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Ganzkörper-CT Untersuchungen bei Patienten nach Polytrauma – Untersuchungen zur Strahlendosis und Potentiale zur Dosisreduktion
Ganzkörper-CT Untersuchungen bei Patienten nach Polytrauma – Untersuchungen zur Strahlendosis und Potentiale zur Dosisreduktion
Die hier vorliegende kumulative Dissertation beinhaltet zwei Originalarbeiten, die sich beide auf die Aspekte der applizierten Strahlendosis bei GKCT-Untersuchungen von Polytrauma-Patienten befassen. Ziele des Promotionsprojektes sind die Evaluation von Hardware- und Software-Entwicklungen auf dem Gebiet der CT und die Untersuchung von deren Einfluss auf die Strahlenexposition von Schwer- oder Mehrfachverletzten durch GKCT. Das wissenschaftliche Interesse an dieser Arbeit ist durch die Tatsache begründet, dass die GKCT sich als Goldstandard zur schnellen Diagnosestellung bei der Initialversorgung Schwerstverletzter etabliert hat und durch kein anderes diagnostisches Verfahren in der Akutphase austauschbar ist [11-13]. Jedoch hat die Zahl der Multidetektor-CT-Untersuchungen als Erstlinien Bildgebung in der Notfallradiologie, hauptsächlich aufgrund seiner breiten Verfügbarkeit und kurzen Scandauer, in den letzten Jahren drastisch zugenommen. Allein in den USA wurden in den letzten Jahren mehr als 70 Millionen CT-Scans pro Jahr durchgeführt [37]. Obwohl das Patientenaufkommen in der Notaufnahme in den USA zwischen den Jahren 2000 und 2005 nur um etwa 13% gestiegen ist, war die Anzahl der CTUntersuchungen je nach Einrichtung und relevanter Körperregion zwischen 51% und 463% angestiegen [21]. Deshalb ist es umso wichtiger die Strahlendosis für medizinische Untersuchungen und die damit verbundene potentiell krebserzeugende Wirkung so gering wie möglich zu halten, da es sich bei Polytrauma-Patienten oft um sehr junge Patienten unter 45 Jahren handelt. In der ersten Arbeit „Evaluation der Strahlendosis bei Polytrauma-CTUntersuchungen eines 64-Zeilen-CT im Vergleich zur 4-Zeilen-CT“ werden die mittleren effektiven Dosiswerte eines 4-Zeilen-CT mit denen eines 64-Zeilen CT miteinander verglichen. Bereits hier kann gezeigt werden, dass durch den Einsatz eines 64-Zeilen-CT in der Polytraumaversorgung, die normalisierte Strahlendosis, repräsentiert durch den sogenannten CT Dosis Index, für die Körperstammuntersuchung deutlich gesenkt werden kann. Die schnellere Untersuchungsgeschwindigkeit und die Anpassung des Scanprotokolls bieten gegenüber der 4-Zeilen-CT praktische Vorteile, sind jedoch gleichzeitig mutmaßlich für einen teilweisen Anstieg der Scanlänge verantwortlich. In der zweiten Studie „Dose reduction in 64-row whole-body CT in multiple trauma: an optimized CT protocol with iterative image reconstruction on a gemstone-based scintillator“, welche folgerichtig die Weiterführung dieser Gesamtarbeit darstellt, werden analog zur ersten Studie die Werte der mittleren effektiven Dosis von zwei 64-Zeilen CT-Systemen berechnet und miteinander verglichen. Auch hier kann nachgewiesen werden, dass es durch das Zusammenspiel mehrerer technischer Neuerungen unter Einhaltung einer vergleichbaren Bildqualität, zu einer signifikanten Reduktion der Strahlendosis bei Ganzkörper-CT-Untersuchungen kommen kann. Der Einsatz der iterativen Bildrekonstruktion an einem CT-System mit darauf abgestimmten technischen Komponenten spielt hierbei eine wesentliche Rolle. Beide Studien können den Erfolg im Hinblick auf die Dosiseinsparung durch Implementierung technischer Fortentwicklungen in die GKCT-Protokolle von Polytrauma-Patienten zeigen. Welche technischen Möglichkeiten es noch gibt um Dosis einzusparen, z.B. Dosisüberwachungsprogramme, gilt es in weiteren Studien herauszufinden.
Ganzkörper-CT, Polytrauma, Strahlendosis, Dosisreduktion,
Harrieder, Andreas
2022
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Harrieder, Andreas (2022): Ganzkörper-CT Untersuchungen bei Patienten nach Polytrauma – Untersuchungen zur Strahlendosis und Potentiale zur Dosisreduktion. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Die hier vorliegende kumulative Dissertation beinhaltet zwei Originalarbeiten, die sich beide auf die Aspekte der applizierten Strahlendosis bei GKCT-Untersuchungen von Polytrauma-Patienten befassen. Ziele des Promotionsprojektes sind die Evaluation von Hardware- und Software-Entwicklungen auf dem Gebiet der CT und die Untersuchung von deren Einfluss auf die Strahlenexposition von Schwer- oder Mehrfachverletzten durch GKCT. Das wissenschaftliche Interesse an dieser Arbeit ist durch die Tatsache begründet, dass die GKCT sich als Goldstandard zur schnellen Diagnosestellung bei der Initialversorgung Schwerstverletzter etabliert hat und durch kein anderes diagnostisches Verfahren in der Akutphase austauschbar ist [11-13]. Jedoch hat die Zahl der Multidetektor-CT-Untersuchungen als Erstlinien Bildgebung in der Notfallradiologie, hauptsächlich aufgrund seiner breiten Verfügbarkeit und kurzen Scandauer, in den letzten Jahren drastisch zugenommen. Allein in den USA wurden in den letzten Jahren mehr als 70 Millionen CT-Scans pro Jahr durchgeführt [37]. Obwohl das Patientenaufkommen in der Notaufnahme in den USA zwischen den Jahren 2000 und 2005 nur um etwa 13% gestiegen ist, war die Anzahl der CTUntersuchungen je nach Einrichtung und relevanter Körperregion zwischen 51% und 463% angestiegen [21]. Deshalb ist es umso wichtiger die Strahlendosis für medizinische Untersuchungen und die damit verbundene potentiell krebserzeugende Wirkung so gering wie möglich zu halten, da es sich bei Polytrauma-Patienten oft um sehr junge Patienten unter 45 Jahren handelt. In der ersten Arbeit „Evaluation der Strahlendosis bei Polytrauma-CTUntersuchungen eines 64-Zeilen-CT im Vergleich zur 4-Zeilen-CT“ werden die mittleren effektiven Dosiswerte eines 4-Zeilen-CT mit denen eines 64-Zeilen CT miteinander verglichen. Bereits hier kann gezeigt werden, dass durch den Einsatz eines 64-Zeilen-CT in der Polytraumaversorgung, die normalisierte Strahlendosis, repräsentiert durch den sogenannten CT Dosis Index, für die Körperstammuntersuchung deutlich gesenkt werden kann. Die schnellere Untersuchungsgeschwindigkeit und die Anpassung des Scanprotokolls bieten gegenüber der 4-Zeilen-CT praktische Vorteile, sind jedoch gleichzeitig mutmaßlich für einen teilweisen Anstieg der Scanlänge verantwortlich. In der zweiten Studie „Dose reduction in 64-row whole-body CT in multiple trauma: an optimized CT protocol with iterative image reconstruction on a gemstone-based scintillator“, welche folgerichtig die Weiterführung dieser Gesamtarbeit darstellt, werden analog zur ersten Studie die Werte der mittleren effektiven Dosis von zwei 64-Zeilen CT-Systemen berechnet und miteinander verglichen. Auch hier kann nachgewiesen werden, dass es durch das Zusammenspiel mehrerer technischer Neuerungen unter Einhaltung einer vergleichbaren Bildqualität, zu einer signifikanten Reduktion der Strahlendosis bei Ganzkörper-CT-Untersuchungen kommen kann. Der Einsatz der iterativen Bildrekonstruktion an einem CT-System mit darauf abgestimmten technischen Komponenten spielt hierbei eine wesentliche Rolle. Beide Studien können den Erfolg im Hinblick auf die Dosiseinsparung durch Implementierung technischer Fortentwicklungen in die GKCT-Protokolle von Polytrauma-Patienten zeigen. Welche technischen Möglichkeiten es noch gibt um Dosis einzusparen, z.B. Dosisüberwachungsprogramme, gilt es in weiteren Studien herauszufinden.