of the switch to an electronic patient record. In this dissertation, the impact of technostress due to the changeover from pa-perbased patient records to electronic patient records was investigated. In two hospitals, physicians and nursing staff were surveyed before and after the in-troduction of the electronic patient record with regard to different influencing factors such as general satisfaction, burnout, availability of hardware and software. In the period from September 2021 to June 2022, 161 subjects took part in the study, 78 of them physicians and 83 nurses. The results of the study show that the switch to an electronic patient record can be associated with an increase in mental workload. The choice of software and the available hardware play a role, as do the demographic characteristics of the users. Younger and IT-savvy users pay particular attention to the intuitiveness of the software and associate mental workload with poor usability of the ePA. Multiple inputs and lack of interfaces to other systems are cited as reasons for mental workload. The topic of change management should be considered when introducing digital applications in the clinical environment. Staff training and the time allocated for learning the software plays a decisive role in acceptance and the associated mental workload.
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Schmidt, Katharina
2023
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Schmidt, Katharina (2023): Einfluss der Digitalisierung in der Medizin auf die mentale Arbeitsbelastung von Ärzten und Pflegepersonal: eine prospektive Beobachtungsstudie zur Einführung der elektronischen Patientenakte. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Ein Ziel der Digitalisierung im Gesundheitswesen ist einen sektoren- und institutionsübergreifenden Datenaustausch zu ermöglichen. Vor dem Hintergrund von steigenden Kosten durch den demographischen Wandel und unter anderem der Weiterentwicklung der Möglichkeiten der medizinischen Behandlung, wird der Einsatz digitaler Technologien zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und steigender Versorgungsqualität gesehen. Beachtet werden müssen dabei die Schwierigkeiten und Hürden der Umsetzung im klinischen Alltag. Bislang gibt es wenig Evidenz darüber ob und welche Herausforderungen die Digitalisierung für das Personal im klinischen Alltag mit sich bringt. Eines der großen Handlungsfelder der Digitalisierung in der Medizin ist die elektronische Patientenakte (ePA). In vielen Ländern ist sie bereits großflächig implementiert. In den letzten Jahren ist die elektronische Patientenakte zu-nehmend auch an deutschen Kliniken eingeführt worden. Die Optimierung der Patientenversorgung ist einer der Vorteile der ePA und sollte als Unterstützung für die ärztlichen und pflegerischen Tätigkeiten in den medizinischen Workflow integriert werden. Die vorliegende Dissertation zum „Einfluss der Digitalisierung in der Medizin auf die mentale Arbeitsbelastung von Ärzten und Pflegepersonal“ beschäftigt sich mit den Auswirkungen auf die mentale Arbeitsbelastung des medizinischen Personals durch die Umstellung auf eine elektronische Patientenakte. In dieser Dissertation wurden die Auswirkung von Technostress durch die Umstellung von der papierbasierten Patientenakte zu einer elektronischen Patientenakte untersucht. In zwei Kliniken erfolgte vor und nach der Einführung der elektronischen Patientenakte eine Befragung der Ärzte und des Pflegepersonals hinsichtlich unterschiedlicher Einflussfaktoren wie z.B. allgemeine Zufriedenheit, Burnout, Verfügbarkeit von Hardware und Software. Im Zeit-raum von September 2021 bis Juni 2022 nahmen 161 Probanden an der Studie teil, davon 78 Ärzte und 83 Pflegekräfte.   Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Umstellung auf eine elektronische Patientenakte mit einer Zunahme der mentalen Arbeitsbelastung verbunden sein kann. Die Auswahl der Software und die zur Verfügung stehende Hardware spielen ebenso eine Rolle, wie die demographischen Merkmale der Anwender. Jüngere und IT-affine Anwender achten besonders auf die Intuitivität der Software und verbinden mentale Arbeitsbelastung mit einer schlechten Usability der ePA. Mehrfach Eingaben und fehlende Schnittstellen zu anderen Systemen wer-den als Auslöser für mentale Arbeitsbelastung angeführt. Im Rahmen der Studie konnte gezeigt werden, dass das Thema Changemanagement und Peoplemanagement bei der Einführung digitaler Anwendungen im klinischen Umfeld Beachtung finden sollte. Die Schulung der Mitarbeiter und die für die Erlernung der Software zur Verfügung gestellte Zeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Akzeptanz der ePA und damit verbundener mentaler Arbeitsbelastung.

Abstract

One goal of digitization in the healthcare sector is to enable data exchange across sectors and institutions. Against the backdrop of rising costs due to demographic change and, among other things, the further development of the possibilities of medical treatment, the use of digital technologies is seen as improving efficiency and increasing the quality of care. However, the difficulties and hurdles of implementation in everyday clinical practice must be taken into account. To date, there is little evidence as to whether and what challenges digitalization poses for staff in everyday clinical practice. One of the major fields of action for digitization in medicine is the electronic patient record (EHR). It has already been implemented on a large scale in many countries. In recent years, the electronic patient file has also been increasingly introduced at German hospitals. Optimizing patient care is one of the benefits of the ePA and should be integrated into the medical workflow as a support for the medical and nursing activities. This dissertation on the "Influence of digitalization in medicine on the mental workload of physicians and nursing staff" deals with the effects on the mental workload of medical staff of the switch to an electronic patient record. In this dissertation, the impact of technostress due to the changeover from pa-perbased patient records to electronic patient records was investigated. In two hospitals, physicians and nursing staff were surveyed before and after the in-troduction of the electronic patient record with regard to different influencing factors such as general satisfaction, burnout, availability of hardware and software. In the period from September 2021 to June 2022, 161 subjects took part in the study, 78 of them physicians and 83 nurses. The results of the study show that the switch to an electronic patient record can be associated with an increase in mental workload. The choice of software and the available hardware play a role, as do the demographic characteristics of the users. Younger and IT-savvy users pay particular attention to the intuitiveness of the software and associate mental workload with poor usability of the ePA. Multiple inputs and lack of interfaces to other systems are cited as reasons for mental workload. The topic of change management should be considered when introducing digital applications in the clinical environment. Staff training and the time allocated for learning the software plays a decisive role in acceptance and the associated mental workload.