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Vergleich zweier endoskopischer Schilddrüsenoperationsverfahren
Vergleich zweier endoskopischer Schilddrüsenoperationsverfahren
Da die Lebensqualität und Patientenzufriedenheit zentrale Punkte bei Operationen darstellen, wurden verschiedene extrazervikale Zugangswege entwickelt, um bei Operationen an der Schilddrüse für ein besseres kosmetisches Ergebnis sichtbare Narben zu vermeiden. Deshalb wurde im Krankenhaus Agatharied ein retroauriculärer Zugangsweg (EndoCATS) entwickelt und in dieser Arbeit mit einer narbenlosen, bereits etalierten Methode, dem axillo-bilateralen Brustzugang (ABBA) und offenen Stanardverfahren verglichen. Dazu wurden 58 Patienten, die sich einer EndoCATS, und 52 Patienten, die sich einer ABBA-Operation unterzogen haben innerhalb eines Zeitraums von 3,5 Jahren eingeschlossen und hinsichtlich des perioperativen Ergebnisses mit 95 offen operierten Patienten eines Jahres verglichen. Zusätzlich wurde das kosmetische Ergebnis, die Patientenzufriedenheit und die Lebensqualität (SF-12 Fragebogen) der Patienten, die mit einem endoskopischen Verfahren operiert wurden, untersucht. Zum Vergleich der Lebensqualität wurde eine deutsche Normstichprobe herangezogen. Das perioperative Gesamtergebnis war bei allen endoskopischen Operationen im Vergleich zu offenen Schilddrüsenoperationen ähnlich. Wie zu erwarten, war die Operationszeit für alle endoskopischen Operationen im Vergleich zu den offenen Operationen signifikant länger (t-Test; ABBA - offen einseitig: p=0.025, ABBA - offen beidseitig: p=0.028, EndoCATS - offen einseitig: p=0.025). Es gab einen Fall von permanentem Hypoparathyreoidismus bei ABBA, jedoch keine relevanten Unterschiede in Bezug auf temporäre oder permanente Recurensparesen zwischen ABBA- oder EndoCATS-Verfahren. Insgesamt waren 89,6% bzw. 94,2% der Patienten mit dem chirurgischen Eingriff bei ABBA bzw. EndoCATS zufrieden, und nur 8,3% der ABBA- und 7,7% der EndoCATS-Patienten würden sich nicht mehr mit dieser Operationstechnik erneut operieren lassen. In Bezug auf die Lebensqualität gab es keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich der psychischen Summenskala des SF-12-Fragebogens (Kruskal-Wallis, p=0.724). Jedoch schnitten die beiden endoskopischen Operationstechniken hinsichtlich der körperlichen Summenskala im Vergleich zur deutschen Kontrollgruppe signifikant schlechter ab (Kruskal-Wallis, p<0.001). Die endoskopischen Schilddrüsenoperationen sind in spezialisierten Zentren mit hohen Operationszahlen bei vergleichbarem perioperativem Ergebnis sicher. Es gibt verschiedene Vor- und Nachteile für die verfügbaren Techniken. Die Patientenzufriedenheit und die kosmetischen Ergebnisse sind ausgezeichnet. Durch das Angebot verschiedener Zugangswege, kann jedem Patienten die für ihn geeignete Operationstechnik angeboten werden.
Schilddrüsenoperation, Thyreoidketomie, ABBA, EndoCATS
Hampel, Josef
2022
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Hampel, Josef (2022): Vergleich zweier endoskopischer Schilddrüsenoperationsverfahren. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Da die Lebensqualität und Patientenzufriedenheit zentrale Punkte bei Operationen darstellen, wurden verschiedene extrazervikale Zugangswege entwickelt, um bei Operationen an der Schilddrüse für ein besseres kosmetisches Ergebnis sichtbare Narben zu vermeiden. Deshalb wurde im Krankenhaus Agatharied ein retroauriculärer Zugangsweg (EndoCATS) entwickelt und in dieser Arbeit mit einer narbenlosen, bereits etalierten Methode, dem axillo-bilateralen Brustzugang (ABBA) und offenen Stanardverfahren verglichen. Dazu wurden 58 Patienten, die sich einer EndoCATS, und 52 Patienten, die sich einer ABBA-Operation unterzogen haben innerhalb eines Zeitraums von 3,5 Jahren eingeschlossen und hinsichtlich des perioperativen Ergebnisses mit 95 offen operierten Patienten eines Jahres verglichen. Zusätzlich wurde das kosmetische Ergebnis, die Patientenzufriedenheit und die Lebensqualität (SF-12 Fragebogen) der Patienten, die mit einem endoskopischen Verfahren operiert wurden, untersucht. Zum Vergleich der Lebensqualität wurde eine deutsche Normstichprobe herangezogen. Das perioperative Gesamtergebnis war bei allen endoskopischen Operationen im Vergleich zu offenen Schilddrüsenoperationen ähnlich. Wie zu erwarten, war die Operationszeit für alle endoskopischen Operationen im Vergleich zu den offenen Operationen signifikant länger (t-Test; ABBA - offen einseitig: p=0.025, ABBA - offen beidseitig: p=0.028, EndoCATS - offen einseitig: p=0.025). Es gab einen Fall von permanentem Hypoparathyreoidismus bei ABBA, jedoch keine relevanten Unterschiede in Bezug auf temporäre oder permanente Recurensparesen zwischen ABBA- oder EndoCATS-Verfahren. Insgesamt waren 89,6% bzw. 94,2% der Patienten mit dem chirurgischen Eingriff bei ABBA bzw. EndoCATS zufrieden, und nur 8,3% der ABBA- und 7,7% der EndoCATS-Patienten würden sich nicht mehr mit dieser Operationstechnik erneut operieren lassen. In Bezug auf die Lebensqualität gab es keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich der psychischen Summenskala des SF-12-Fragebogens (Kruskal-Wallis, p=0.724). Jedoch schnitten die beiden endoskopischen Operationstechniken hinsichtlich der körperlichen Summenskala im Vergleich zur deutschen Kontrollgruppe signifikant schlechter ab (Kruskal-Wallis, p<0.001). Die endoskopischen Schilddrüsenoperationen sind in spezialisierten Zentren mit hohen Operationszahlen bei vergleichbarem perioperativem Ergebnis sicher. Es gibt verschiedene Vor- und Nachteile für die verfügbaren Techniken. Die Patientenzufriedenheit und die kosmetischen Ergebnisse sind ausgezeichnet. Durch das Angebot verschiedener Zugangswege, kann jedem Patienten die für ihn geeignete Operationstechnik angeboten werden.