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Progression und Hierarchie des kolorektalen Karzinoms
Progression und Hierarchie des kolorektalen Karzinoms
Im Kontext des vorliegenden Habilitationsprojekts wurden grundlegende Erkenntnisse zu der Hierarchie, der Tumor-Mikroumgebungs-Interaktion, sowie der Chemotherapie-begleitenden Evolution des kolorektalen Karzinoms (KRK) gewonnen. So wurden die Zelloberflächen-Marker EPHB2 und PTK7 zur Aufreinigung und genetischen Charakterisierung von humanen adulten Kolonstammzellen eingesetzt und dabei interessante Parallelen zu der Organisation und dem Aufbau kolorektaler Karzinome entschlüsselt. Zudem gelang es, die so isolierten adulten (Tumor)-Stammzellen mittels eines innovativen drei-dimensionalen Kultursystems außerhalb des Organismus in Form von sogenannten (Tumor) „Organoiden“ langzeitlich und in multipotenter Form zu propagieren. Damit wurde eine unverzichtbare Plattform für die personalisierte Medizin geschaffen. Weiterhin wurde mit Hilfe des Patienten-abgeleiteten Organoidmodells der Wnt/LARGE2/α-DG/Laminin Effektor-Signalweg entdeckt und charakterisiert, welcher die Interaktion von Krebszellen mit der extrazellulären Matrix der Mikroumgebung vermittelt. Schließlich konnte die phänotypische und molekulare Anpassung von KRK Organoiden, abgeleitet von verschiedenen Patienten, an die Kombinations-Erstlinientherapie in der Kulturschale nachgestellt und ein alternativer Behandlungsansatz zur Überwindung der erworbenen Chemotoleranz erfolgreich erprobt werden. Hierbei wurde Aurora Kinase A therapeutisch angegriffen, und damit eine Inhibition der im Zuge der Chemotoleranz erhöhten Aktivität des Onkogens c-MYC sowie eine Resensitivierung der KRK Organoide gegenüber dem programmierten Zelltod (Apoptose) erreicht.
Adulte Stammzellen, kolorektales Karzinom, Wnt Signalweg, Kombinationstherapie, Chemoresistenz
Jung, Peter
2023
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Jung, Peter (2023): Progression und Hierarchie des kolorektalen Karzinoms. Habilitationsschrift, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Im Kontext des vorliegenden Habilitationsprojekts wurden grundlegende Erkenntnisse zu der Hierarchie, der Tumor-Mikroumgebungs-Interaktion, sowie der Chemotherapie-begleitenden Evolution des kolorektalen Karzinoms (KRK) gewonnen. So wurden die Zelloberflächen-Marker EPHB2 und PTK7 zur Aufreinigung und genetischen Charakterisierung von humanen adulten Kolonstammzellen eingesetzt und dabei interessante Parallelen zu der Organisation und dem Aufbau kolorektaler Karzinome entschlüsselt. Zudem gelang es, die so isolierten adulten (Tumor)-Stammzellen mittels eines innovativen drei-dimensionalen Kultursystems außerhalb des Organismus in Form von sogenannten (Tumor) „Organoiden“ langzeitlich und in multipotenter Form zu propagieren. Damit wurde eine unverzichtbare Plattform für die personalisierte Medizin geschaffen. Weiterhin wurde mit Hilfe des Patienten-abgeleiteten Organoidmodells der Wnt/LARGE2/α-DG/Laminin Effektor-Signalweg entdeckt und charakterisiert, welcher die Interaktion von Krebszellen mit der extrazellulären Matrix der Mikroumgebung vermittelt. Schließlich konnte die phänotypische und molekulare Anpassung von KRK Organoiden, abgeleitet von verschiedenen Patienten, an die Kombinations-Erstlinientherapie in der Kulturschale nachgestellt und ein alternativer Behandlungsansatz zur Überwindung der erworbenen Chemotoleranz erfolgreich erprobt werden. Hierbei wurde Aurora Kinase A therapeutisch angegriffen, und damit eine Inhibition der im Zuge der Chemotoleranz erhöhten Aktivität des Onkogens c-MYC sowie eine Resensitivierung der KRK Organoide gegenüber dem programmierten Zelltod (Apoptose) erreicht.