Logo Logo
Hilfe
Kontakt
Switch language to English
Einsatz der Positronen-Emissions-Tomographie mit [18F]FDG für die Diagnostik von neurodegenerativen Erkrankungen aus dem frontotemporalen Formenkreis
Einsatz der Positronen-Emissions-Tomographie mit [18F]FDG für die Diagnostik von neurodegenerativen Erkrankungen aus dem frontotemporalen Formenkreis
FDG-PET als Maß für neuronale Schädigung wird bei verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen aus dem frontotemporalen Formenkreis diagnostisch eingesetzt. In der weiterführenden Diagnostik kommen darüber hinaus spezifische Radiotracer zum Einsatz. Hierbei befindet sich die Tau-PET aktuell in klinischer Erprobung. In der dargestellten Arbeit konnte bei Patienten mit T+ APS bei zwei Dritteln der Patienten eine zufriedenstellende Diagnosesicherheit erzielt werden. Ein Drittel der Patienten würde demnach von einer weiteren Bewertung mit spezifischeren Radioliganden profitieren. Bei Patienten mit Verdacht auf PSP schnitt die FDG-PET besser ab als bei Patienten mit Verdacht auf CBD. Die verbesserte Diagnostik geht einher mit der Möglichkeit neuer spezifischer Therapieansätze, insbesondere was den Einschluss in prospektive Therapiestudien angeht. In einer zweiten Arbeit wurde untersucht, ob Bildung bei Patienten mit FTD eine höhere Widerstandsfähigkeit bei einer Funktionsbeeinträchtigung des Gehirns bietet. Hierzu wurden 66 FTLD-Patienten (Alter 67 ± 8 Jahre) und 24 kognitiv gesunde Kontrollprobanden bewertet. Durch eine voxelbasierte Analyse konnten die FTLDassoziierten Regionen mit Hypometabolismus in der FDG-PET im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden dargestellt werden und einzelne FDG-PET-Werte wurden aus signifikanten Hirnregionen extrahiert. Bei der Korrelation dieser Werte mit MMSEWerten ergab sich ein Cluster im linken temporalen Kortex, der mit dem FDG-PET Hypometabolismus übereinstimmte. Die Werte dieses Clusters wurden für die Residualisierungsanalyse der kognitiven Leistung genutzt. Residualisierte MMSE-Werte korrelieren mit einer höheren Anzahl an Bildungsjahren und gelten als ein Surrogat der kognitiven Reserve. Insgesamt sprechen die Ergebnisse somit für ein Vorliegen einer kognitiven Reserve auch bei Patienten mit FTD. Im klinischen Alltag müssen daher bei der Interpretation der FDG-PET-Befunde von FTLD-Patienten die Bildungsjahre mitberücksichtigt werden.
FDG-PET, TAU-PET, Kognitive Reserve
Meyer-Wilmes, Johanna
2022
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Meyer-Wilmes, Johanna (2022): Einsatz der Positronen-Emissions-Tomographie mit [18F]FDG für die Diagnostik von neurodegenerativen Erkrankungen aus dem frontotemporalen Formenkreis. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
[thumbnail of Meyer-Wilmes_Johanna.pdf]
Vorschau
PDF
Meyer-Wilmes_Johanna.pdf

2MB

Abstract

FDG-PET als Maß für neuronale Schädigung wird bei verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen aus dem frontotemporalen Formenkreis diagnostisch eingesetzt. In der weiterführenden Diagnostik kommen darüber hinaus spezifische Radiotracer zum Einsatz. Hierbei befindet sich die Tau-PET aktuell in klinischer Erprobung. In der dargestellten Arbeit konnte bei Patienten mit T+ APS bei zwei Dritteln der Patienten eine zufriedenstellende Diagnosesicherheit erzielt werden. Ein Drittel der Patienten würde demnach von einer weiteren Bewertung mit spezifischeren Radioliganden profitieren. Bei Patienten mit Verdacht auf PSP schnitt die FDG-PET besser ab als bei Patienten mit Verdacht auf CBD. Die verbesserte Diagnostik geht einher mit der Möglichkeit neuer spezifischer Therapieansätze, insbesondere was den Einschluss in prospektive Therapiestudien angeht. In einer zweiten Arbeit wurde untersucht, ob Bildung bei Patienten mit FTD eine höhere Widerstandsfähigkeit bei einer Funktionsbeeinträchtigung des Gehirns bietet. Hierzu wurden 66 FTLD-Patienten (Alter 67 ± 8 Jahre) und 24 kognitiv gesunde Kontrollprobanden bewertet. Durch eine voxelbasierte Analyse konnten die FTLDassoziierten Regionen mit Hypometabolismus in der FDG-PET im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden dargestellt werden und einzelne FDG-PET-Werte wurden aus signifikanten Hirnregionen extrahiert. Bei der Korrelation dieser Werte mit MMSEWerten ergab sich ein Cluster im linken temporalen Kortex, der mit dem FDG-PET Hypometabolismus übereinstimmte. Die Werte dieses Clusters wurden für die Residualisierungsanalyse der kognitiven Leistung genutzt. Residualisierte MMSE-Werte korrelieren mit einer höheren Anzahl an Bildungsjahren und gelten als ein Surrogat der kognitiven Reserve. Insgesamt sprechen die Ergebnisse somit für ein Vorliegen einer kognitiven Reserve auch bei Patienten mit FTD. Im klinischen Alltag müssen daher bei der Interpretation der FDG-PET-Befunde von FTLD-Patienten die Bildungsjahre mitberücksichtigt werden.