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Entwicklung und Validierung eines Situational Judgement Tests zum Umgang mit Emotionen für Medizinstudierende
Entwicklung und Validierung eines Situational Judgement Tests zum Umgang mit Emotionen für Medizinstudierende
Die vorliegende Doktorarbeit widmet sich den übergeordneten Fragestellungen, wie ein Situational Judgement Test zur Prüfung des professionellen Umgangs mit Emotionen von Medizinstudierenden entwickelt und validiert werden kann und inwieweit dieses Prüfungsformat empathisches Verhalten voraussagen kann. In drei aufeinanderfolgenden Studien wurde ein computer-basierter Situational Judgement Test theoriegeleitet entwickelt (Studie 1), mit Medizinstudierenden der LMU München im Rahmen einer experimentellen Studie getestet (Studie 2), in Relation zu anderen Prüfungsformaten validiert und Empfehlungen für den curricularen Einsatz des Situational Judgement Test ausgesprochen (Studie 3). Die Ergebnisse der Studien 1 und 2 (Paper I) zeigen, dass VR-CoDES ein praktikables Rahmenmodell zur Entwicklung eines SJTs zur Messung der Empathiefähigkeit von Medizinstudierenden ist. Um Medizinstudierenden dabei zu helfen, professionelles empathisches Verhalten zu entwickeln, muss die Prüfungssituation realistische Kontexte nachbilden, welches wir mit einer vorgeschalteten qualitativen Interviewstudie erreichten. Wie sich des Weiteren herausstellte waren die Verwendung von authentischen Szenarien als Grundlage für die Fallvignetten, der Einsatz von Videos in einer online-basierten Lernplattform und das Heranziehen von Expertenpanels zur Entwicklung und Validierung des Tests sowie eines entsprechenden Scores, wichtige Komponenten zur erfolgreichen Entwicklung und Implementierung eines SJTs. Durch Studie 3 (Paper II) konnten wir uns einem Verständnis von ärztlicher Empathiefähigkeit und ihrer Messung annähern, indem wir verschiedene Instrumente, die die einzelnen Komponenten von Empathie abdecken, kombinierten. Wir stützten unsere Studie auf Definitionen und auf Instrumente, die im Bereich der medizinischen Ausbildung gut etabliert und validiert sind. Wir konnten zeigen, dass die Komponenten des multidimensionalen Empathie-Modells interkorreliert sind und nicht getrennt voneinander auftreten und, dass sich der von uns entwickelte SJT gut dazu eignet, die prozeduralen Wissensanteile von Empathie bei Medizinstudierenden zu messen. Die zwei von uns eingesetzten Scores (Experten-basiert und theoriebasiert) des SJTs sagten empathisches Verhalten im OSCE voraus. Durch unsere Empfehlungen für den Einsatz von verschiedenen Prüfungsinstrumenten zur Messung medizinischer Empathiefähigkeit konnten wir einen sinnvollen Beitrag zur zukünftigen Gestaltung von longitudinalen Medizincurricula leisten. Hier findet auch der von uns entwickelte SJT einen berechtigten Platz und kann einen wichtigen Anteil des multidimensionalen Konstrukts der ärztlichen Empathiefähigkeit valide abbilden.
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Graupe, Tanja
2023
German
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Graupe, Tanja (2023): Entwicklung und Validierung eines Situational Judgement Tests zum Umgang mit Emotionen für Medizinstudierende. Dissertation, LMU München: Faculty of Medicine
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Abstract

Die vorliegende Doktorarbeit widmet sich den übergeordneten Fragestellungen, wie ein Situational Judgement Test zur Prüfung des professionellen Umgangs mit Emotionen von Medizinstudierenden entwickelt und validiert werden kann und inwieweit dieses Prüfungsformat empathisches Verhalten voraussagen kann. In drei aufeinanderfolgenden Studien wurde ein computer-basierter Situational Judgement Test theoriegeleitet entwickelt (Studie 1), mit Medizinstudierenden der LMU München im Rahmen einer experimentellen Studie getestet (Studie 2), in Relation zu anderen Prüfungsformaten validiert und Empfehlungen für den curricularen Einsatz des Situational Judgement Test ausgesprochen (Studie 3). Die Ergebnisse der Studien 1 und 2 (Paper I) zeigen, dass VR-CoDES ein praktikables Rahmenmodell zur Entwicklung eines SJTs zur Messung der Empathiefähigkeit von Medizinstudierenden ist. Um Medizinstudierenden dabei zu helfen, professionelles empathisches Verhalten zu entwickeln, muss die Prüfungssituation realistische Kontexte nachbilden, welches wir mit einer vorgeschalteten qualitativen Interviewstudie erreichten. Wie sich des Weiteren herausstellte waren die Verwendung von authentischen Szenarien als Grundlage für die Fallvignetten, der Einsatz von Videos in einer online-basierten Lernplattform und das Heranziehen von Expertenpanels zur Entwicklung und Validierung des Tests sowie eines entsprechenden Scores, wichtige Komponenten zur erfolgreichen Entwicklung und Implementierung eines SJTs. Durch Studie 3 (Paper II) konnten wir uns einem Verständnis von ärztlicher Empathiefähigkeit und ihrer Messung annähern, indem wir verschiedene Instrumente, die die einzelnen Komponenten von Empathie abdecken, kombinierten. Wir stützten unsere Studie auf Definitionen und auf Instrumente, die im Bereich der medizinischen Ausbildung gut etabliert und validiert sind. Wir konnten zeigen, dass die Komponenten des multidimensionalen Empathie-Modells interkorreliert sind und nicht getrennt voneinander auftreten und, dass sich der von uns entwickelte SJT gut dazu eignet, die prozeduralen Wissensanteile von Empathie bei Medizinstudierenden zu messen. Die zwei von uns eingesetzten Scores (Experten-basiert und theoriebasiert) des SJTs sagten empathisches Verhalten im OSCE voraus. Durch unsere Empfehlungen für den Einsatz von verschiedenen Prüfungsinstrumenten zur Messung medizinischer Empathiefähigkeit konnten wir einen sinnvollen Beitrag zur zukünftigen Gestaltung von longitudinalen Medizincurricula leisten. Hier findet auch der von uns entwickelte SJT einen berechtigten Platz und kann einen wichtigen Anteil des multidimensionalen Konstrukts der ärztlichen Empathiefähigkeit valide abbilden.