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Vergleich der präoperativen Planung mit dem postoperativen Ergebnis bei computergestützt geplanten posttraumatischen Rekonstruktionen des Mittelgesichts. eine retrospektive Erhebung
Vergleich der präoperativen Planung mit dem postoperativen Ergebnis bei computergestützt geplanten posttraumatischen Rekonstruktionen des Mittelgesichts. eine retrospektive Erhebung
Das Ziel der Arbeit ist die postoperative Implantat- und Knochensegmentposition mit der präoperativ geplanten virtuellen Position bei sekundären Rekonstruktionen des Mittelgesichtsskeletts und primären Rekonstruktionen der Orbitawände ohne Verwendung von Navigationssystemen zu vergleichen. Die erste Studie wertet die Implementierung der VSP zur sekundären Korrektur von posttraumatischen Deformitäten im Bereich des lateralen und zentralen Mittelgesichts (des Jochbeines, Jochbogens und Oberkiefers) aus. Die zweite Studie untersucht die Implementierung der VSP zur primären Rekonstruktion der inferioren und medialen Orbitawände. Die Patientenkohorte in der ersten Studie besteht aus Patienten, die von 2013 bis 2019 in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der LMU München wegen zuvor nicht adäquat versorgter Frakturen im zentralen und lateralen Mittelgesichtsbereich operativ behandelt wurden. Patienten mit isolierten Orbitawand- oder Le Fort I-Frakturen wurden von der Studie ausgeschlossen. In der zweiten Studie wurden Patienten retrospektiv eingeschlossen, die von 2015 bis 2019 in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der LMU München aufgrund von isolierten Orbitawandfrakturen operiert wurden. 8 Patienten wurden in die erste Studie und 27 Patienten in die zweite Studie aufgenommen. Die mediane Abweichung zwischen geplanter und definitiver Position für die PSI und die Knochensegmente wurde erstens zwischen den gesamten Modelloberflächen mittels einem geeigneten Algorithmus der Software 3-Matic und zweitens an anatomisch korrespondierenden Referenzpunkten ausgemessen, analysiert und ausgewertet. In der ersten Studie betrugen die medianen Abstände zwischen der virtuell geplanten und der postoperativen Position der PSI 2,01 mm (n = 18) gegenüber einem medianen Abstand bezüglich der Knochensegmente von 3,05 mm (n = 12). Bei Patienten, bei denen PSI verwendet wurden, war die mediane Verschiebung der Knochensegmente geringer als in der Gruppe mit vorgebogenen Platten. Darüber hinaus konnte der Jochbeinbereich mit geringerer Abweichung als der Oberkieferbereich positioniert werden. Ferner zeigte sich die Zahnbogenregion im Vergleich zur kranialen Oberkieferregion eine höhere Positionierungsgenauigkeit. In der zweiten Studie zeigten die Medianwerte für die Referenzpunktabmessungen eine größere Abweichung bei den Implantaten zur Versorgung der medialen Orbitawand, nämlich 0,79 mm. Der Wert für die Gruppe der Orbitabodenimplantate lag bei 0,45 mm. Es konnte keine Korrelation zwischen der postoperativen Diplopie und der Passgenauigkeit der Implantatposition nachgewiesen werden. Die vorliegende Arbeit zeigt erstens die Machbarkeit der Übertragung der VSP durch CAD/CAM Werkzeuge für die sekundäre Rekonstruktion komplexer posttraumatischer Restdeformitäten im Mittelgesicht, jedoch mit relativ erhöhter Ungenauigkeit, und zweitens die Möglichkeit einer genauen Umsetzung der Planungsposition bei der Rekonstruktion der inferioren und/oder medialen Orbitawand. Die in der ersten Studie beobachteten höheren Abweichungen lassen sich durch Unterschiede in der Bewertungsmethode sowie durch die Komplexität der Deformitäten, Osteotomien und chirurgischen Verfahren erklären, so dass der Einsatz von Navigationssystemen die Genauigkeit der Repositionierung weiter verbessern könnte.
Midface reconstruction, postraumatic, deformity, secondary reconstruction, PSI
Liokatis, Paris Georgios
2022
Englisch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Liokatis, Paris Georgios (2022): Vergleich der präoperativen Planung mit dem postoperativen Ergebnis bei computergestützt geplanten posttraumatischen Rekonstruktionen des Mittelgesichts: eine retrospektive Erhebung. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Das Ziel der Arbeit ist die postoperative Implantat- und Knochensegmentposition mit der präoperativ geplanten virtuellen Position bei sekundären Rekonstruktionen des Mittelgesichtsskeletts und primären Rekonstruktionen der Orbitawände ohne Verwendung von Navigationssystemen zu vergleichen. Die erste Studie wertet die Implementierung der VSP zur sekundären Korrektur von posttraumatischen Deformitäten im Bereich des lateralen und zentralen Mittelgesichts (des Jochbeines, Jochbogens und Oberkiefers) aus. Die zweite Studie untersucht die Implementierung der VSP zur primären Rekonstruktion der inferioren und medialen Orbitawände. Die Patientenkohorte in der ersten Studie besteht aus Patienten, die von 2013 bis 2019 in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der LMU München wegen zuvor nicht adäquat versorgter Frakturen im zentralen und lateralen Mittelgesichtsbereich operativ behandelt wurden. Patienten mit isolierten Orbitawand- oder Le Fort I-Frakturen wurden von der Studie ausgeschlossen. In der zweiten Studie wurden Patienten retrospektiv eingeschlossen, die von 2015 bis 2019 in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der LMU München aufgrund von isolierten Orbitawandfrakturen operiert wurden. 8 Patienten wurden in die erste Studie und 27 Patienten in die zweite Studie aufgenommen. Die mediane Abweichung zwischen geplanter und definitiver Position für die PSI und die Knochensegmente wurde erstens zwischen den gesamten Modelloberflächen mittels einem geeigneten Algorithmus der Software 3-Matic und zweitens an anatomisch korrespondierenden Referenzpunkten ausgemessen, analysiert und ausgewertet. In der ersten Studie betrugen die medianen Abstände zwischen der virtuell geplanten und der postoperativen Position der PSI 2,01 mm (n = 18) gegenüber einem medianen Abstand bezüglich der Knochensegmente von 3,05 mm (n = 12). Bei Patienten, bei denen PSI verwendet wurden, war die mediane Verschiebung der Knochensegmente geringer als in der Gruppe mit vorgebogenen Platten. Darüber hinaus konnte der Jochbeinbereich mit geringerer Abweichung als der Oberkieferbereich positioniert werden. Ferner zeigte sich die Zahnbogenregion im Vergleich zur kranialen Oberkieferregion eine höhere Positionierungsgenauigkeit. In der zweiten Studie zeigten die Medianwerte für die Referenzpunktabmessungen eine größere Abweichung bei den Implantaten zur Versorgung der medialen Orbitawand, nämlich 0,79 mm. Der Wert für die Gruppe der Orbitabodenimplantate lag bei 0,45 mm. Es konnte keine Korrelation zwischen der postoperativen Diplopie und der Passgenauigkeit der Implantatposition nachgewiesen werden. Die vorliegende Arbeit zeigt erstens die Machbarkeit der Übertragung der VSP durch CAD/CAM Werkzeuge für die sekundäre Rekonstruktion komplexer posttraumatischer Restdeformitäten im Mittelgesicht, jedoch mit relativ erhöhter Ungenauigkeit, und zweitens die Möglichkeit einer genauen Umsetzung der Planungsposition bei der Rekonstruktion der inferioren und/oder medialen Orbitawand. Die in der ersten Studie beobachteten höheren Abweichungen lassen sich durch Unterschiede in der Bewertungsmethode sowie durch die Komplexität der Deformitäten, Osteotomien und chirurgischen Verfahren erklären, so dass der Einsatz von Navigationssystemen die Genauigkeit der Repositionierung weiter verbessern könnte.