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Neuronale Korrelate komplementärer kognitiver Funktionen alltäglicher Wahrnehmungs- und Beurteilungsprozesse
Neuronale Korrelate komplementärer kognitiver Funktionen alltäglicher Wahrnehmungs- und Beurteilungsprozesse
Processing of external information as a starting point for conscious actions is an essential area of research in the field of systemic neuroscience. This thesis explores the question of how everyday perception and assessment processes can be related to each other and be described on a neural level. For this purpose, five studies were carried out, which deal with evaluations of various types of stimulus content. Providing experimentally generated results with regard to these evaluations, neural correlates of identity categorization, meaning attribution and judgment formation are shown. The first study examines the placebo effect of differently labeled placebo preparations in relation to their influence in expectation of pain relief. The second study analyzes the mental examination of spiritual content in a single case study. The third study compares moral statements with advertising slogans. The fourth study builds on the abovementioned one and discusses the function of an aesthetic assessment as a processing basis for the stimulus categories mentioned. The fifth study deals with the handling of unexpected feedback in the context of controlling a semi-autonomous vehicle. In the evaluation of the experimental data, areas in the prefrontal and temporoparietal brain areas in particular were identified that are important for the relevant cognitive functions. In order to understand the generative complementarity of logistical and content-related cognitive functions, the brain areas are examined in more detail, discussed based on the state of research and further implications are considered., Die Verarbeitung externer Information als Ausgangspunkt für bewusste Handlungen ist ein wesentliches Forschungsgebiet der systemischen Neurowissenschaften. Diese Arbeit geht der Frage nach, wie sich alltägliche Wahrnehmungs- und Beurteilungsprozesse auf neuronaler Ebene in Beziehung setzen und beschreiben lassen. Dafür wurden insgesamt fünf Studien durchgeführt, die sich mit Evaluierungen verschiedener Inhaltsformen beschäftigen und anhand derer experimentell neuronale Korrelate von Identitätskategorisierung, Bedeutungszuschreibung und Urteilsbildung nachgewiesen werden. Die erste Studie untersucht die Placebowirkung unterschiedlich markierter Placebopräparate in Bezug auf ihren Einfluss auf erwartete Schmerzlinderung. Die zweite Studie analysiert die mentale Verarbeitung spiritueller Inhalte in einer Einzelfallstudie. Die dritte Studie vergleicht moralische Statements mit Werbeslogans. Die vierte Studie baut auf der vorhergenannten auf und diskutiert die Funktion einer ästhetischen Bewertung als Verarbeitungsgrundlage für die genannten Inhaltskategorien. Die fünfte Studie befasst sich mit dem Umgang von unerwartetem Feedback im Kontext des Steuerns eines teilautonomen Fahrzeugs. In der Auswertung der Experimentdaten wurden insbesondere Areale in präfrontalen und in temporoparietalen Hirnbereichen identifiziert, die bei den relevanten kognitiven Funktionen von Bedeutung sind. Im Sinne des Verständnisses einer generativen Komplementarität von logistischen und inhaltlichen kognitiven Funktionen werden die Hirnareale näher beleuchtet und anhand des Forschungsstands diskutiert, zudem werden weiterführende Implikationen betrachtet.
fMRI, prefrontal cortex, neuroscience, meaning, judgments
Simmank, Fabian
2022
German
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Simmank, Fabian (2022): Neuronale Korrelate komplementärer kognitiver Funktionen alltäglicher Wahrnehmungs- und Beurteilungsprozesse. Dissertation, LMU München: Faculty of Medicine
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Abstract

Processing of external information as a starting point for conscious actions is an essential area of research in the field of systemic neuroscience. This thesis explores the question of how everyday perception and assessment processes can be related to each other and be described on a neural level. For this purpose, five studies were carried out, which deal with evaluations of various types of stimulus content. Providing experimentally generated results with regard to these evaluations, neural correlates of identity categorization, meaning attribution and judgment formation are shown. The first study examines the placebo effect of differently labeled placebo preparations in relation to their influence in expectation of pain relief. The second study analyzes the mental examination of spiritual content in a single case study. The third study compares moral statements with advertising slogans. The fourth study builds on the abovementioned one and discusses the function of an aesthetic assessment as a processing basis for the stimulus categories mentioned. The fifth study deals with the handling of unexpected feedback in the context of controlling a semi-autonomous vehicle. In the evaluation of the experimental data, areas in the prefrontal and temporoparietal brain areas in particular were identified that are important for the relevant cognitive functions. In order to understand the generative complementarity of logistical and content-related cognitive functions, the brain areas are examined in more detail, discussed based on the state of research and further implications are considered.

Abstract

Die Verarbeitung externer Information als Ausgangspunkt für bewusste Handlungen ist ein wesentliches Forschungsgebiet der systemischen Neurowissenschaften. Diese Arbeit geht der Frage nach, wie sich alltägliche Wahrnehmungs- und Beurteilungsprozesse auf neuronaler Ebene in Beziehung setzen und beschreiben lassen. Dafür wurden insgesamt fünf Studien durchgeführt, die sich mit Evaluierungen verschiedener Inhaltsformen beschäftigen und anhand derer experimentell neuronale Korrelate von Identitätskategorisierung, Bedeutungszuschreibung und Urteilsbildung nachgewiesen werden. Die erste Studie untersucht die Placebowirkung unterschiedlich markierter Placebopräparate in Bezug auf ihren Einfluss auf erwartete Schmerzlinderung. Die zweite Studie analysiert die mentale Verarbeitung spiritueller Inhalte in einer Einzelfallstudie. Die dritte Studie vergleicht moralische Statements mit Werbeslogans. Die vierte Studie baut auf der vorhergenannten auf und diskutiert die Funktion einer ästhetischen Bewertung als Verarbeitungsgrundlage für die genannten Inhaltskategorien. Die fünfte Studie befasst sich mit dem Umgang von unerwartetem Feedback im Kontext des Steuerns eines teilautonomen Fahrzeugs. In der Auswertung der Experimentdaten wurden insbesondere Areale in präfrontalen und in temporoparietalen Hirnbereichen identifiziert, die bei den relevanten kognitiven Funktionen von Bedeutung sind. Im Sinne des Verständnisses einer generativen Komplementarität von logistischen und inhaltlichen kognitiven Funktionen werden die Hirnareale näher beleuchtet und anhand des Forschungsstands diskutiert, zudem werden weiterführende Implikationen betrachtet.