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Multiparadigmatische Untersuchung exzitatorischer und inhibitorischer Modellsysteme bei Menschen mit einer Schizophrenie
Multiparadigmatische Untersuchung exzitatorischer und inhibitorischer Modellsysteme bei Menschen mit einer Schizophrenie
Die Schizophrenien gehören zu den schwersten psychischen Erkrankungen und sind im Allgemeinen durch ein charakteristisches Störungsmuster verschiedener psychischer Bereiche wie Wahrnehmung, Kognition, Gefühlswelt, Antrieb und Psychomotorik gekennzeichnet. Insbesondere die bei der Erkrankung häufig fortschreitenden kognitiven Störungen führen bei vielen Betroffenen zu Beeinträchtigungen der Teilhabe am Berufsleben, zu Einschränkungen in der sozialen Interaktion und in der Gestaltung von Beziehungen und folglich zu erheblichen psychischen Belastungen. Trotz moderner psychopharmakologischer Ansätze, psychotherapeutischer Verfahren und psycho-sozialer Therapien können aktuelle therapeutische Ansätze bislang nur sehr begrenzt zu signifikanten Besserungen der Beschwerden beitragen. In diesem Kontext wurden in den letzten Jahren multi-ätiologische Erklärungsmodelle entwickelt, um die neurobiologischen Korrelate kognitiver Beeinträchtigungen bei der Schizophrenie zu beschreiben und gestützt darauf neue therapeutische Strategien zu entwickeln. Dabei stellen insbesondere die Exzitations-Inhibitions-Hypothese, die Dyskonnektiions-Hypothese und die ‚Predictive Coding Theorie‘ miteinander eng assoziierte Ansätze dar, um Befunde der gestörten kortikalen Inhibitionsfähigkeit, der beeinträchtigten Neuroplastizität und des komplexen Zusammenspiels aus dopaminerger, glutamaterger und GABA-erger Neurotransmission als mögliche Ursachen für kognitive Beeinträchtigungen bei Betroffenen mit einer Schizophrenie zu beschreiben (GABA engl. Akronym für Gamma-Amino-Buttersäure). Ziel dieser Habilitation war in diesem Kontext die aufeinander aufbauende systematische und multiparadigmatische Untersuchung dieser Hypothesen und theoretischen Überlegungen durchzuführen. Dabei wurden neben Betroffenen mit einer Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis auch Vergleichsgruppen von Menschen mit einer schweren depressiven Erkrankung und gesunde Kontrollprobanden untersucht. Daneben erfolgte die Weiterentwicklung kognitiver Testverfahren und experimenteller Verfahren der nicht-invasiven Hirnstimulation.
Schizophrenie, Beads Task, Computationale Psychiatrie, Voreiliges Schlussfolgern, nicht-invasive Hirnstimulation
Strube, Wolfgang
2022
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Strube, Wolfgang (2022): Multiparadigmatische Untersuchung exzitatorischer und inhibitorischer Modellsysteme bei Menschen mit einer Schizophrenie. Habilitationsschrift, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Die Schizophrenien gehören zu den schwersten psychischen Erkrankungen und sind im Allgemeinen durch ein charakteristisches Störungsmuster verschiedener psychischer Bereiche wie Wahrnehmung, Kognition, Gefühlswelt, Antrieb und Psychomotorik gekennzeichnet. Insbesondere die bei der Erkrankung häufig fortschreitenden kognitiven Störungen führen bei vielen Betroffenen zu Beeinträchtigungen der Teilhabe am Berufsleben, zu Einschränkungen in der sozialen Interaktion und in der Gestaltung von Beziehungen und folglich zu erheblichen psychischen Belastungen. Trotz moderner psychopharmakologischer Ansätze, psychotherapeutischer Verfahren und psycho-sozialer Therapien können aktuelle therapeutische Ansätze bislang nur sehr begrenzt zu signifikanten Besserungen der Beschwerden beitragen. In diesem Kontext wurden in den letzten Jahren multi-ätiologische Erklärungsmodelle entwickelt, um die neurobiologischen Korrelate kognitiver Beeinträchtigungen bei der Schizophrenie zu beschreiben und gestützt darauf neue therapeutische Strategien zu entwickeln. Dabei stellen insbesondere die Exzitations-Inhibitions-Hypothese, die Dyskonnektiions-Hypothese und die ‚Predictive Coding Theorie‘ miteinander eng assoziierte Ansätze dar, um Befunde der gestörten kortikalen Inhibitionsfähigkeit, der beeinträchtigten Neuroplastizität und des komplexen Zusammenspiels aus dopaminerger, glutamaterger und GABA-erger Neurotransmission als mögliche Ursachen für kognitive Beeinträchtigungen bei Betroffenen mit einer Schizophrenie zu beschreiben (GABA engl. Akronym für Gamma-Amino-Buttersäure). Ziel dieser Habilitation war in diesem Kontext die aufeinander aufbauende systematische und multiparadigmatische Untersuchung dieser Hypothesen und theoretischen Überlegungen durchzuführen. Dabei wurden neben Betroffenen mit einer Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis auch Vergleichsgruppen von Menschen mit einer schweren depressiven Erkrankung und gesunde Kontrollprobanden untersucht. Daneben erfolgte die Weiterentwicklung kognitiver Testverfahren und experimenteller Verfahren der nicht-invasiven Hirnstimulation.