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Veränderung des Flüssigkeitshaushalts bei schwergradiger Anorexia Nervosa in der initialen Phase der Wiederernährung. longitudinale Messungen mit Bioelektrischer Mehrfrequenz- Impedanzanalyse und Sonographie der Vena Cava Inferior
Veränderung des Flüssigkeitshaushalts bei schwergradiger Anorexia Nervosa in der initialen Phase der Wiederernährung. longitudinale Messungen mit Bioelektrischer Mehrfrequenz- Impedanzanalyse und Sonographie der Vena Cava Inferior
Die vorgelegte Arbeit untersucht die Frage, ob Zusammenhänge zwischen Bioelektrischer Mehrfrequenz-Impedanzanalyse (BIA) und Bestimmung des Vena-Cava-Inferior-Durchmessers in Bezug auf Veränderungen des Flüssigkeitshaushaltes bei Patientinnen mit Anorexia Nervosa (AN) im extremen Untergewicht in den ersten vier Wochen der Wiederernährung (engl. Refeeding) bestehen. Gerade zu Beginn der Ernährungstherapie können durch Elektrolyt- und Flüssigkeitsverschiebungen potenziell lebensbedrohliche Komplikationen auftreten, die zusammengefasst als Refeeding-Syndrom (RFS) bezeichnet werden. Die pathophysiologischen Vorgänge und die Bedeutung der Flüssigkeitsverschiebungen werden bislang nicht ausreichend verstanden. Die BIA-Messung wird bereits für Verlaufskontrollen bei AN eingesetzt, wurde jedoch für hochgradig untergewichtige Patientinnen bisher nicht ausreichend validiert. Für eine einheitliche Definition des RFS, die Erkennung und adäquate Überwachung von Risikopatientinnen und eine evidenzbasierte Therapie des RFS ist daher die weitere Erforschung von Zusammenhängen und zuverlässigen Überwachungsmethoden notwendig. Es wurden neben den BIA-Messungen mit den Geräten InBody770 und InBody720 sonografische, laborchemische und klinische Parameter erhoben und deskriptiv ausgewertet. Außerdem wurde untersucht, ob Zusammenhänge zwischen den BIA-Ergebnissen und den übrigen Messungen bestehen. Sowohl in Korrelationsanalysen nach Pearson bzw. Spearman als auch in Repeated Measures Correlations zeigten sich signifikante Zusammenhänge. Zwischen den BIA-Parametern und den Vergleichsmethoden bestanden bis auf wenige Ausnahmen ähnlich starke Korrelationskoeffizienten in der querschnittlichen wie in der längsschnittlichen Analyse. Die Ergebnisse lassen die Schlussfolgerung zu, dass die BIA zur Einschätzung von Zustand und Entwicklung des Wasserhaushalts in den ersten vier Wochen der Wiederernährung geeignet ist. Es ergaben sich Hinweise darauf, dass der ECW-TBW-Quotient zur Verlaufsbeurteilung des Ödemstatus nicht zuverlässig ist. Im klinischen Alltag sollten daher ICW- und ECW-Entwicklung gesondert berücksichtigt werden. Es werden weitere Studien benötigt, um die gefundenen Ergebnisse zu bestätigen und weiterführend zu untersuchen, ob zwischen den Subtypen der AN Unterschiede in der Ödementwicklung bestehen.
Anorexia Nervosa, Refeeding-Syndrom, Bioelektrische Mehrfrequenz-Impedanzanalyse, Vena Cava Inferior
Groos, Bernadette
2021
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Groos, Bernadette (2021): Veränderung des Flüssigkeitshaushalts bei schwergradiger Anorexia Nervosa in der initialen Phase der Wiederernährung: longitudinale Messungen mit Bioelektrischer Mehrfrequenz- Impedanzanalyse und Sonographie der Vena Cava Inferior. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Die vorgelegte Arbeit untersucht die Frage, ob Zusammenhänge zwischen Bioelektrischer Mehrfrequenz-Impedanzanalyse (BIA) und Bestimmung des Vena-Cava-Inferior-Durchmessers in Bezug auf Veränderungen des Flüssigkeitshaushaltes bei Patientinnen mit Anorexia Nervosa (AN) im extremen Untergewicht in den ersten vier Wochen der Wiederernährung (engl. Refeeding) bestehen. Gerade zu Beginn der Ernährungstherapie können durch Elektrolyt- und Flüssigkeitsverschiebungen potenziell lebensbedrohliche Komplikationen auftreten, die zusammengefasst als Refeeding-Syndrom (RFS) bezeichnet werden. Die pathophysiologischen Vorgänge und die Bedeutung der Flüssigkeitsverschiebungen werden bislang nicht ausreichend verstanden. Die BIA-Messung wird bereits für Verlaufskontrollen bei AN eingesetzt, wurde jedoch für hochgradig untergewichtige Patientinnen bisher nicht ausreichend validiert. Für eine einheitliche Definition des RFS, die Erkennung und adäquate Überwachung von Risikopatientinnen und eine evidenzbasierte Therapie des RFS ist daher die weitere Erforschung von Zusammenhängen und zuverlässigen Überwachungsmethoden notwendig. Es wurden neben den BIA-Messungen mit den Geräten InBody770 und InBody720 sonografische, laborchemische und klinische Parameter erhoben und deskriptiv ausgewertet. Außerdem wurde untersucht, ob Zusammenhänge zwischen den BIA-Ergebnissen und den übrigen Messungen bestehen. Sowohl in Korrelationsanalysen nach Pearson bzw. Spearman als auch in Repeated Measures Correlations zeigten sich signifikante Zusammenhänge. Zwischen den BIA-Parametern und den Vergleichsmethoden bestanden bis auf wenige Ausnahmen ähnlich starke Korrelationskoeffizienten in der querschnittlichen wie in der längsschnittlichen Analyse. Die Ergebnisse lassen die Schlussfolgerung zu, dass die BIA zur Einschätzung von Zustand und Entwicklung des Wasserhaushalts in den ersten vier Wochen der Wiederernährung geeignet ist. Es ergaben sich Hinweise darauf, dass der ECW-TBW-Quotient zur Verlaufsbeurteilung des Ödemstatus nicht zuverlässig ist. Im klinischen Alltag sollten daher ICW- und ECW-Entwicklung gesondert berücksichtigt werden. Es werden weitere Studien benötigt, um die gefundenen Ergebnisse zu bestätigen und weiterführend zu untersuchen, ob zwischen den Subtypen der AN Unterschiede in der Ödementwicklung bestehen.