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Einfluss hämodynamischer Parameter auf das Überleben nach interventioneller Trikuspidalklappenrekonstruktion bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz
Einfluss hämodynamischer Parameter auf das Überleben nach interventioneller Trikuspidalklappenrekonstruktion bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz
Die Trikuspidalklappeninsuffizienz (TI) ist ein häufiges Klappenvitium, deren Prävalenz mit zunehmendem Alter steigt und mit einer erhöhten Mortalität einhergeht. Medikamentöse Behandlungsmöglichkei¬ten stellen nur eine unspezifische Therapie dar, wohingegen eine chirurgische Therapie nur selten durchgeführt wird. Momentan befinden sich interventionelle Therapiemöglichkeiten noch in der klinischen Testung, jedoch zeigten sich im Rahmen von kathetergesteuerten Interventionen sowohl eine hohe Sicherheit als auch eine postinterventionelle Verbesserung der Symptomatik. Bezüglich der hämodynamischen Prädiktoren für den Erfolg und die Mortalität nach einer Intervention liegen jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nur wenige Daten vor. Die vorliegende Studie analysiert die Auswirkungen von echokardiographisch und invasiv bestimmten hämodynamischen Parametern auf das Überleben nach einer kathetergesteuerten, Segel-basierten Trikuspidalklappenrekonstruktion (TTVR). Hierdurch sollen belastbare Prädiktoren identifiziert werden, die künftig bei der Indikationsstellung zur TTVR herangezogen werden können. Insgesamt wurden in diese internationale und multizentrische Studie 236 Patienten eingeschlossen, bei denen eine isolierte TTVR durchgeführt wurde. Hierbei wurden präinterventionell sowohl die klinischen Patienteneigenschaften als auch Untersuchungsergebnisse aus Echokardiographie und einem Rechtsherzkatheter (RHK) betrachtet. Im Rahmen von Nachuntersuchungen erfolgten erneute klinische und echokardiographische Beurteilungen des Behandlungserfolges. Mögliche Prädiktoren für das Überleben nach TTVR wurden anhand einer Cox-Regressionsanalyse bestimmt und anschließend konnten durch die Kombination von Prädiktoren Patientengruppen mit verschiedenen, hämodynamischen Risikoprofilen gebildet werden. Außerdem erfolgte eine Validierung des echokardiographisch bestimmten systolischen pulmonalarteriellen Drucks (sPAP) durch die invasiv gewonnen Ergebnisse des RHK. Als Endpunkt diente das 1-Jahres-Überleben nach TTVR. In den Voruntersuchungen zeigten alle Patienten (medianes Alter 78 Jahre, 53% weiblich) eine schwergradige TI, durch die TTVR konnte der Schweregrad signifikant gesenkt werden, sodass bei 93% der Patienten eine Verbesserung um mindestens einen Schweregrad erzielt wurde. Damit einhergehend zeigte sich im Verlauf bei 64% der behandelten Patienten eine Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit um mindestens eine New York Heart Association (NYHA) Klasse. Des Weiteren wurde eine signifikante Reduktion der „v“-Welle im rechten Vorhof festgestellt, welche im Median 20% betrug. Entsprechend wurde die mediane „v“-Welle von 21 mmHg präinterventionell auf 16 mmHg postinterventionell gesenkt. Es bestand eine signifikante Korrelation zwischen dem echokardiographisch und dem invasiv bestimmten sPAP, jedoch fielen im Vergleich die echokardiographischen Werte signifikant niedriger aus, sodass eine pulmonale Hypertonie (PH) bei Patienten mit TI häufig übersehen wurde. Als statistisch signifikante Prädiktoren für die 1-Jahres-Mortalität nach TTVR konnten der pulmonalarterielle Druck, der transpulmonale Gradient (TPG), der pulmonalvenöse Widerstand (PVR) und die rechtsventrikuläre Schlagarbeit (RVSW) identifiziert werden (p < 0,05). Eine Unterteilung der Patienten anhand einer Kombination aus dem mittleren pulmonalarteriellen Druck (mPAP) und TPG ergab eine weiterführende Beurteilung der hämodynamischen Situation und eine Einteilung der Patienten in Gruppen ohne PH, mit vorwiegend postkapillärer PH und mit vorwiegend präkapillärer PH. Diese Einteilung ermöglichte die beste Vorhersage bezüglich des Überlebens nach TTVR, wobei sich eine präkapilläre PH als ungünstig präsentierte (1-Jahres-Überleben nur 36%). Die Prognose bei Patienten ohne PH oder mit postkapillärer PH war hingegen gut und das 1-Jahres-Überleben betrug 92% beziehungsweise 78%.
Trikuspidalklappeninsuffizienz, Hämodynamik, Trikuspidalklappenrekonstruktion, Rechtsherzkatheter,
Hertell, Marie-Helene Adelheit Dieta von
2023
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Hertell, Marie-Helene Adelheit Dieta von (2023): Einfluss hämodynamischer Parameter auf das Überleben nach interventioneller Trikuspidalklappenrekonstruktion bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Die Trikuspidalklappeninsuffizienz (TI) ist ein häufiges Klappenvitium, deren Prävalenz mit zunehmendem Alter steigt und mit einer erhöhten Mortalität einhergeht. Medikamentöse Behandlungsmöglichkei¬ten stellen nur eine unspezifische Therapie dar, wohingegen eine chirurgische Therapie nur selten durchgeführt wird. Momentan befinden sich interventionelle Therapiemöglichkeiten noch in der klinischen Testung, jedoch zeigten sich im Rahmen von kathetergesteuerten Interventionen sowohl eine hohe Sicherheit als auch eine postinterventionelle Verbesserung der Symptomatik. Bezüglich der hämodynamischen Prädiktoren für den Erfolg und die Mortalität nach einer Intervention liegen jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nur wenige Daten vor. Die vorliegende Studie analysiert die Auswirkungen von echokardiographisch und invasiv bestimmten hämodynamischen Parametern auf das Überleben nach einer kathetergesteuerten, Segel-basierten Trikuspidalklappenrekonstruktion (TTVR). Hierdurch sollen belastbare Prädiktoren identifiziert werden, die künftig bei der Indikationsstellung zur TTVR herangezogen werden können. Insgesamt wurden in diese internationale und multizentrische Studie 236 Patienten eingeschlossen, bei denen eine isolierte TTVR durchgeführt wurde. Hierbei wurden präinterventionell sowohl die klinischen Patienteneigenschaften als auch Untersuchungsergebnisse aus Echokardiographie und einem Rechtsherzkatheter (RHK) betrachtet. Im Rahmen von Nachuntersuchungen erfolgten erneute klinische und echokardiographische Beurteilungen des Behandlungserfolges. Mögliche Prädiktoren für das Überleben nach TTVR wurden anhand einer Cox-Regressionsanalyse bestimmt und anschließend konnten durch die Kombination von Prädiktoren Patientengruppen mit verschiedenen, hämodynamischen Risikoprofilen gebildet werden. Außerdem erfolgte eine Validierung des echokardiographisch bestimmten systolischen pulmonalarteriellen Drucks (sPAP) durch die invasiv gewonnen Ergebnisse des RHK. Als Endpunkt diente das 1-Jahres-Überleben nach TTVR. In den Voruntersuchungen zeigten alle Patienten (medianes Alter 78 Jahre, 53% weiblich) eine schwergradige TI, durch die TTVR konnte der Schweregrad signifikant gesenkt werden, sodass bei 93% der Patienten eine Verbesserung um mindestens einen Schweregrad erzielt wurde. Damit einhergehend zeigte sich im Verlauf bei 64% der behandelten Patienten eine Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit um mindestens eine New York Heart Association (NYHA) Klasse. Des Weiteren wurde eine signifikante Reduktion der „v“-Welle im rechten Vorhof festgestellt, welche im Median 20% betrug. Entsprechend wurde die mediane „v“-Welle von 21 mmHg präinterventionell auf 16 mmHg postinterventionell gesenkt. Es bestand eine signifikante Korrelation zwischen dem echokardiographisch und dem invasiv bestimmten sPAP, jedoch fielen im Vergleich die echokardiographischen Werte signifikant niedriger aus, sodass eine pulmonale Hypertonie (PH) bei Patienten mit TI häufig übersehen wurde. Als statistisch signifikante Prädiktoren für die 1-Jahres-Mortalität nach TTVR konnten der pulmonalarterielle Druck, der transpulmonale Gradient (TPG), der pulmonalvenöse Widerstand (PVR) und die rechtsventrikuläre Schlagarbeit (RVSW) identifiziert werden (p < 0,05). Eine Unterteilung der Patienten anhand einer Kombination aus dem mittleren pulmonalarteriellen Druck (mPAP) und TPG ergab eine weiterführende Beurteilung der hämodynamischen Situation und eine Einteilung der Patienten in Gruppen ohne PH, mit vorwiegend postkapillärer PH und mit vorwiegend präkapillärer PH. Diese Einteilung ermöglichte die beste Vorhersage bezüglich des Überlebens nach TTVR, wobei sich eine präkapilläre PH als ungünstig präsentierte (1-Jahres-Überleben nur 36%). Die Prognose bei Patienten ohne PH oder mit postkapillärer PH war hingegen gut und das 1-Jahres-Überleben betrug 92% beziehungsweise 78%.