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Assoziationsstudie von migräneassoziierten Genvarianten mit Vestibulärer Migräne und peripher vestibulären Schwindelerkrankungen
Assoziationsstudie von migräneassoziierten Genvarianten mit Vestibulärer Migräne und peripher vestibulären Schwindelerkrankungen
Schwindel ist das am häufigsten beklagte Symptom der Neurologie mit hoher Prävalenz in der Gesamtbevölkerung. Unter den primären Schwindelerkrankungen finden sich häufig der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel sowie der Morbus Menière. Beide Innenohrerkrankungen können zwar auf eine eindeutige Pathophysiologie zurückgeführt werden, die zugrundeliegende Ätiologie konnte aber bisher nicht geklärt werden. Da beide Erkrankungen gehäuft zusammen mit Migräne auftreten, liegt die Vermutung nahe, dass Migräne und primäre Schwindelerkrankungen auch in ihrer Pathogenese ähnliche Entstehungsgeschichten aufweisen. Mittels genomweiter Assoziationsstudien ließen sich in den letzten Jahren einige Risikoallele für die Entstehung von Migräne finden. In dieser Arbeit wurden aus genomweiten Assoziationsstudien bekannte Risikovarianten für Migräne (in den Genen PRDM16, TGFBR2, MTDH, MEF2D, TRPM8, LRP1 und PHACTR1) als geeignete Risikofaktor-Kandidaten für Migräne und primäre Schwindelerkrankungen eingeschätzt und in einer Fall-Kontroll-Assoziationsstudie in einem Probandenkollektiv bestehend aus 927 Kontrollprobanden und 783 Patienten in Hinblick auf eine Assoziation zur Migräne und primäre Schwindelerkrankungen überprüft. Die Patientengruppe untergliederten sich in Migräne (n=254 Patienten), Vestibuläre Migräne (n=152), Morbus Menière (n=268) und BPPV (n=225). Die Genotypisierung der 7 Polymorphismen erfolgte mittels iPlex-Verfahrens und die Genotypfrequenzen wurden mittels logistischer Regression zwischen Kontrollen und den unterschiedlichen Patientengruppen verglichen. Zwei der bekannten Risikovarianten für Migräne konnten in der vorliegenden Migräne-Stichprobe mit gleicher Effektrichtung repliziert werden: PRDM16-rs2651899 (p=0,048) und TGFBR2-rs7640543 (p=0,016) und bestätigen dadurch die genetische Relevanz dieser Varianten für die Erkrankung. Die TGFBR2-Variante zeigte zusätzlich einen Zusammenhang mit der zusammengefassten Gruppe aus Morbus Menière, Vestibulärer Migräne und Migräne. Die Varianten MTDH-rs1835740 und PHACTR1-rs9349379 waren nicht mit Migräne, aber mit BPPV (rs1835740) bzw. Morbus Menière (rs9349379) assoziiert. Diese Ergebnisse könnten als Hinweise auf teilweise überlappende Suszeptibilitätsloci interpretiert werden, bedürfen jedoch weiterer Analysen.
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Strunz, Simon
2022
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Strunz, Simon (2022): Assoziationsstudie von migräneassoziierten Genvarianten mit Vestibulärer Migräne und peripher vestibulären Schwindelerkrankungen. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Schwindel ist das am häufigsten beklagte Symptom der Neurologie mit hoher Prävalenz in der Gesamtbevölkerung. Unter den primären Schwindelerkrankungen finden sich häufig der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel sowie der Morbus Menière. Beide Innenohrerkrankungen können zwar auf eine eindeutige Pathophysiologie zurückgeführt werden, die zugrundeliegende Ätiologie konnte aber bisher nicht geklärt werden. Da beide Erkrankungen gehäuft zusammen mit Migräne auftreten, liegt die Vermutung nahe, dass Migräne und primäre Schwindelerkrankungen auch in ihrer Pathogenese ähnliche Entstehungsgeschichten aufweisen. Mittels genomweiter Assoziationsstudien ließen sich in den letzten Jahren einige Risikoallele für die Entstehung von Migräne finden. In dieser Arbeit wurden aus genomweiten Assoziationsstudien bekannte Risikovarianten für Migräne (in den Genen PRDM16, TGFBR2, MTDH, MEF2D, TRPM8, LRP1 und PHACTR1) als geeignete Risikofaktor-Kandidaten für Migräne und primäre Schwindelerkrankungen eingeschätzt und in einer Fall-Kontroll-Assoziationsstudie in einem Probandenkollektiv bestehend aus 927 Kontrollprobanden und 783 Patienten in Hinblick auf eine Assoziation zur Migräne und primäre Schwindelerkrankungen überprüft. Die Patientengruppe untergliederten sich in Migräne (n=254 Patienten), Vestibuläre Migräne (n=152), Morbus Menière (n=268) und BPPV (n=225). Die Genotypisierung der 7 Polymorphismen erfolgte mittels iPlex-Verfahrens und die Genotypfrequenzen wurden mittels logistischer Regression zwischen Kontrollen und den unterschiedlichen Patientengruppen verglichen. Zwei der bekannten Risikovarianten für Migräne konnten in der vorliegenden Migräne-Stichprobe mit gleicher Effektrichtung repliziert werden: PRDM16-rs2651899 (p=0,048) und TGFBR2-rs7640543 (p=0,016) und bestätigen dadurch die genetische Relevanz dieser Varianten für die Erkrankung. Die TGFBR2-Variante zeigte zusätzlich einen Zusammenhang mit der zusammengefassten Gruppe aus Morbus Menière, Vestibulärer Migräne und Migräne. Die Varianten MTDH-rs1835740 und PHACTR1-rs9349379 waren nicht mit Migräne, aber mit BPPV (rs1835740) bzw. Morbus Menière (rs9349379) assoziiert. Diese Ergebnisse könnten als Hinweise auf teilweise überlappende Suszeptibilitätsloci interpretiert werden, bedürfen jedoch weiterer Analysen.