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Vertikalenwahrnehmung und posturale Kontrolle bei Schlaganfallpatienten
Vertikalenwahrnehmung und posturale Kontrolle bei Schlaganfallpatienten
Das Ziel dieser Dissertation war es, herauszufinden, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der Lage von Läsionen in bestimmten Hirnarealen und der Vertikalenwahr-nehmung, gemessen mit unterschiedlichen Messmethoden. In dieser Studie mit 50 Schlaganfallpatienten wurde dazu der Zusammenhang zwi-schen den Ergebnissen aus den Testungen der Vertikalenwahrnehmung und be-stimmten Läsionsorten mithilfe des Voxel-based lesion-symptom mapping statistisch untersucht. Die resultierenden lesion-symptom maps wurden mithilfe des MNI-Atlas und den Templates für weiße Substanz analysiert. Es konnte gezeigt werden, dass bei Patienten mit Schwindelsymptomen die Läsionen signifikant gehäuft im Crus 1 und 2 des Cerebellums, in den Regionen 7b, 8 und 9 des Cerebellums, sowie im Vermis Region 8 und 9 vorkommen (L-Test, p<0.05, FDR für multiple Tests korrigiert). Infratentorielle Infarkte führen häufiger zu einer Verkippung in der SVV-Messung als supratentorielle Infarkte (p<0.01). Bei einer Abweichung der SVV nach contraläsional liegen die Läsionen signifikant häufiger im Cerebellum Crus 1 und 2, in den Regionen 7b, 8 und 9 des Kleinhirns, sowie im Vermis Region 9 (L-Test, p<0.05, FDR für multiple Tests korrigiert). Eine größere Abweichung in der SPV roll-Ebene korreliert mit einer größeren Läsi-onsausdehnung in der Bildgebung (p<0.01), sowie mit einer Lage der Läsion im Crus 1 und 2 des Cerebellums, als auch einer Lage der Läsion in Region 7b, 8, 9 und 10 des Kleinhirns (BM-Test, p<0.01, FDR für multiple Tests korrigiert). Zeigt die Richtung der pathologischen Abweichung in der SPV roll-Ebene in Richtung der Gegenseite der Läsion (contraläsional), liegt die Läsion eher im Cerebellum Crus 1, 2 beziehungswiese in den Regionen 6, 7b, 8, 9 und 10, oder im Vermis Region 6-9 (L-Test, p<0.05, FDR für multiple Tests nicht korrigiert). Bei der Analyse der Abweichung in der pitch-Ebene fiel auf, dass positive Abweichun-gen auf eine Lage der Läsion im Cerebellum Region 9, sowie Vermis Region 9 hindeu-ten (BM-Test, p<0.05, FDR für multiple Tests nicht korrigiert). Eine Korrelation der Messwerte für die Vertikalenwahrnehmung und einer mittellinien-nahen Lage der Kleinhirnläsionen bzw. bilateralen Hirnstammläsionen konnte nicht gezeigt werden. Die vorliegenden Ergebnisse unterstreichen die zentrale Bedeutung des Kleinhirns, insbesondere des Crus 1 und 2, sowie der Regionen 6 bis 9, bei der Vertikalenwahr-nehmung und der Verarbeitung dieser Eindrücke beim Menschen. Die Vertikalenwahrnehmung in der sagittalen (pitch-) Ebene inkludiert dabei insbeson-dere die Regionen 9 des Cerebellums und des Vermis, die Vertikalenwahrnehmung in der frontalen (roll-) Ebene das Crus 1 und 2 des Kleinhirns, die Regionen 6, 7b, 8, 9 und 10 des Kleinhirns sowie die Regionen 6, 7, 8 und 9 des Vermis.
Not available
Fruth, Anna-Lena
2022
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Fruth, Anna-Lena (2022): Vertikalenwahrnehmung und posturale Kontrolle bei Schlaganfallpatienten. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Das Ziel dieser Dissertation war es, herauszufinden, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der Lage von Läsionen in bestimmten Hirnarealen und der Vertikalenwahr-nehmung, gemessen mit unterschiedlichen Messmethoden. In dieser Studie mit 50 Schlaganfallpatienten wurde dazu der Zusammenhang zwi-schen den Ergebnissen aus den Testungen der Vertikalenwahrnehmung und be-stimmten Läsionsorten mithilfe des Voxel-based lesion-symptom mapping statistisch untersucht. Die resultierenden lesion-symptom maps wurden mithilfe des MNI-Atlas und den Templates für weiße Substanz analysiert. Es konnte gezeigt werden, dass bei Patienten mit Schwindelsymptomen die Läsionen signifikant gehäuft im Crus 1 und 2 des Cerebellums, in den Regionen 7b, 8 und 9 des Cerebellums, sowie im Vermis Region 8 und 9 vorkommen (L-Test, p<0.05, FDR für multiple Tests korrigiert). Infratentorielle Infarkte führen häufiger zu einer Verkippung in der SVV-Messung als supratentorielle Infarkte (p<0.01). Bei einer Abweichung der SVV nach contraläsional liegen die Läsionen signifikant häufiger im Cerebellum Crus 1 und 2, in den Regionen 7b, 8 und 9 des Kleinhirns, sowie im Vermis Region 9 (L-Test, p<0.05, FDR für multiple Tests korrigiert). Eine größere Abweichung in der SPV roll-Ebene korreliert mit einer größeren Läsi-onsausdehnung in der Bildgebung (p<0.01), sowie mit einer Lage der Läsion im Crus 1 und 2 des Cerebellums, als auch einer Lage der Läsion in Region 7b, 8, 9 und 10 des Kleinhirns (BM-Test, p<0.01, FDR für multiple Tests korrigiert). Zeigt die Richtung der pathologischen Abweichung in der SPV roll-Ebene in Richtung der Gegenseite der Läsion (contraläsional), liegt die Läsion eher im Cerebellum Crus 1, 2 beziehungswiese in den Regionen 6, 7b, 8, 9 und 10, oder im Vermis Region 6-9 (L-Test, p<0.05, FDR für multiple Tests nicht korrigiert). Bei der Analyse der Abweichung in der pitch-Ebene fiel auf, dass positive Abweichun-gen auf eine Lage der Läsion im Cerebellum Region 9, sowie Vermis Region 9 hindeu-ten (BM-Test, p<0.05, FDR für multiple Tests nicht korrigiert). Eine Korrelation der Messwerte für die Vertikalenwahrnehmung und einer mittellinien-nahen Lage der Kleinhirnläsionen bzw. bilateralen Hirnstammläsionen konnte nicht gezeigt werden. Die vorliegenden Ergebnisse unterstreichen die zentrale Bedeutung des Kleinhirns, insbesondere des Crus 1 und 2, sowie der Regionen 6 bis 9, bei der Vertikalenwahr-nehmung und der Verarbeitung dieser Eindrücke beim Menschen. Die Vertikalenwahrnehmung in der sagittalen (pitch-) Ebene inkludiert dabei insbeson-dere die Regionen 9 des Cerebellums und des Vermis, die Vertikalenwahrnehmung in der frontalen (roll-) Ebene das Crus 1 und 2 des Kleinhirns, die Regionen 6, 7b, 8, 9 und 10 des Kleinhirns sowie die Regionen 6, 7, 8 und 9 des Vermis.