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Nachweis von Rickettsien in Zecken aus Mühldorf/Inn, Oberbayern
Nachweis von Rickettsien in Zecken aus Mühldorf/Inn, Oberbayern
In einer bisher nicht beprobten Region im Landkreis Mühldorf/Inn wurden zur Bestimmung der Prävalenz und Variabilität von Rickettsien Zecken gescreent und – nach Hinweisen aus früheren Untersuchungen – auf das mögliche Vorkommen einer der Rickettsia (R.) massiliae ähnlichen Rickettsien-Art un-tersucht. Es wurden 1084 Zecken der Art Ixodes (I.) ricinus untersucht, davon 55 Männchen, 79 Weibchen, 941 Nymphen und 9 Larven. Die mittels Flagging gesammelten Tiere wurden in Lysing Matrix A Tubes sortiert und bis zur weite-ren Verarbeitung bei -80°C gelagert. Adulte Zecken wurden einzeln, Nym-phen und Larven ab Probe 531 in Pools zu je drei Stück untersucht. Dabei wurden die Zecken zunächst homogenisiert und Nukleinsäuren extrahiert. Die Eluate wurden mittels einer Pan Rickettsia Real-Time-PCR gescreent. 59 Pro-ben wurden auf Rickettsien positiv getestet. Zur Bestimmung der vorliegenden Rickettsien-Spezies erfolgte mit allen positiven Proben eine R. helvetica spezi-fische Real-Time-PCR und zusätzlich ein Multi Locus Sequence Typing der Genorte 16S rDNA, 5S-23S intergenetic spacer region, OmpA und OmpB mit anschließender Gelelektophorese und Sequenzierung. Von den positiven Proben/Probenpools erwiesen sich 36 als R. helvetica und 5 als R. monacen-sis, 18 Proben/Probenpools ließen sich aufgrund der zu niedrigen Nuklein-säure-Konzentration nicht weiter differenzieren. Proben, die einen cycle-threshold < 35 aufwiesen wurden mittels Shell-Vial-Technik und konventionell in Zellkultur angezüchtet. Aus den Shell Vials fand nach 6-8 Tagen eine Pas-sage in kleine Zellkulturflaschen statt. Der Erfolg der Anzucht wurde mittels Real-Time-PCR durch deutliche Abnahme des cycle-threshold-Werts (≥ 2) ge-zeigt, stichprobenartig wurde zusätzlich ein Nachweis per Immunfluoreszenz durchgeführt. Erfolgreich angezogene Rickettsien wurden mit den Zellen ge-erntet und bei -80°C eingelagert. Insgesamt waren 35 Anzuchten erfolgreich (32 R. helvetica/ 3 R. monacensis). Die Anzucht in Shell Vials zeigte einen deutlich höheren Anzuchterfolg. In den untersuchten Genorten des Multi Locus Sequence Typing zeigten sich keine Unterschiede innerhalb der unter-suchten Rickettsien-Spezies. Die 2004 in der 16S-Sequenz R. massiliae-ähnliche Spezies wurde im beprobten Gebiet nicht erneut nachgewiesen.
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Bauer, Veronika
2023
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Bauer, Veronika (2023): Nachweis von Rickettsien in Zecken aus Mühldorf/Inn, Oberbayern. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

In einer bisher nicht beprobten Region im Landkreis Mühldorf/Inn wurden zur Bestimmung der Prävalenz und Variabilität von Rickettsien Zecken gescreent und – nach Hinweisen aus früheren Untersuchungen – auf das mögliche Vorkommen einer der Rickettsia (R.) massiliae ähnlichen Rickettsien-Art un-tersucht. Es wurden 1084 Zecken der Art Ixodes (I.) ricinus untersucht, davon 55 Männchen, 79 Weibchen, 941 Nymphen und 9 Larven. Die mittels Flagging gesammelten Tiere wurden in Lysing Matrix A Tubes sortiert und bis zur weite-ren Verarbeitung bei -80°C gelagert. Adulte Zecken wurden einzeln, Nym-phen und Larven ab Probe 531 in Pools zu je drei Stück untersucht. Dabei wurden die Zecken zunächst homogenisiert und Nukleinsäuren extrahiert. Die Eluate wurden mittels einer Pan Rickettsia Real-Time-PCR gescreent. 59 Pro-ben wurden auf Rickettsien positiv getestet. Zur Bestimmung der vorliegenden Rickettsien-Spezies erfolgte mit allen positiven Proben eine R. helvetica spezi-fische Real-Time-PCR und zusätzlich ein Multi Locus Sequence Typing der Genorte 16S rDNA, 5S-23S intergenetic spacer region, OmpA und OmpB mit anschließender Gelelektophorese und Sequenzierung. Von den positiven Proben/Probenpools erwiesen sich 36 als R. helvetica und 5 als R. monacen-sis, 18 Proben/Probenpools ließen sich aufgrund der zu niedrigen Nuklein-säure-Konzentration nicht weiter differenzieren. Proben, die einen cycle-threshold < 35 aufwiesen wurden mittels Shell-Vial-Technik und konventionell in Zellkultur angezüchtet. Aus den Shell Vials fand nach 6-8 Tagen eine Pas-sage in kleine Zellkulturflaschen statt. Der Erfolg der Anzucht wurde mittels Real-Time-PCR durch deutliche Abnahme des cycle-threshold-Werts (≥ 2) ge-zeigt, stichprobenartig wurde zusätzlich ein Nachweis per Immunfluoreszenz durchgeführt. Erfolgreich angezogene Rickettsien wurden mit den Zellen ge-erntet und bei -80°C eingelagert. Insgesamt waren 35 Anzuchten erfolgreich (32 R. helvetica/ 3 R. monacensis). Die Anzucht in Shell Vials zeigte einen deutlich höheren Anzuchterfolg. In den untersuchten Genorten des Multi Locus Sequence Typing zeigten sich keine Unterschiede innerhalb der unter-suchten Rickettsien-Spezies. Die 2004 in der 16S-Sequenz R. massiliae-ähnliche Spezies wurde im beprobten Gebiet nicht erneut nachgewiesen.