Logo Logo
Hilfe
Kontakt
Switch language to English
Perioperatives immunoinflammatorisches Monitoring von Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz und Nierentransplantation
Perioperatives immunoinflammatorisches Monitoring von Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz und Nierentransplantation
Die chronische Inflammation stellt in der Therapie der terminalen Niereninsuffizienz eine große therapeutische Herausforderung dar. Als ein wichtiger Faktor hierfür konnte eine erhöhte Endotoxinämie identifiziert werden, die einen wesentlichen Risikofaktor für die erhöhte kardiovaskuläre Mortalität von Hämodialyse-Patienten darstellt, als auch den Erfolg von Nierentransplantation bezüglich Überleben und Graft-Funktion gefährden kann. Bisherige Nachweismethoden einer Endotoxinämie sind in ihrer Herstellung sehr aufwendig und kostenintensiv. Eine neue Nachweismethode, das Endotoxin Activity Assay (EAA), fußt auf der Reaktion von Granulozyten auf Endotoxine und konnte in bisherigen Studien valide Ergebnisse erzielen. Ziel dieser Studie war es, diese neue Nachweis-Methode für die Untersuchung der Endotoxinämie bei dialysepflichtigen und nierentransplantierten Patienten zu evaluieren und in einen Gesamtkontext zu patientenbezogenen Daten, Laborwerten und klinischen Ereignissen zu stellen. Der EAA kann keine wesentlichen Veränderungen der Endotoxin-Aktivität im Rahmen einer Dialyse-Behandlung feststellen. Ebenso zeigen sich die EAA-Werte von klinischen und patienten-bezogenen Parametern unabhängig. Im Unterschied zu anderen publizierten Ergebnissen konnte ebenfalls keine generelle Immunaktivierung anhand des EAA-Wertes bei Dialyse-Patienten ermittelt werden. Ein direkter Vergleich der auf unterschiedlichen Arten gemessenen Endotoxinämien ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur sehr eingeschränkt möglich. Im postoperativen Verlauf von Nierentransplantationen können erhöhte Endotoxinwerte mit der Eintrittswahrscheinlichkeit von postoperativen Transplantations-Komplikationen, wie Transplantat-Abstoßungen oder Verlust der Transplantat-Funktion signifikant in Zusammenhang gebracht werden. Eine weitere Einbettung der EAA-Werte mit klinischen verfügbaren Laborwerten oder patientenbezogenen Daten ist nur in unzureichendem Maße möglich. Mit Hilfe dieser zweigliedrigen Studie konnten neue Erkenntnisse sowohl bezüglich der Endotoxinämie bei dialysepflichtigen Patienten als auch des immunoinflammatorischen Zustands nierentransplantierter Patienten gewonnen werden. Weitere Analysen hätten zur Aufgabe, diese neue Nachweisemethode zur Endotoxinämie neben den terminal nierenerkrankten Patienten auch auf andere Patientengruppen mit erhöhtem Risiko für Komplikationen aufgrund vorangegangener Immunstimulationen anzuwenden.
Nierentransplantation, Endotoxin, Endotoxin Activity Assay (EAA), Inflammation, Niereninsuffizienz
Delden, Dustin van
2023
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Delden, Dustin van (2023): Perioperatives immunoinflammatorisches Monitoring von Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz und Nierentransplantation. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
[thumbnail of Delden_Dustin_van.pdf]
Vorschau
PDF
Delden_Dustin_van.pdf

2MB

Abstract

Die chronische Inflammation stellt in der Therapie der terminalen Niereninsuffizienz eine große therapeutische Herausforderung dar. Als ein wichtiger Faktor hierfür konnte eine erhöhte Endotoxinämie identifiziert werden, die einen wesentlichen Risikofaktor für die erhöhte kardiovaskuläre Mortalität von Hämodialyse-Patienten darstellt, als auch den Erfolg von Nierentransplantation bezüglich Überleben und Graft-Funktion gefährden kann. Bisherige Nachweismethoden einer Endotoxinämie sind in ihrer Herstellung sehr aufwendig und kostenintensiv. Eine neue Nachweismethode, das Endotoxin Activity Assay (EAA), fußt auf der Reaktion von Granulozyten auf Endotoxine und konnte in bisherigen Studien valide Ergebnisse erzielen. Ziel dieser Studie war es, diese neue Nachweis-Methode für die Untersuchung der Endotoxinämie bei dialysepflichtigen und nierentransplantierten Patienten zu evaluieren und in einen Gesamtkontext zu patientenbezogenen Daten, Laborwerten und klinischen Ereignissen zu stellen. Der EAA kann keine wesentlichen Veränderungen der Endotoxin-Aktivität im Rahmen einer Dialyse-Behandlung feststellen. Ebenso zeigen sich die EAA-Werte von klinischen und patienten-bezogenen Parametern unabhängig. Im Unterschied zu anderen publizierten Ergebnissen konnte ebenfalls keine generelle Immunaktivierung anhand des EAA-Wertes bei Dialyse-Patienten ermittelt werden. Ein direkter Vergleich der auf unterschiedlichen Arten gemessenen Endotoxinämien ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur sehr eingeschränkt möglich. Im postoperativen Verlauf von Nierentransplantationen können erhöhte Endotoxinwerte mit der Eintrittswahrscheinlichkeit von postoperativen Transplantations-Komplikationen, wie Transplantat-Abstoßungen oder Verlust der Transplantat-Funktion signifikant in Zusammenhang gebracht werden. Eine weitere Einbettung der EAA-Werte mit klinischen verfügbaren Laborwerten oder patientenbezogenen Daten ist nur in unzureichendem Maße möglich. Mit Hilfe dieser zweigliedrigen Studie konnten neue Erkenntnisse sowohl bezüglich der Endotoxinämie bei dialysepflichtigen Patienten als auch des immunoinflammatorischen Zustands nierentransplantierter Patienten gewonnen werden. Weitere Analysen hätten zur Aufgabe, diese neue Nachweisemethode zur Endotoxinämie neben den terminal nierenerkrankten Patienten auch auf andere Patientengruppen mit erhöhtem Risiko für Komplikationen aufgrund vorangegangener Immunstimulationen anzuwenden.