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Einfluss von PD-(L)1-Checkpoint-Inhibitoren auf die Lebensqualität von Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom im Vergleich zur Chemotherapie. Evaluation im Rahmen einer prospektiven, unizentrischen klinischen Studie der Urologischen Klinik und Poliklinik der LMU Universitätsklinik München
Einfluss von PD-(L)1-Checkpoint-Inhibitoren auf die Lebensqualität von Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom im Vergleich zur Chemotherapie. Evaluation im Rahmen einer prospektiven, unizentrischen klinischen Studie der Urologischen Klinik und Poliklinik der LMU Universitätsklinik München
Wir führten eine Analyse der Lebensqualität von Patienten mit metastasierten Urothelkarzinomen durch, die systemisch entweder mit einer zytotoxischen Chemotherapie oder mit PD-(L)1-Checkpoint-Inhibitoren im Rahmen einer Immuntherapie behandelt wurden. In der Chemotherapie-Gruppe wurde beim Großteil der Patienten eine Verschlechterung der Lebensqualität (operationalisiert als der Wert des ermittelten „Global Health Status“ des EORTC-QLQ-C30-Fragebogens) beobachtet. In der Immuntherapie-Gruppe (n=17) hingegen konnte der überwiegende Anteil der Patienten ihre Lebensqualität unter der Therapie erhalten oder sogar verbessern. Die Auswertung des Parameters „FACT-BL Total Score“ des blasentumor-spezifischen FACT-BL-Fragebogens ergab im Hinblick auf die Lebensqualität nur moderate Abweichungen vom Baseline-Mittelwert, in der Dynamik der Daten jedoch vergleichbare Ergebnisse: in der Chemotherapie-Gruppe zeigte sich eine moderate Verschlechterung der Werte, in der Immuntherapie-Gruppe dagegen eine marginale Verbesserung. Bei Patienten der Chemotherapie-Gruppe beobachteten wir im Verlauf der beiden Erhebungen zudem eine signifikante Verschlechterung des Parameters „Physical Functioning Score“ des EORTC-QLQ-C30, die mit der höheren Toxizität der Chemotherapie assoziiert werden kann. Ein weiterer signifikanter Unterschied ergab sich beim Vergleich des Parameters „Emotional Functioning Score“ zwischen den Therapiegruppen zum Zeitpunkt der zweiten Erhebung. Die schlechteren Werte der Chemotherapie-Gruppe können zunächst erneut mit der höheren Toxizität und der damit verbundenen stärkeren körperlichen Beeinträchtigung der Patienten erklärt werden. Ein weiterer kausaler Faktor könnte in diesem Kontext darin bestehen, dass PD-(L)1-Checkpoint-Inhibitoren als neue, innovative Therapie-Optionen beim medizinischen Personal und den Patienten größere Hoffnungen und stärkere Zuversicht erwecken, und somit zu einer vergleichsweise geringeren emotionalen Belastung der Patienten beitragen.
Immunotherapy, Pembrolizumab, Atezolizumab, Quality of Life, Urothelial Carcinoma
Wietheger, Benjamin
2023
German
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Wietheger, Benjamin (2023): Einfluss von PD-(L)1-Checkpoint-Inhibitoren auf die Lebensqualität von Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom im Vergleich zur Chemotherapie: Evaluation im Rahmen einer prospektiven, unizentrischen klinischen Studie der Urologischen Klinik und Poliklinik der LMU Universitätsklinik München. Dissertation, LMU München: Faculty of Medicine
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Abstract

Wir führten eine Analyse der Lebensqualität von Patienten mit metastasierten Urothelkarzinomen durch, die systemisch entweder mit einer zytotoxischen Chemotherapie oder mit PD-(L)1-Checkpoint-Inhibitoren im Rahmen einer Immuntherapie behandelt wurden. In der Chemotherapie-Gruppe wurde beim Großteil der Patienten eine Verschlechterung der Lebensqualität (operationalisiert als der Wert des ermittelten „Global Health Status“ des EORTC-QLQ-C30-Fragebogens) beobachtet. In der Immuntherapie-Gruppe (n=17) hingegen konnte der überwiegende Anteil der Patienten ihre Lebensqualität unter der Therapie erhalten oder sogar verbessern. Die Auswertung des Parameters „FACT-BL Total Score“ des blasentumor-spezifischen FACT-BL-Fragebogens ergab im Hinblick auf die Lebensqualität nur moderate Abweichungen vom Baseline-Mittelwert, in der Dynamik der Daten jedoch vergleichbare Ergebnisse: in der Chemotherapie-Gruppe zeigte sich eine moderate Verschlechterung der Werte, in der Immuntherapie-Gruppe dagegen eine marginale Verbesserung. Bei Patienten der Chemotherapie-Gruppe beobachteten wir im Verlauf der beiden Erhebungen zudem eine signifikante Verschlechterung des Parameters „Physical Functioning Score“ des EORTC-QLQ-C30, die mit der höheren Toxizität der Chemotherapie assoziiert werden kann. Ein weiterer signifikanter Unterschied ergab sich beim Vergleich des Parameters „Emotional Functioning Score“ zwischen den Therapiegruppen zum Zeitpunkt der zweiten Erhebung. Die schlechteren Werte der Chemotherapie-Gruppe können zunächst erneut mit der höheren Toxizität und der damit verbundenen stärkeren körperlichen Beeinträchtigung der Patienten erklärt werden. Ein weiterer kausaler Faktor könnte in diesem Kontext darin bestehen, dass PD-(L)1-Checkpoint-Inhibitoren als neue, innovative Therapie-Optionen beim medizinischen Personal und den Patienten größere Hoffnungen und stärkere Zuversicht erwecken, und somit zu einer vergleichsweise geringeren emotionalen Belastung der Patienten beitragen.