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Verbesserung der Ergebnisse nach Pankreas- und Leberresektionen
Verbesserung der Ergebnisse nach Pankreas- und Leberresektionen
Es wird erwartet, dass das duktale Adenokarzinom des Pankreas bis 2030 zu den führenden Ursachen malignombedingter Mortalität zählt. Trotz intensiver Bemühungen ist das Survival bis heute nicht zufriedenstellend. Daher sind neue Ansätze zur Verbesserung des Überlebens dieser Patienten notwendig. Weiterhin ist die Major-Morbidität nach resezierenden Eingriffen des Pankreas, insbesondere bei Patienten mit Pankreaskarzinom, weiterhin hoch und erreicht bis zu 20% [33]. Die Arbeiten dieses Habilitationsprojektes sollen daher das Survival von Patienten nach Resektion von Pankreaskarzinomen verbessern sowie Morbidität und Mortalität nach Pankreaseingriffen senken. In diesem Zusammenhang untersucht dieses Habiliationsprojekts inwieweit durch Veränderungen der prä- und postoperativen Therapie das Outcome von Patienten mit Pankreaskarzinom verbessert werden kann. Präoperativ wird aktuell versucht, mit neoadjuvanten Chemotherapiekonzepten vormals irresektablen Patienten mit grenzwertig resektablen und lokal fortgeschrittenen Befunden eine kurative Entfernung ihres Tumors zu ermöglichen Hier zeigen die multizentrischen Daten dieses Habilitationsprojektes, dass eine präoperative Chemotherapie mit FOLFIRINOX mit einer Resektionsrate von 76.3% und complete response rate von 10.7% verbunden ist. Diese Daten sind insbesondere vor dem Hintergrund ermutigend, dass Patienten mit lokal fortgeschrittenen Befunden vor der Einführung neoadjuvanter Therapiekonzepte einer palliativen Behandlung zugeführt wurden. Zusätzlich scheinen diese präoperativen Therapieschemata auch bei gut selektionierten älteren Patienten mit zu jüngeren vergleichbaren Ergebnissen anwendbar zu sein. Für die postoperative Therapie zeigt dieses Projekt, dass eine Besiedelung des Gallenganges mit K. pneumoniae eine adjuvante Therapie mit Gemcitabine ineffektiv macht und K. pneumoniae-negative Patienten dagegen einen deutlichen Survival-Benefit durch adjuvantes Gemcitabine erfahren. Diese Daten sind in Einklang mit den Ergebnissen anderer Gruppen, die auf experimenteller Ebene zeigen konnten, dass K. pneumoniae wie andere Gammaproteobakterien die Cytidindeaminase exprimiert, ein Enzym, das Gemcitabine abbaut. Neben dem Einfluss des Mikrobioms auf das postoperative Patientenoutcome lässt sich die postoperative Rekonvaleszenz auch durch Modulation der Patientenerwartung an ihre Verweildauer verbessern. Als Teil dieses Habilitationsprojekts wurde im Rahmen einer prospektiven Studie untersucht, inwieweit die präoperative Suggestion einer kürzeren Verweildauer zu einer schnelleren postoperativen Rekonvaleszenz führt. Hier zeigte sich, dass Patienten, denen präoperativ eine kürzere Verweildauer genannt wurde, signifikant schneller objektive Entlasskriterien erreichten. Über die Zeit scheinen diese und andere graduellen Veränderungen das postoperative Survival nach Pankreaseingriffen zu verbessern. So konnte eine diesem Habilitationsprojekt zugehörige Meta-Regression zeigen, dass das postoperative Survival sich unabhängig von der Art der gegebenen Chemotherapie in den randomisiert-prospektiven Studien zur adjuvanten Chemotherapie über die Zeit verbesserte. Dies kann zum einen durch Optimierungen des operativen Eingriffs selbst, aber auch durch Verbesserungen perioperativer, chirurgischer Therapiestrategien interpretiert werden
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Weniger, Maximilian
2023
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Weniger, Maximilian (2023): Verbesserung der Ergebnisse nach Pankreas- und Leberresektionen. Habilitationsschrift, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Es wird erwartet, dass das duktale Adenokarzinom des Pankreas bis 2030 zu den führenden Ursachen malignombedingter Mortalität zählt. Trotz intensiver Bemühungen ist das Survival bis heute nicht zufriedenstellend. Daher sind neue Ansätze zur Verbesserung des Überlebens dieser Patienten notwendig. Weiterhin ist die Major-Morbidität nach resezierenden Eingriffen des Pankreas, insbesondere bei Patienten mit Pankreaskarzinom, weiterhin hoch und erreicht bis zu 20% [33]. Die Arbeiten dieses Habilitationsprojektes sollen daher das Survival von Patienten nach Resektion von Pankreaskarzinomen verbessern sowie Morbidität und Mortalität nach Pankreaseingriffen senken. In diesem Zusammenhang untersucht dieses Habiliationsprojekts inwieweit durch Veränderungen der prä- und postoperativen Therapie das Outcome von Patienten mit Pankreaskarzinom verbessert werden kann. Präoperativ wird aktuell versucht, mit neoadjuvanten Chemotherapiekonzepten vormals irresektablen Patienten mit grenzwertig resektablen und lokal fortgeschrittenen Befunden eine kurative Entfernung ihres Tumors zu ermöglichen Hier zeigen die multizentrischen Daten dieses Habilitationsprojektes, dass eine präoperative Chemotherapie mit FOLFIRINOX mit einer Resektionsrate von 76.3% und complete response rate von 10.7% verbunden ist. Diese Daten sind insbesondere vor dem Hintergrund ermutigend, dass Patienten mit lokal fortgeschrittenen Befunden vor der Einführung neoadjuvanter Therapiekonzepte einer palliativen Behandlung zugeführt wurden. Zusätzlich scheinen diese präoperativen Therapieschemata auch bei gut selektionierten älteren Patienten mit zu jüngeren vergleichbaren Ergebnissen anwendbar zu sein. Für die postoperative Therapie zeigt dieses Projekt, dass eine Besiedelung des Gallenganges mit K. pneumoniae eine adjuvante Therapie mit Gemcitabine ineffektiv macht und K. pneumoniae-negative Patienten dagegen einen deutlichen Survival-Benefit durch adjuvantes Gemcitabine erfahren. Diese Daten sind in Einklang mit den Ergebnissen anderer Gruppen, die auf experimenteller Ebene zeigen konnten, dass K. pneumoniae wie andere Gammaproteobakterien die Cytidindeaminase exprimiert, ein Enzym, das Gemcitabine abbaut. Neben dem Einfluss des Mikrobioms auf das postoperative Patientenoutcome lässt sich die postoperative Rekonvaleszenz auch durch Modulation der Patientenerwartung an ihre Verweildauer verbessern. Als Teil dieses Habilitationsprojekts wurde im Rahmen einer prospektiven Studie untersucht, inwieweit die präoperative Suggestion einer kürzeren Verweildauer zu einer schnelleren postoperativen Rekonvaleszenz führt. Hier zeigte sich, dass Patienten, denen präoperativ eine kürzere Verweildauer genannt wurde, signifikant schneller objektive Entlasskriterien erreichten. Über die Zeit scheinen diese und andere graduellen Veränderungen das postoperative Survival nach Pankreaseingriffen zu verbessern. So konnte eine diesem Habilitationsprojekt zugehörige Meta-Regression zeigen, dass das postoperative Survival sich unabhängig von der Art der gegebenen Chemotherapie in den randomisiert-prospektiven Studien zur adjuvanten Chemotherapie über die Zeit verbesserte. Dies kann zum einen durch Optimierungen des operativen Eingriffs selbst, aber auch durch Verbesserungen perioperativer, chirurgischer Therapiestrategien interpretiert werden