Logo Logo
Hilfe
Kontakt
Switch language to English
Die Zusammensetzung von Frauenmilch nach Frühgeburt. eine prospektive Beobachtungstudie
Die Zusammensetzung von Frauenmilch nach Frühgeburt. eine prospektive Beobachtungstudie
Die Ernährung eines Frühgeborenen nimmt Einfluss auf dessen komplexe neurologische, geistige und körperlich gesundheitliche Entwicklung. In diversen Studien konnte bedarfsorientiert angereicherte Frauenmilch als optimale Ernährungsform herausgearbeitet werden, um sowohl kurzfristige als auch langfristige gesundheitliche Schäden wie NEC, ROP, LOS etc. so gering wie möglich zu halten. Ziel unserer Studie war es, einen möglichst langen zeitlichen Verlauf der Makronährstoffe von Frauenmilch auszuwerten, um darstellen zu können, ob sich aus diesen Werten eine Handlungsempfehlung zur Anreicherung von Frauenmilch für unser eigenes Kollektiv ableiten ließe. Das Sammeln der Milchproben fand im Rahmen der Etablierung der Frauenmilchbank im Klinikum Großhadern statt. Zur Auswertung verwendeten wir ausschließlich den Miris HMA, ein Milchanalysegerät, welches mit Mittelinfrarottechnik in kurzer Zeit die Makronährstoffe der Frauenmilch auswertet. Untersucht wurden True Protein, Carbohydrates, Fett und der Energiegehalt. Hierbei konnte ein zeitlicher Verlauf von 108 Tagen dargestellt werden. Die Daten wurden mit dem Geburtsgewicht, dem Gestationsalter zum Zeitpunkt der Entbindung sowie Einlings- oder Mehrlingsgeburt korreliert, um einen möglichen Zusammenhang zu untersuchen. Die Milchanalysen in unserem Kollektiv bestätigten die Ergebnisse aus anderen Studien. Es zeigte sich ein signifikanter Abfall der Makronährstoffe für True Protein, während der Fett- und somit auch der Energiegehalt insgesamt sehr variabel waren. Der Kohlenhydratgehalt erwies sich als über die Zeit nahezu stabil. Die Werte in unserem Kollektiv zeigten, dass vor allem für den wichtigen Faktor True Protein die Standardanreicherung vermutlich zu niedrig ist, und lässt ebenfalls den Schluss zu, dass eine individuelle Anreicherung der Frauenmilch im Sinne einer Point- of- care Diagnostik, die mit dem Miris HMA möglich ist, sinnvoll erscheint. Eine Korrelation der Zusatzfaktoren ließ sich aufgrund des kleinen Studienkollektivs nicht darstellen.
Muttermilch, Frühgeborene
Venus, Nadine
2022
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Venus, Nadine (2022): Die Zusammensetzung von Frauenmilch nach Frühgeburt: eine prospektive Beobachtungstudie. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
[thumbnail of Venus_Nadine.pdf]
Vorschau
PDF
Venus_Nadine.pdf

2MB

Abstract

Die Ernährung eines Frühgeborenen nimmt Einfluss auf dessen komplexe neurologische, geistige und körperlich gesundheitliche Entwicklung. In diversen Studien konnte bedarfsorientiert angereicherte Frauenmilch als optimale Ernährungsform herausgearbeitet werden, um sowohl kurzfristige als auch langfristige gesundheitliche Schäden wie NEC, ROP, LOS etc. so gering wie möglich zu halten. Ziel unserer Studie war es, einen möglichst langen zeitlichen Verlauf der Makronährstoffe von Frauenmilch auszuwerten, um darstellen zu können, ob sich aus diesen Werten eine Handlungsempfehlung zur Anreicherung von Frauenmilch für unser eigenes Kollektiv ableiten ließe. Das Sammeln der Milchproben fand im Rahmen der Etablierung der Frauenmilchbank im Klinikum Großhadern statt. Zur Auswertung verwendeten wir ausschließlich den Miris HMA, ein Milchanalysegerät, welches mit Mittelinfrarottechnik in kurzer Zeit die Makronährstoffe der Frauenmilch auswertet. Untersucht wurden True Protein, Carbohydrates, Fett und der Energiegehalt. Hierbei konnte ein zeitlicher Verlauf von 108 Tagen dargestellt werden. Die Daten wurden mit dem Geburtsgewicht, dem Gestationsalter zum Zeitpunkt der Entbindung sowie Einlings- oder Mehrlingsgeburt korreliert, um einen möglichen Zusammenhang zu untersuchen. Die Milchanalysen in unserem Kollektiv bestätigten die Ergebnisse aus anderen Studien. Es zeigte sich ein signifikanter Abfall der Makronährstoffe für True Protein, während der Fett- und somit auch der Energiegehalt insgesamt sehr variabel waren. Der Kohlenhydratgehalt erwies sich als über die Zeit nahezu stabil. Die Werte in unserem Kollektiv zeigten, dass vor allem für den wichtigen Faktor True Protein die Standardanreicherung vermutlich zu niedrig ist, und lässt ebenfalls den Schluss zu, dass eine individuelle Anreicherung der Frauenmilch im Sinne einer Point- of- care Diagnostik, die mit dem Miris HMA möglich ist, sinnvoll erscheint. Eine Korrelation der Zusatzfaktoren ließ sich aufgrund des kleinen Studienkollektivs nicht darstellen.