Fruth, Anna-Lena (2022): Vertikalenwahrnehmung und posturale Kontrolle bei Schlaganfallpatienten. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät |
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Abstract
Das Ziel dieser Dissertation war es, herauszufinden, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der Lage von Läsionen in bestimmten Hirnarealen und der Vertikalenwahr-nehmung, gemessen mit unterschiedlichen Messmethoden. In dieser Studie mit 50 Schlaganfallpatienten wurde dazu der Zusammenhang zwi-schen den Ergebnissen aus den Testungen der Vertikalenwahrnehmung und be-stimmten Läsionsorten mithilfe des Voxel-based lesion-symptom mapping statistisch untersucht. Die resultierenden lesion-symptom maps wurden mithilfe des MNI-Atlas und den Templates für weiße Substanz analysiert. Es konnte gezeigt werden, dass bei Patienten mit Schwindelsymptomen die Läsionen signifikant gehäuft im Crus 1 und 2 des Cerebellums, in den Regionen 7b, 8 und 9 des Cerebellums, sowie im Vermis Region 8 und 9 vorkommen (L-Test, p<0.05, FDR für multiple Tests korrigiert). Infratentorielle Infarkte führen häufiger zu einer Verkippung in der SVV-Messung als supratentorielle Infarkte (p<0.01). Bei einer Abweichung der SVV nach contraläsional liegen die Läsionen signifikant häufiger im Cerebellum Crus 1 und 2, in den Regionen 7b, 8 und 9 des Kleinhirns, sowie im Vermis Region 9 (L-Test, p<0.05, FDR für multiple Tests korrigiert). Eine größere Abweichung in der SPV roll-Ebene korreliert mit einer größeren Läsi-onsausdehnung in der Bildgebung (p<0.01), sowie mit einer Lage der Läsion im Crus 1 und 2 des Cerebellums, als auch einer Lage der Läsion in Region 7b, 8, 9 und 10 des Kleinhirns (BM-Test, p<0.01, FDR für multiple Tests korrigiert). Zeigt die Richtung der pathologischen Abweichung in der SPV roll-Ebene in Richtung der Gegenseite der Läsion (contraläsional), liegt die Läsion eher im Cerebellum Crus 1, 2 beziehungswiese in den Regionen 6, 7b, 8, 9 und 10, oder im Vermis Region 6-9 (L-Test, p<0.05, FDR für multiple Tests nicht korrigiert). Bei der Analyse der Abweichung in der pitch-Ebene fiel auf, dass positive Abweichun-gen auf eine Lage der Läsion im Cerebellum Region 9, sowie Vermis Region 9 hindeu-ten (BM-Test, p<0.05, FDR für multiple Tests nicht korrigiert). Eine Korrelation der Messwerte für die Vertikalenwahrnehmung und einer mittellinien-nahen Lage der Kleinhirnläsionen bzw. bilateralen Hirnstammläsionen konnte nicht gezeigt werden. Die vorliegenden Ergebnisse unterstreichen die zentrale Bedeutung des Kleinhirns, insbesondere des Crus 1 und 2, sowie der Regionen 6 bis 9, bei der Vertikalenwahr-nehmung und der Verarbeitung dieser Eindrücke beim Menschen. Die Vertikalenwahrnehmung in der sagittalen (pitch-) Ebene inkludiert dabei insbeson-dere die Regionen 9 des Cerebellums und des Vermis, die Vertikalenwahrnehmung in der frontalen (roll-) Ebene das Crus 1 und 2 des Kleinhirns, die Regionen 6, 7b, 8, 9 und 10 des Kleinhirns sowie die Regionen 6, 7, 8 und 9 des Vermis.
Dokumententyp: | Dissertationen (Dissertation, LMU München) |
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Themengebiete: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin und Gesundheit |
Fakultäten: | Medizinische Fakultät |
Sprache der Hochschulschrift: | Deutsch |
Datum der mündlichen Prüfung: | 12. Mai 2022 |
1. Berichterstatter:in: | Jahn, Klaus |
MD5 Prüfsumme der PDF-Datei: | b4015bed377245b383b6cbe15130d5a0 |
Signatur der gedruckten Ausgabe: | 0700/UMD 20416 |
ID Code: | 29929 |
Eingestellt am: | 15. Jun. 2022 14:26 |
Letzte Änderungen: | 15. Jun. 2022 14:26 |