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Bedeutung der 68Ga – DOTATATE PET/CT in der Diagnostik von transossären Meningeomen
Bedeutung der 68Ga – DOTATATE PET/CT in der Diagnostik von transossären Meningeomen
Meningeome sind mit circa 38% bei Frauen und 20% bei Männern die am häufigsten diagnostizierten Hirntumoren und machen etwa 30% aller Hirntumoren aus. Aktuell stellt die kontrastverstärkte MRT die Modalität der Wahl bei Diagnose von Meningeomen dar. Da Meningeome in der Regel eine erhöhte SSTR-2-Expression aufweisen und die Anreicherung von 68Ga-DOTATATE im Gewebe mit der SSTR-2-Expression korreliert, bietet die SSTR-PET/CT eine Bildgebungsalternative insbesondere für Meningeome in komplexen anatomischen Regionen. Die Hypothese dieser Arbeit war, dass die 68Ga-DOTATATE PET/CT eine verbesserte Detektion von intraossärem Wachstum in der Meningeomdiagnostik aufweist als die KM-MRT. Im Zeitraum zwischen August 2010 und Januar 2016 wurden insgesamt 327 Patienten retrospektiv eingeschlossen. Diese Kohorte wurde aufgrund fehlender MRT-Bildgebung innerhalb von 30 Tagen, nicht-diagnostischer Bildqualität sowie aufgrund fehlender pathologischer Informationen auf 82 Patienten reduziert. In der endgültigen Studienpopulation zeigten 15 Patienten (18,3%) extraossäre Meningeome und 67 Patienten (81,7%) transossäre Meningeome. Transossäre Meningeome hatten einen signifikant höheren SUVmax (14,2 vs. 7,6; p = 0,011) und SUVmean (4,3 vs. 2,7; p = 0,001) als extraossäre Meningeome. Transossäre Meningeome wiesen sowohl in der 68Ga-DOTATATE PET/CT (12,8 vs. 3,3 ml; p < 0,001) als auch in der KM-MRT (10,6 vs. 2,5 ml; p = 0,001) signifikant größere Volumina auf. Die Sensitivität der 68Ga-DOTATATE PET/CT für die Detektion einer ossären Beteiligung war signifikant höher als die der KM-MRT (98,5% vs. 53,7%; p < 0,001) ohne Einbussen in der Spezifität (p = 0,200). Volumetrische Messungen der Meningeome zeigten keine signifikanten intermodalen Unterschiede für extraossäre Meningeome (p = 0,132) und den extraossären Anteil transossärer Meningeome (p = 0,636) basierend auf dem Wilcoxon-Rangtest. Im Gegensatz dazu wurde der intraossäre Anteil der transossären Meningeome durch die 68Ga-DOTATATE PET/CT signifikant größer (6,8 vs. 3,3 ml; p < 0,001) volumetriert als in der KM-MRT. Zusammenfassend konnte eine signifikant höhere Sensitivität von 68Ga-DOTATATE PET/CT in Bezug auf die Darstellung der ossären Manifestation im Vergleich zur KM-MRT zeigen, die vor allem aus einem höheren Tumor-Hintergrund-Kontrast resultiert. Zudem konnte anhand einer Tumor-3D-Visualisierung mit Hilfe von Traceraufnahmewerten eine räumliche Darstellung des Tumors erfolgen. Die PET/CT hat demnach das Potential einer exakteren Abgrenzung der intraossären Komponente transossärer Meningeome.
Meningeom, transossäre Meningeome, Diagnostik, SSTR-PET/CT, KM-MRT
Jungblut, Lisa Maria
2022
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Jungblut, Lisa Maria (2022): Bedeutung der 68Ga – DOTATATE PET/CT in der Diagnostik von transossären Meningeomen. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Meningeome sind mit circa 38% bei Frauen und 20% bei Männern die am häufigsten diagnostizierten Hirntumoren und machen etwa 30% aller Hirntumoren aus. Aktuell stellt die kontrastverstärkte MRT die Modalität der Wahl bei Diagnose von Meningeomen dar. Da Meningeome in der Regel eine erhöhte SSTR-2-Expression aufweisen und die Anreicherung von 68Ga-DOTATATE im Gewebe mit der SSTR-2-Expression korreliert, bietet die SSTR-PET/CT eine Bildgebungsalternative insbesondere für Meningeome in komplexen anatomischen Regionen. Die Hypothese dieser Arbeit war, dass die 68Ga-DOTATATE PET/CT eine verbesserte Detektion von intraossärem Wachstum in der Meningeomdiagnostik aufweist als die KM-MRT. Im Zeitraum zwischen August 2010 und Januar 2016 wurden insgesamt 327 Patienten retrospektiv eingeschlossen. Diese Kohorte wurde aufgrund fehlender MRT-Bildgebung innerhalb von 30 Tagen, nicht-diagnostischer Bildqualität sowie aufgrund fehlender pathologischer Informationen auf 82 Patienten reduziert. In der endgültigen Studienpopulation zeigten 15 Patienten (18,3%) extraossäre Meningeome und 67 Patienten (81,7%) transossäre Meningeome. Transossäre Meningeome hatten einen signifikant höheren SUVmax (14,2 vs. 7,6; p = 0,011) und SUVmean (4,3 vs. 2,7; p = 0,001) als extraossäre Meningeome. Transossäre Meningeome wiesen sowohl in der 68Ga-DOTATATE PET/CT (12,8 vs. 3,3 ml; p < 0,001) als auch in der KM-MRT (10,6 vs. 2,5 ml; p = 0,001) signifikant größere Volumina auf. Die Sensitivität der 68Ga-DOTATATE PET/CT für die Detektion einer ossären Beteiligung war signifikant höher als die der KM-MRT (98,5% vs. 53,7%; p < 0,001) ohne Einbussen in der Spezifität (p = 0,200). Volumetrische Messungen der Meningeome zeigten keine signifikanten intermodalen Unterschiede für extraossäre Meningeome (p = 0,132) und den extraossären Anteil transossärer Meningeome (p = 0,636) basierend auf dem Wilcoxon-Rangtest. Im Gegensatz dazu wurde der intraossäre Anteil der transossären Meningeome durch die 68Ga-DOTATATE PET/CT signifikant größer (6,8 vs. 3,3 ml; p < 0,001) volumetriert als in der KM-MRT. Zusammenfassend konnte eine signifikant höhere Sensitivität von 68Ga-DOTATATE PET/CT in Bezug auf die Darstellung der ossären Manifestation im Vergleich zur KM-MRT zeigen, die vor allem aus einem höheren Tumor-Hintergrund-Kontrast resultiert. Zudem konnte anhand einer Tumor-3D-Visualisierung mit Hilfe von Traceraufnahmewerten eine räumliche Darstellung des Tumors erfolgen. Die PET/CT hat demnach das Potential einer exakteren Abgrenzung der intraossären Komponente transossärer Meningeome.