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Standardisierung der Myosonographie anhand des Beispiels des Musculus gastrocnemius bei Kindern mit spastischer Cerebralparese
Standardisierung der Myosonographie anhand des Beispiels des Musculus gastrocnemius bei Kindern mit spastischer Cerebralparese
Ziel der vorliegenden Studie war eine Standardisierung der Myosonographie anhand des Beispiels des Musculus gastrocnemius bei Kindern mit spastischer Cerebralparese (CP). Die Erkrankung bedingt eine Veränderung der Muskulatur im Sinne von hyper- oder hypotoner Muskulatur sowie teilweise auch, vor allem im Laufe der Zeit, strukturellen Veränderungen. Es gibt verschiedene symptomatische Therapieansätze. Eine Behandlungsmöglichkeit stellt die Injektion von Botulinumneurotoxin (BoNT) in die spastische Muskulatur dar zur Verbesserung der Gelenkfunktion, Stärken der Antagonisten oder Erleichtern von Pflegemaßnahmen. Die Untersuchung an den eingeschlossenen Kindern wurde unter Zuhilfenahme des Sonomaten durchgeführt: eine Lagerungsschiene mit Halterungsvorrichtung für den Ultraschallkopf zur Standardisierung der Untersuchung und Replizierbarkeit. Die Reproduzierbarkeit der Messungen wurde mittels Vergleiches mehrerer Messungen im Verlauf untersucht. Betroffene und nicht betroffene Beine von Patienten mit spastischer Cerebralparese wurden untersucht und verglichen. Ebenfalls stellten wir Vergleiche zwischen den verschieden schwer betroffenen Patientengruppen an, sowie Untersuchungen vor und nach Injektion von BoNT. Es ließ sich eine Reproduzierbarkeit im Sinne eines nicht signifikanten Unterschiedes der Messungen im Zeitverlauf darstellen. Es zeigte sich zwar ein geringer Unterschied zwischen den Durchmessern der verschiedenen GMFCS (Gross Motor Function Classification System) Level jedoch ohne statistische Signifikanz. Zwischen den Mittelwerten der Muskeldurchmesser der betroffenen und nicht betroffenen Beine der Patienten mit USCP (unilaterale spastische Cerebralparese) ließ sich ein statistisch signifikanter Unterschied nachweisen. Vor und nach BoNT-Injektion konnte kein deutlicher Unterschied bzw. zeitlicher Zusammenhang mit neurogener Muskelatrophie anhand des Durchmessers festgestellt werden. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Standardisierung mittels Lagerungsschiene und Sonographie möglich ist, jedoch einige Schwächen aufweist und dementsprechend die Magnetresonanztomographie aktuell trotz größerem Aufwand weiterhin der Standard in der bildgebenden Darstellung der Wadenmuskulatur bleibt.
Myosonographie, Cerebralparese, Boutlinumneurotoxin
Weiser, Annette
2022
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Weiser, Annette (2022): Standardisierung der Myosonographie anhand des Beispiels des Musculus gastrocnemius bei Kindern mit spastischer Cerebralparese. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Ziel der vorliegenden Studie war eine Standardisierung der Myosonographie anhand des Beispiels des Musculus gastrocnemius bei Kindern mit spastischer Cerebralparese (CP). Die Erkrankung bedingt eine Veränderung der Muskulatur im Sinne von hyper- oder hypotoner Muskulatur sowie teilweise auch, vor allem im Laufe der Zeit, strukturellen Veränderungen. Es gibt verschiedene symptomatische Therapieansätze. Eine Behandlungsmöglichkeit stellt die Injektion von Botulinumneurotoxin (BoNT) in die spastische Muskulatur dar zur Verbesserung der Gelenkfunktion, Stärken der Antagonisten oder Erleichtern von Pflegemaßnahmen. Die Untersuchung an den eingeschlossenen Kindern wurde unter Zuhilfenahme des Sonomaten durchgeführt: eine Lagerungsschiene mit Halterungsvorrichtung für den Ultraschallkopf zur Standardisierung der Untersuchung und Replizierbarkeit. Die Reproduzierbarkeit der Messungen wurde mittels Vergleiches mehrerer Messungen im Verlauf untersucht. Betroffene und nicht betroffene Beine von Patienten mit spastischer Cerebralparese wurden untersucht und verglichen. Ebenfalls stellten wir Vergleiche zwischen den verschieden schwer betroffenen Patientengruppen an, sowie Untersuchungen vor und nach Injektion von BoNT. Es ließ sich eine Reproduzierbarkeit im Sinne eines nicht signifikanten Unterschiedes der Messungen im Zeitverlauf darstellen. Es zeigte sich zwar ein geringer Unterschied zwischen den Durchmessern der verschiedenen GMFCS (Gross Motor Function Classification System) Level jedoch ohne statistische Signifikanz. Zwischen den Mittelwerten der Muskeldurchmesser der betroffenen und nicht betroffenen Beine der Patienten mit USCP (unilaterale spastische Cerebralparese) ließ sich ein statistisch signifikanter Unterschied nachweisen. Vor und nach BoNT-Injektion konnte kein deutlicher Unterschied bzw. zeitlicher Zusammenhang mit neurogener Muskelatrophie anhand des Durchmessers festgestellt werden. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Standardisierung mittels Lagerungsschiene und Sonographie möglich ist, jedoch einige Schwächen aufweist und dementsprechend die Magnetresonanztomographie aktuell trotz größerem Aufwand weiterhin der Standard in der bildgebenden Darstellung der Wadenmuskulatur bleibt.