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Vermittelte Körper. digitale Videoauftritte im Musiktheaterlabor
Vermittelte Körper. digitale Videoauftritte im Musiktheaterlabor
Auf der Bühne des zeitgenössischen Musiktheaters interagieren die leibhaftigen Darsteller*innen mit digital prozessierten Körperbildern, die sich auf Monitoren oder als Videoprojektionen materialisieren. Der Auftritt dieser errechneten Körper stellt die theatrale Dimension der gemeinschaftlichen und unmittelbaren Erfahrung von Räumlichkeit, Zeitlichkeit und Körperlichkeit in Frage und verschiebt den Fokus der Betrachtung auf die Vermitteltheit der Aufführungssituation. Ausgehend von dieser Diagnose diskutiert Tassilo Tesche Musiktheater als intermediales Gefüge: Welche Wahrnehmungsverschiebungen lassen sich zwischen leibhaftigen und vermittelten Körpern feststellen? Wie werden szenische Referenzen und Mediencodes transformiert? Aber auch: Wie schreiben sich Mediengewohnheiten und -kompetenzen in die Musiktheaterarbeit ein? Diese Fragen untersucht die vorliegende Promotion mit einem spezifischen methodischen Ansatz: Im Musiktheaterlabor werden praktische Versuchsanordnungen realisiert, deren theaterwissenschaftliche Reflexion wieder zu neuen Experimenten Anlass gibt. Wissenschaftliche Analyse und forschende Theaterpraxis ergänzen sich in einer Feedback-Schleife aus Theorie und Praxis. Tassilo Tesche ist Szenograph, der Fokus seiner Theaterarbeit liegt auf der Entwicklung zeitgenössischer Musiktheaterproduktionen. Diese vom Graduiertenkolleg „ProArt“ der LMU München geförderte Promotion beruht auf seiner forschenden Theaterpraxis als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule der Künste Bern. Er publiziert zu Methoden künstlerischer Forschung sowie zu Neuen Medien im Musiktheater.
Theaterwissenschaft, Szenographie, Praxis als Forschung, Intermedialität, Medientheorie, theatre studies, scenography, practice as research, intermediality, media theory
Tesche, Tassilo
2020
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Tesche, Tassilo (2020): Vermittelte Körper: digitale Videoauftritte im Musiktheaterlabor. Dissertation, LMU München: Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften
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Lizenz: Creative Commons: Namensnennung 4.0 (CC-BY)
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Abstract

Auf der Bühne des zeitgenössischen Musiktheaters interagieren die leibhaftigen Darsteller*innen mit digital prozessierten Körperbildern, die sich auf Monitoren oder als Videoprojektionen materialisieren. Der Auftritt dieser errechneten Körper stellt die theatrale Dimension der gemeinschaftlichen und unmittelbaren Erfahrung von Räumlichkeit, Zeitlichkeit und Körperlichkeit in Frage und verschiebt den Fokus der Betrachtung auf die Vermitteltheit der Aufführungssituation. Ausgehend von dieser Diagnose diskutiert Tassilo Tesche Musiktheater als intermediales Gefüge: Welche Wahrnehmungsverschiebungen lassen sich zwischen leibhaftigen und vermittelten Körpern feststellen? Wie werden szenische Referenzen und Mediencodes transformiert? Aber auch: Wie schreiben sich Mediengewohnheiten und -kompetenzen in die Musiktheaterarbeit ein? Diese Fragen untersucht die vorliegende Promotion mit einem spezifischen methodischen Ansatz: Im Musiktheaterlabor werden praktische Versuchsanordnungen realisiert, deren theaterwissenschaftliche Reflexion wieder zu neuen Experimenten Anlass gibt. Wissenschaftliche Analyse und forschende Theaterpraxis ergänzen sich in einer Feedback-Schleife aus Theorie und Praxis. Tassilo Tesche ist Szenograph, der Fokus seiner Theaterarbeit liegt auf der Entwicklung zeitgenössischer Musiktheaterproduktionen. Diese vom Graduiertenkolleg „ProArt“ der LMU München geförderte Promotion beruht auf seiner forschenden Theaterpraxis als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule der Künste Bern. Er publiziert zu Methoden künstlerischer Forschung sowie zu Neuen Medien im Musiktheater.