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Radiologisches und klinisches Follow-up zur Untersuchung des Fusionsverhaltens von 3D-gedruckten Emerging Implant Technologies (EIT) Cellular Titanium Cages in der Halswirbelsäule
Radiologisches und klinisches Follow-up zur Untersuchung des Fusionsverhaltens von 3D-gedruckten Emerging Implant Technologies (EIT) Cellular Titanium Cages in der Halswirbelsäule
In einer prospektiven Studie wurden die klinischen und radiologischen Ergebnisse nach anteriorer zervikaler Diskektomie, Dekompression und Fusion (ACDF) eines oder zweier Bewegungssegmente unter Verwendung eines innovativen, 3D-gedruckten, bioaktiven Titan-Cages in Verbindung mit autogenem Knochenmark klinisch und radiologisch untersucht und mit den bisher publizierten Ergebnissen von alternativen Cages verglichen. Die Fragestellung der Arbeit war, ob die Ergebnisse klinisch und radiologisch mit dem bekannten Standard vergleichbar sind oder Vorteile bieten. Die primären und sekundären Fragestellungen waren, in welchem Ausmaß es nach ACDF mit den 3D-gedruckten Titan-Cages zur Fusion kommt und in welchem Ausmaß Sinterungen eintreten. Ferner sollten die klinischen und funktionellen Früh-Ergebnisse (3 bis 12 Monate) evaluiert werden. Hierzu wurden die Patienten präoperativ sowie nach 3 und 12 Monaten klinisch untersucht und standardisierte Röntgenaufnahmen der Halswirbelsäule (HWS) inklusive Flexions- und Extensionsaufnahmen durchgeführt. Zur klinischen Auswertung dienten der international validierte Neck Disability Index (NDI), die Schmerzerfassung (Arm- und Nackenschmerz) mittels der Visuellen Analogskala (VAS) sowie die Erfassung der subjektiven Patientenzufriedenheit. Die Röntgenaufnahmen wurden mittels FXATM-Software halbautomatisch vermessen und zur Bestimmung der Stabilität der Bewegungssegmente wurde die Range of Motion (RoM) bestimmt. Bei einer Beweglichkeit von < 4° war das Kriterium einer funktionellen Fusion des Bewegungssegmentes erfüllt. Zusammenfassend sind die in unserer Studie erzielten radiologischen Ergebnisse sowohl im allgemeinen Literaturvergleich als auch im direkten Vergleich mit einer nahezu identischen Patientengruppe - jedoch mit unterschiedlichem Implantat - nicht nur identisch gut („non-inferior“), sondern tendenziell sogar besser. Gemäß der oben angegebenen Definition betrugen die Fusionsraten 97,3 % nach 3 und 86,8 % nach 12 Monaten. Vor allem der 3- Monatswert liegt deutlich über den in der Literatur publizierten Werten und suggeriert eine schnell stattfindende Fusion durch das verwendete Implantat in Verbindung mit autogenem Knochenmark. Gleiches trifft auch auf die klinischen Ergebnisse zu. Dies gilt sowohl für die erzielten Absolutwerte des NDI der VAS für Arm- und Nackenschmerzen als auch für die Differenzen zwischen präoperativem Wert und Follow-up-Wert nach 3 und 12 Monaten. Vor allem bezüglich der Schmerzverbesserung wurden die international akzeptierten Werte der „minimum important clinical difference“ (MICD) sowohl für die VAS für Armschmerzen (Brachialgien) als auch für die VAS für Nackenschmerzen (Zervikalgien) deutlich übertroffen. Bei keinem Patienten trat eine pathologische Sinterung des Implantats auf. Die Tatsache, dass ebenso keine klinischen Komplikationen auftraten, ist sicherlich einer Schwäche dieser Studie geschuldet, da es sich um ein hoch selektives Patientengut mit ausgewählten Diagnosen und lediglich mono- und bisegmentalen Operationen handelte. Auch die Tatsache, dass die Studie keine eigene Kontrollgruppe beinhaltet, ist eine methodische Schwäche. Zusammenfassend führt die anteriore zervikale Diskektomie, Dekompression und Fusion mittels 3D-gedruckter Cellular Titanium Cages zu sehr guten radiologischen und klinischen Ergebnissen sowie zu einer hohen Patientenzufriedenheit. Das Verfahren hat sich in Kombination mit den verwendeten Implantaten als sicheres und reproduzierbares Verfahren für die Anwendungen bei mono- und bisegmentalen Fusionen erwiesen.
ACDF, EIT, Cage, Fusion
Mayer, Frizzi
2023
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Mayer, Frizzi (2023): Radiologisches und klinisches Follow-up zur Untersuchung des Fusionsverhaltens von 3D-gedruckten Emerging Implant Technologies (EIT) Cellular Titanium Cages in der Halswirbelsäule. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

In einer prospektiven Studie wurden die klinischen und radiologischen Ergebnisse nach anteriorer zervikaler Diskektomie, Dekompression und Fusion (ACDF) eines oder zweier Bewegungssegmente unter Verwendung eines innovativen, 3D-gedruckten, bioaktiven Titan-Cages in Verbindung mit autogenem Knochenmark klinisch und radiologisch untersucht und mit den bisher publizierten Ergebnissen von alternativen Cages verglichen. Die Fragestellung der Arbeit war, ob die Ergebnisse klinisch und radiologisch mit dem bekannten Standard vergleichbar sind oder Vorteile bieten. Die primären und sekundären Fragestellungen waren, in welchem Ausmaß es nach ACDF mit den 3D-gedruckten Titan-Cages zur Fusion kommt und in welchem Ausmaß Sinterungen eintreten. Ferner sollten die klinischen und funktionellen Früh-Ergebnisse (3 bis 12 Monate) evaluiert werden. Hierzu wurden die Patienten präoperativ sowie nach 3 und 12 Monaten klinisch untersucht und standardisierte Röntgenaufnahmen der Halswirbelsäule (HWS) inklusive Flexions- und Extensionsaufnahmen durchgeführt. Zur klinischen Auswertung dienten der international validierte Neck Disability Index (NDI), die Schmerzerfassung (Arm- und Nackenschmerz) mittels der Visuellen Analogskala (VAS) sowie die Erfassung der subjektiven Patientenzufriedenheit. Die Röntgenaufnahmen wurden mittels FXATM-Software halbautomatisch vermessen und zur Bestimmung der Stabilität der Bewegungssegmente wurde die Range of Motion (RoM) bestimmt. Bei einer Beweglichkeit von < 4° war das Kriterium einer funktionellen Fusion des Bewegungssegmentes erfüllt. Zusammenfassend sind die in unserer Studie erzielten radiologischen Ergebnisse sowohl im allgemeinen Literaturvergleich als auch im direkten Vergleich mit einer nahezu identischen Patientengruppe - jedoch mit unterschiedlichem Implantat - nicht nur identisch gut („non-inferior“), sondern tendenziell sogar besser. Gemäß der oben angegebenen Definition betrugen die Fusionsraten 97,3 % nach 3 und 86,8 % nach 12 Monaten. Vor allem der 3- Monatswert liegt deutlich über den in der Literatur publizierten Werten und suggeriert eine schnell stattfindende Fusion durch das verwendete Implantat in Verbindung mit autogenem Knochenmark. Gleiches trifft auch auf die klinischen Ergebnisse zu. Dies gilt sowohl für die erzielten Absolutwerte des NDI der VAS für Arm- und Nackenschmerzen als auch für die Differenzen zwischen präoperativem Wert und Follow-up-Wert nach 3 und 12 Monaten. Vor allem bezüglich der Schmerzverbesserung wurden die international akzeptierten Werte der „minimum important clinical difference“ (MICD) sowohl für die VAS für Armschmerzen (Brachialgien) als auch für die VAS für Nackenschmerzen (Zervikalgien) deutlich übertroffen. Bei keinem Patienten trat eine pathologische Sinterung des Implantats auf. Die Tatsache, dass ebenso keine klinischen Komplikationen auftraten, ist sicherlich einer Schwäche dieser Studie geschuldet, da es sich um ein hoch selektives Patientengut mit ausgewählten Diagnosen und lediglich mono- und bisegmentalen Operationen handelte. Auch die Tatsache, dass die Studie keine eigene Kontrollgruppe beinhaltet, ist eine methodische Schwäche. Zusammenfassend führt die anteriore zervikale Diskektomie, Dekompression und Fusion mittels 3D-gedruckter Cellular Titanium Cages zu sehr guten radiologischen und klinischen Ergebnissen sowie zu einer hohen Patientenzufriedenheit. Das Verfahren hat sich in Kombination mit den verwendeten Implantaten als sicheres und reproduzierbares Verfahren für die Anwendungen bei mono- und bisegmentalen Fusionen erwiesen.