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Untersuchung der systemischen Expression von Surfactant Protein-D und Matrixmetalloproteinase 8 nach nicht-chirurgischer Therapie der Parodontitis
Untersuchung der systemischen Expression von Surfactant Protein-D und Matrixmetalloproteinase 8 nach nicht-chirurgischer Therapie der Parodontitis
In der Literatur wird die Wertigkeit der gängigen Parameter für die Diagnose und Ver- laufskontrolle der Parodontitis teilweise kritisch diskutiert und nach weiteren Methoden geforscht. Im Zuge dessen werden unter anderem Zytokine, Enzyme und Rezeptoren in Blut, Speichel und gingivaler Sulkusflüssigkeit analysiert, um diese als objektive, schnell und einfach umsetzbare Biomarker in der Parodontologie einzusetzen. Die Analyse von potenziellen Biomarkern im Blut berücksichtigt dabei die möglichen systemischen Wir- kungen der Parodontitis und der parodontalen Therapie. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu untersuchen, ob die nicht-chirurgische par- odontale Therapie zu Konzentrationsveränderungen von SP-D und MMP-8 führt. Bei 149 Patienten der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der LMU mit einer Parodontitis wurden im Studentenkurs vor Therapiebeginn (Initial) die klinischen Parameter Sondierungstiefe, Blutung auf Sondierung und Plaque-Index erhoben sowie Sulkusflüssigkeit und Blutproben entnommen. Es folgte die nicht-chirurgische parodon- tale Therapie. Nach sechs Monaten (1.Recall) und 12 Monaten (2.Recall) wurden die Messung, die Probenentnahme und die supra- bzw. subgingivale Reinigung wiederholt. Die SP-D Konzentration im Plasma und die MMP-8 Konzentration im Serum zum in- itialen Zeitpunkt und zum 2.Recall wurden anhand der quantitativen ELISA-Methode analysiert. In der Sulkusflüssigkeit wurden die Bakterien Aa, Pg, Fn, Pi, Tf und Td mit- tels PCR qualitativ bestimmt. 12 Monate nach nicht-chirurgischer Therapie verbesserten sich die klinischen Parameter signifikant. Der Bakteriennachweis der meisten Studienteilnehmer hatte sich zum 2.Recall nicht verändert. Die Konzentration von SP-D stieg in der Gesamtpopulation signifikant an, auf die Konzentration der MMP-8 zeigte die Therapie keinen signifikanten Einfluss. Zwischen den Konzentrationen von SP-D, MMP-8 und den klinischen und bakteriellen Parametern konnte kein eindeutiger Zusammenhang beobachtet werden. Rauchen beein- flusste die Werte der klinischen Parameter und der SP-D Konzentration unter Therapie. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass SP-D und MMP-8 im Blut als Pa- rameter für die Verlaufskontrolle der Parodontitis nicht geeignet sind. Ziel zukünftiger Langzeitstudien über SP-D und MMP-8 im Blut kann somit primär die weitere Untersu- chung der Beziehung zwischen oraler und systemischer Gesundheit sein.
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Klusmann, Lina Sophia
2022
German
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Klusmann, Lina Sophia (2022): Untersuchung der systemischen Expression von Surfactant Protein-D und Matrixmetalloproteinase 8 nach nicht-chirurgischer Therapie der Parodontitis. Dissertation, LMU München: Faculty of Medicine
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Abstract

In der Literatur wird die Wertigkeit der gängigen Parameter für die Diagnose und Ver- laufskontrolle der Parodontitis teilweise kritisch diskutiert und nach weiteren Methoden geforscht. Im Zuge dessen werden unter anderem Zytokine, Enzyme und Rezeptoren in Blut, Speichel und gingivaler Sulkusflüssigkeit analysiert, um diese als objektive, schnell und einfach umsetzbare Biomarker in der Parodontologie einzusetzen. Die Analyse von potenziellen Biomarkern im Blut berücksichtigt dabei die möglichen systemischen Wir- kungen der Parodontitis und der parodontalen Therapie. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu untersuchen, ob die nicht-chirurgische par- odontale Therapie zu Konzentrationsveränderungen von SP-D und MMP-8 führt. Bei 149 Patienten der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der LMU mit einer Parodontitis wurden im Studentenkurs vor Therapiebeginn (Initial) die klinischen Parameter Sondierungstiefe, Blutung auf Sondierung und Plaque-Index erhoben sowie Sulkusflüssigkeit und Blutproben entnommen. Es folgte die nicht-chirurgische parodon- tale Therapie. Nach sechs Monaten (1.Recall) und 12 Monaten (2.Recall) wurden die Messung, die Probenentnahme und die supra- bzw. subgingivale Reinigung wiederholt. Die SP-D Konzentration im Plasma und die MMP-8 Konzentration im Serum zum in- itialen Zeitpunkt und zum 2.Recall wurden anhand der quantitativen ELISA-Methode analysiert. In der Sulkusflüssigkeit wurden die Bakterien Aa, Pg, Fn, Pi, Tf und Td mit- tels PCR qualitativ bestimmt. 12 Monate nach nicht-chirurgischer Therapie verbesserten sich die klinischen Parameter signifikant. Der Bakteriennachweis der meisten Studienteilnehmer hatte sich zum 2.Recall nicht verändert. Die Konzentration von SP-D stieg in der Gesamtpopulation signifikant an, auf die Konzentration der MMP-8 zeigte die Therapie keinen signifikanten Einfluss. Zwischen den Konzentrationen von SP-D, MMP-8 und den klinischen und bakteriellen Parametern konnte kein eindeutiger Zusammenhang beobachtet werden. Rauchen beein- flusste die Werte der klinischen Parameter und der SP-D Konzentration unter Therapie. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass SP-D und MMP-8 im Blut als Pa- rameter für die Verlaufskontrolle der Parodontitis nicht geeignet sind. Ziel zukünftiger Langzeitstudien über SP-D und MMP-8 im Blut kann somit primär die weitere Untersu- chung der Beziehung zwischen oraler und systemischer Gesundheit sein.